|33| Reue

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Wie versprochen, hielt ich in der Nähe von Alexandria an und ließ Dwight raus

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Wie versprochen, hielt ich in der Nähe von Alexandria an und ließ Dwight raus. Zumindest ist das der Plan gewesen, doch er zögerte beim Aussteigen.
»Was ist?«, fragte ich etwas gereizt. Dwight zuckte nur mit den Schultern.
»Es ist nur...«, er brach kurz ab, bevor er dann weiterredete, »die Sache mit Negan. Es tut mir leid. Wirklich. Ich...«
»Halt einfach die Klappe, Dwight«, schnitt ich ihn ab. »Steig einfach aus dem scheiß Wagen.«

Er presste seine Lippen zusammen, doch stieg tatsächlich aus. Sofort fuhr ich weiter. Ich sah in den Rückspiegel, um mich zu vergewissern, dass Daryl noch hinter mir war. Er war direkt am Wagen dran.
Ich atmete tief durch und sah konzentriert auf die Straße.

Ich hoffte, dass wir es problemlos nach Hilltop schaffen würden. Ich hatte mir vorgenommen, die ganze Nacht durchzufahren, doch dann fuhr Daryl plötzlich vor und stellte sich mir in den Weg. Genervt blieb ich stehen und stieg aus.

»Was ist los?« Er kam langsam auf mich zu.
»Es ist zu gefährlich Nachts zu fahren«, sagte er und sah mich ernst an.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
»Negan weiß, dass wir auf der Flucht sind.« Erzählte ich.

»Natürlich weiß er es, wenn du Dwight mitnimmst«, zischte er wütend. Ich rollte mit den Augen. Natürlich fand Daryl meine Entscheidung nicht so prickelnd.
»Daryl, ich hatte keine andere Wahl! Er hat uns bemerkt, als wir abhauen wollten. Er will mit Rick reden.« Daryl riss die Augen auf und sah mich wütend an.
»Willst du mich verarschen?« Er funkelte mich böse an.

Ich raufte mir genervt das Haar.
»Oh Gott, Daryl, ich weiß auch nicht mehr. Ich versuche einfach, uns irgendwie aus der scheiße zu holen.«
Daryl zog seine Augenbrauen hoch.
»Wie hat es sich angefühlt seine Hure zu sein,mhm? Während ich in einer scheiß Zelle gesessen habe!«

Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Ich wusste, dass er ein gutes Recht darauf hatte sauer auf mich zu sein.
Ich habe den Feind gevögelt. Ich erwartete nichts anderes von Daryl.

Tränen bildeten sich in meinen Augen.
»Ich habe Gefühle für ihn entwickelt«, schluchzte ich und ließ mich am Wagen zu Boden gleiten. »Und ich habe wirklich versucht, ihn zu widerstehen , aber«, ich schnappte nach Luft, »ich war zu schwach. Und ich wusste, dass du in einer Zelle warst und ich habe mich selbst gehasst dafür. Gehasst, weil ich dich nicht rausholte und stattdessen viel Zeit mit Negan verbrachte.

Du hast recht. Vermutlich war ich einfach nur seine Hure. Er hat mich benutzt und sich vorgestellt, dass ich seine tote Frau Lucille bin.« Ich schüttelte den Kopf und wischte die Tränen von meiner Wange.
»Du musst mir nicht vergeben«, sagte ich schließlich nach einer kleinen Pause, »aber bitte hör auf mir meine Fehler weiter ins Gesicht zu reiben.«

Daryl stand kurz nur da und sah ausdruckslos auf mich herab, bis er dann nickte. »Wir bleiben die Nacht hier. Ich gehe nach Stöckern suchen für ein Feuer.« Er drehte sich um und ging davon. Verdammt!

Vermutlich war es ein Fehltritt gewesen, Daryl von meinen Gefühlen zu erzählen. Ich war so ein Idiot!

Ich zog meine Beine an meinen Körper und schloss meine Augen und glitt wenige Sekunden später in einen tiefen Schlaf.

Daryl weckte mich am nächsten morgen früh, damit wir sofort weiterfahren konnten. Wir fuhren nicht lang und kamen endlich in Hilltop an. Zögernd stieg ich auf dem Wagen.

Ich sah zur Mauer auf und erblickte Maggie, die mich böse anfunkelte. Verdammt! Meine Herzschläge beschleunigten sich und schlugen so stark gegen meine Brust, dass es wehtat. Sie wusste es. Sie wusste, dass ich mit dem Mörder ihres Ehemannes  geschlafen hatte. Ich würde ihr es nicht verübeln, wenn sie mir jeden Moment eine Waffe an die Schläfe drücken würde. Ich verdiente nichts mehr.

Langsam stieg sie die Leiter runter und schloss Daryl in die Arme, bevor sie sich mir zuwandte. Ich schluckte hart.
»Hallo, Maggie.« Ich kam langsam auf sie zu. Kurz war es still und ich blickte nur in ihre grünen Augen, bevor sie plötzlich mit der Hand ausholte und mir ins Gesicht schlug. Mein Kopf wurde zur Seite geschleudert. Ich spürte, wie sich ein großer roter Abdruck auf meiner Wange bildete.

Vorsichtig strich ich mit meinen Fingern darüber. »Das habe ich verdient.« Murmelte ich leise, bemüht darauf, mein Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

»Wie konntest du nur?«, zischte sie wütend und ignorierte meinen Kommentar. Langsam sah ich wieder zu ihr auf. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt und ihre Hände waren zu Fäusten geballt.

»Du hast uns verraten«, sprach sie schließlich weiter. »Du hast Glenn verraten.« Ich biss mir fest auf meine Unterlippe. »Du hast recht«, gab ich zu. »Und es tut mir leid, Maggie.«
Sie schüttelte den Kopf und schloss ihre Augen, um ihre Tränen zu unterdrücken.
»Fahr zur Hölle.« Sie kehrte mir den Rücken zu und ging davon.

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Etwas kurzes Kapitel. Das nächste wird wieder länger.

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt