|6| Erste Aufgabe

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Ich stand vor der Fabrik- noch immer hinter dem Zaum

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Ich stand vor der Fabrik- noch immer hinter dem Zaum. Die Beißer schlugen gegen den Zaun und versuchten vergeblich durchzukommen. Ihr Stöhnen war nervig. Mir war schwindelig vor lauter Müdigkeit. Ich konnte letzte Nacht kein Auge mehr zudrücken. Meine Hände zitterten noch immer.

Eine Gruppe Saviors brachten Sachen in mehrere Autos. Waffen, Munition usw. Ich beobachtete sie dabei. So lange, bis ich ein melodisches pfeifen hörte. Ich musste nicht Aufsehen, es war für mich schon klar, wer es war, doch ich tat es trotzdem. Negan kam mit einem Lächeln auf mich zu. Er erinnerte mich wieder an meinen Traum und ich schauderte. Wie sollte ich den Tag nur überstehen? Ich konnte Negan nicht aus dem Weg gehen. Schließlich war er hier der Boss und ich war seine- was war ich eigentlich?

Seine Gefangene? Seine Soldatin? Sein Druckmittel?

»Wen haben wir denn hier? Hast du es dir nochmal überlegt?« Ich legte den Kopf schief. »Mit dem Jobwechsel«, fügte er hinzu. Ich lachte.
»Negan, ich werde niemals eine deiner Frauen werden.« Er lächelte.
»Schade.« Er warf mir eine Waffe zu, die ich gekonnt auffing. »Wir fahren nach Hilltop!«

***

Ich saß ruhig auf meinem Platz-neben Negan. Nervosität erfüllte mich, als wir ankamen und viele Bewohner uns feindselige Blicke zuwarfen. Ich biss mir fest auf die Unterlippe und beobachtete, wie Negan sie schief anlächelte. Er schien sich deutlich über ihre Reaktionen zu amüsieren. Mehrere Saviors stürmten in die Häuser der anderen und nahmen sich, was sie wollten. Kopfschüttelnd sah ich Ihnen dabei zu.

»Willst du dich nicht auch umsehen?« Negan warf mir einen fragenden Blick zu.
»Du meinst, etwas stehlen?« Es kam eher wie ein Vorwurf über meine Lippen, doch das kümmerte den Anführer nicht und er lachte.

»Naja es ist nicht wirklich stehlen. Wir beschützen sie und dafür kriegen wir ihre Sachen. Das wurde Abgemacht.« Ich runzelte die Stirn.
»Würdet ihr ihnen nicht ihre Waffen wegnehmen, könnten Sie sich selbst beschützen.«
Er leckte sich über seine Unterlippe.

»Ich liebe es mit dir zu diskutieren. Es macht mich echt an.« Nun musste auch ich lachen. »Zu schade, dass es mich nicht anmacht.«
»Irgendwann wirst du es bereuen, mein Angebot abgelehnt zu haben.« Er sagte es so selbstsicher, als würde er es genau wissen. Ich schüttelte den Kopf.
»Ich denke nicht.« Ich stemmte mich vom Auto ab und trat auf Jesus zu, der mich und Negan beobachtet hatte.

»Hey Jesus.« Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt.
»Warum bist du bei den Saviors?« Er musterte mich prüfend. Ich schluckte.
»Negan benutzt mich als Druckmittel, damit Rick sich an den Deal hält. Es gibt mehr von ihnen. Wir haben nur einen Punkt ausgelöscht.« Er presste seine Lippen fest zu einem Strich zusammen und seufzte leise auf.
»Er hat Glenn und Abraham getötet.« Erzählte ich weiter und begegnete seinen mitleidigen Gesichtsausdruck.

»Wie geht er mit dir um?« Ich schaute zu Negan.
»Eigentlich ganz gut. Dafür, dass er mich einfach in eine Zelle stecken und dort lassen hätte können, habe ich eigentlich eine gute Zeit. Also er hat mich in eine Zelle gesteckt, aber wieder rausgeholt.«

Ich fragte mich, warum Jesus so viele Fragen stellte. Schließlich ging es ihn nichts an. Wir waren keine Freunde. Ich drehte mich von ihm weg und trat in einer der Wohnwagen. Ich brauchte neue Klamotten. Welche, die nicht von Negans Frauen waren. Wer weiß, was schon alles damit passiert war.

Ich trat in ein Schlafzimmer, nahm mir den Rucksack, der auf dem Boden lag, und riss den Kleiderschrank auf. Er war voll mit Damenkleidung. Schnell griff ich nach mehreren Teilen und stopfte sie in den Rucksack. Ich wollte nicht, dass jemand mich sah. Besonders nicht Jesus. Was er wohl von mir denken würde? Oder was Rick und Daryl nun von mir denken würden, wenn sie mich sähen?

Ich versuchte, meine Gefühle zu ignorieren, denn andernfalls würde ich mich schuldig fühlen. Negans Aktionen zu folgen, fühlte sich nicht richtig an. Dennoch hörte ich nicht auf.

Anschließend trat ich aus dem Zimmer und begegnete einen Savior, der eine Frau zu Boden schlug. Sofort stellte ich mich dazwischen und schubste ihn weg.
»Bist du komplett bescheuert?« Ich holte mit der Hand aus und schlug ihm ins Gesicht.

Auf einmal wurde seine Miene hart. Er ballte die Hände zu Fäusten und trat bedrohlich auf mich zu. Ich spürte die Angst, welche sich in mir aufwallte.

Oh nein.

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt