|25| Beautiful Crime

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Als ich morgens aufwachte, fühlte ich mich schlapp und erschöpft

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Als ich morgens aufwachte, fühlte ich mich schlapp und erschöpft. All meine Energie wurde aus meinen Körper ausgesaugt.

Es dauerte nur Sekunden und all die schrecklichen Erinnerungen von der Nacht zuvor durchströmten meinen Kopf.

Ich wäre beinahe vergewaltigt wurden.

Je mehr sich meine Gedanken um diesen Satz kreisten, desto schlimmer fühlte ich mich. Ich fuhr mir frustriert durch mein dunkles Haar und versuchte, wieder die Fassung zu gewinnen.

Du wurdest aber nicht vergewaltigt, Saraya, dachte ich immer und immer wieder. Du wurdest gerettet. Von Negan.

Ich schnaubte verächtlich. Negan. Bestimmt bildete er sich nun ein, dass ich ihm etwas schuldig war. Es stimmte zwar, doch ich würde es niemals akzeptieren. Es war einfacher von der Wahrheit wegzurennen.

Augenblicklich schossen mir Negans gesagten Worten in den Kopf: „Was würden all deine Freunde nur dazu sagen, wenn sie erfahren würden, dass du dich in den Feind verliebt hast?"

Mein Herz beschleunigte sich und schlug so stark gegen meine Brust, dass es beinahe wehtat. Hatte ich Gefühle für ihn entwickelt? Ich schüttelte sofort den Kopf. Nein, das war nicht möglich. Das war absurd! Absolut undenkbar!
Niemals könnte ich ein Monster lieben. Niemals!

Ohne es zu wollen, überkam mich ein schlechtes Gefühl. Ich hatte mich tatsächlich schlecht gefühlt sowas über Negan zu denken. Zu denken, das er ein Monster war. Und ich verabscheute mich dafür.

Er war kein Monster, das stimmte. Natürlich würde ich niemals abschreiten, dass es eine dunkle Seite in ihm gab, die keiner vernichten konnte, weil sie zu ihm gehörte. Doch da war auch die gute Seite in ihm, die sich um das Wohl anderer kümmerte. Vielleicht sogar um mein Wohlsein kümmerte.

Ich hatte Hoffnung in Negan. Hoffnung, dass seine gute Seite zum Schluss gewinnen würde und nicht seine böse.

Wieder schüttelte ich den Kopf. Wovon redete ich hier eigentlich.
Ich schwang meine Beine über die Bettkante und war gerade im Begriff aufzustehen, als ich erstarrte.

»Ach du...scheiße.« Waren die einzigen Worte, die meinem Mund erfolgreich entflohen waren. Erst jetzt realisierte ich, dass ich gar nicht in meinem kleinen Zimmer war. Nein. Dieses Zimmer war groß und voll mit dunklen Möbeln. Dieses Zimmer sah wertvoll aus und das war es auch. Dieses Zimmer gehörte nicht mir. Dieses Zimmer gehörte Negan. Langsam, aber ganz langsam, warf ich einen Blick über meine Schulter und blickte einem schlafenden Negan entgegen.

Das nächste was ich bemerkte war, dass ich nur in Unterwäsche dasaß. Mein Herz setzte für einen Schlag lang aus.
Sofort sprang ich auf und suchte nach meinen Klamotten. »Wo sind meine beschissenen Anziehsachen?!« Fluchte ich leise, bedacht dadrauf, Negan nicht aufzuwecken.

Minuten verstrichen und ich fand nichts. Genervt öffnete ich Negans Schrank und holte mir eine Boxershorts und ein schwarzes T-Shirt daraus. Sofort schlüpfte ich in beides rein. Bevor ich den Raum verlassen konnte, hielt mich etwas auf. Oder eher jemand.

»Sexy.« Ich drehte mich um und erblickte Negan, der mich lächelnd beobachtete.
»Ich weiß.« Ich ließ mich auf einen seiner Sessel nieder und beobachtete ihn nachdenklich. Er tat das selbe.
Vermutlich wusste keiner von uns beiden, was wir sagen sollten. Vielleicht war das auch gut so. Jedes Gespräch zwischen mir und Negan schien immer in eine Diskussion überzugehen. Und ich war es leid.

»Es tut mir leid, was dir gestern passiert ist«, murmelte Negan leise. Ich war überrascht, eine Entschuldigung von ihm zu hören, ließ es mir aber nicht anmerken. Ich schüttelte den Kopf.

»Es war nicht deine Schuld«, erwiderte ich und neigte meinen Kopf.
»Ich habe versprochen, dich zu beschützen.« Ich antwortete nicht dadrauf.

»Hat er dich auch in Hilltop angegriffen?« Negans Stimme wurde etwas härter. Ich nickte.
»Verdammte scheiße, Saraya, wieso hast du mir nicht früher Bescheid gesagt?!« Er klang wütend.

»Weil ich nicht mit dir darüber reden wollte. Ich dachte...Ich dachte, ich könnte allein damit fertig werden.« Meinen Gedanken laut auszusprechen, den ich die ganze Zeit über gehabt hatte, zeigte mir, wie dumm ich die ganze Zeit über gewesen bin. Wie sehr ich mich hab blenden lassen.

»Ich habe in der Schublade da vorne Kleidung in deiner Größe. Beeil dich, die anderen warten bestimmt bereits auf uns.«

Ich sah zum ersten Mal seit langem wieder auf und zog meine Augenbrauen fragend zusammen. Doch er lächelte nur.

***

Zuerst traf mein Blick auf die ganzen Leute, die um einen Kamin standen. Als sie Platz machten, damit Negan durch die Menge hindurch konnte, sah ich David, der auf seine Knie gezwungen worden war. Er weinte.

»Wir haben uns heute hier versammelt, weil dieses Arschloch versucht hat, jemanden zu vergewaltigen. Und das«, Negan streckte sich zu David runter, »ist ein Regelverstoß. Wir haben Regeln für einen Grund. Ordnung. Und wenn man sich nicht an diese Regeln hält, wird man bestraft.« Er leckte sich über seine Unterlippe und hob Lucille.
»Bitte nicht«, flüsterte David leise. »Es tut mir leid. Es tut mir so so leid.« Negan senkte Lucille wieder und drehte sich zu mir um.

Ich ging auf die beiden zu und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich wollte etwas sagen. Ihn anschreien und ihm böse Wörter gegen den Kopf werfen, doch als ich ihn so dort sitzen sah, kam mir nichts in den Sinn.
»Tu doch nicht so«, zischte er. »Du wolltest es doch auch.«

Ich spürte die rasende Wut, die mich überkam. »Gib sie mir!« Ich streckte meine Hand in Negans Richtung, ließ meinen Blick aber nicht von David ab.
Wenige Sekunden später, spürte ich das warme Holz. Ich umschloss den Griff.
David's Augen weiteten sich, als er meinen hasserfüllten Blick sah. Er sah von mir zu Lucille. Hin und her. Immer wieder.

»Lucille, gib mir Kraft.« Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, bevor ich sie wieder öffnete und auf David herab sah. »Du kannst betteln, du kannst schreien, du kannst weinen. Aber nichts wird mich davon abhalten.« Kopierte ich Negan.

Ich holte aus und schlug ihn so stark auf den Kopf, wie ich nur konnte. Er schrie auf, doch ich schlug weiter. Ich genoss das Gefühl, das ich dadurch erlangte.
Blut spritzte durch die Gegend, sogar in mein Gesicht, doch das störte mich nicht groß.

Sobald sein Kopf zu Brei geschlagen war, trat ich einige Schritte zurück und sah mein Werk an. Ich warf einen kurzen Blick über meine Schulter und sah all die Saviors, die mich erschrocken ansahen.
Dann sah ich zu Negan, der mich breit anlächelte. Ich streckte ihm Lucille entgegen.

»Danke.« Er nahm sie.
Ich sah nochmals zu David und ich lächelte.

Ich war das Monster in dieser Geschichte.

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Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr.

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All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt