»Ihr könnt die Hälfte der Horde nicht besiegen. Ihr könnt nicht hierbleiben.« Teilte Lydia der kleinen Versammlungsgruppe mit und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Wer sagt, dass sie auf den Weg sind.« Argumentierte ein alter Mann.
»Sie kommen.« Murrte Daryl und lehnte sich gegen das Sofa.
»Ich renne nicht wieder.« Sagte Jerry und musterte die restlichen, auch mich, eindringlich. »Wir müssen kämpfen. Wenn wir sterben, dann für Hilltop. Gibt es einen besseren Weg zu gehen?« Fragte der alte Mann.»Ja« Zischte Aaron und senkte beide Hände, »wir gehen damit meine Tochter am Leben bleibt. Das gleiche gilt für Judith, Ruby und Adams. Soll ich weitere aufzählen?«
»Na gut. Lasst uns die Kinder zuerst hier rausbringen. Pack eure Sachen, wir gehen nach Oceanside.« Beschloss ich und wartete die Reaktion der anderen ab- sie nickten und verließen den Raum.***
»Es ist eine tolle Kinderreise«, versuchte ich Ruby zu überzeugen und setzte sie in den Kutschwagen, »ein richtiges Abenteuer. Versprich mir, dass du brav sein wirst.«
»Ja Mommy.« Ich setzte ein Lächeln auf und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich Judith zuwandte.»Ich will mitkämpfen, Mom.« Ich ließ mich auf den Knien nieder und umfasste ihre Hände. »Dein Job ist es deine Schwester und all die anderen Kinder in diesen Wagen zu beschützen. Kannst du das?« Sie nickte nach kurzem Zögern und drückte mich fest, bevor auch sie in die Kutsche einstieg.
»Saraya«, Daryl trat schnell auf mich zu und deutete auf sein Motorrad, »Du fährst an der Spitze mit mir mit.« Ich nickte und folgte ihm zu dem Fahrzeug.
»Denkst du, wir schaffen es einfach durch?« Fragte ich, als wir beide aufstiegen.
»Lass es uns hoffen.«***
Wir hatten nicht viele Kilometer zurückgelegt, als wir vor einem Baum der die Straße versperrte halt machten. »Schau.« Daryl deutete auf eine Wache die über uns aufgehängt war. »Was jetzt?« Wir stiegen vom Motorrad und schauten auf den Baum.
»Das war Negan«, brummte Daryl statt meine Frage zu beantworten und schaute zu mir auf, »das selbe hat er damals auch gemacht. Es gibt keinen anderen Weg durch -Wir müssen umkehren.«***
»Wir können nicht zurück. Und Alexandria und Oceanside werden nicht rechtzeitig hier ankommen.« Murmelte ein Mitbewohner leise und senkte den Kopf. »Wir sind auf uns alleine gestellt.« Ich atmete tief durch und schaute zu Ruby und Judith, welche aus der Kutsche hüpften.
»Kommt schon Leute, wir schaffen das!Lasst die Köpfe nicht hängen!« Rief der alte Mann aufgeregt und stemmte die Hände in die Hüfte. Damals hatte ich ihn einen Freund genannt. Er war Tammys Ehemann und immer so freundlich gewesen, doch nun dürstete er nach dem Blut der Whisperer. Er hatte sich verändert, doch wer hatte das nicht. Konnte ich ihn wirklich verurteilen den Tod der Feinde zu wollen?
Ich seufzte leise auf und schob den Gedanken in den Hintergrund. Es gab nun größere Dinge worüber wir uns Sorgen mussten.
***
»Judith, du musst mehr ausweichen.« Ich seufzte leise auf und beobachtete das Mädchen, das tief durchatmete und ihr Schwert senkte. »Wenn du kämpfen willst, musst du dich verteidigen können. Nochmal.« Ich hob den Besenstiel und begann, Judith erneut anzugreifen. Diesmal achtete sie auf ihrer Schritte, wich geschickt aus und wehrte den Angriff ab, bevor sie selbst ausholte und gegen den Stiel schlug.
»Besser«, ich lächelte breit, »nochmal.«
***
»Hey.« Verschwitzt ließ ich mich neben Lydia nieder , welche alleine in der Ecke saß und über ein eingeschnitztes Herz strich mit den Buchstaben L und H - Lydia und Henry. »Tut mir leid.« Ich musterte sie eindringlich von der Seite und bemerkte die Tränen, die sich in ihren Augen angesammelt hatten.
»Ich habe meine Mutter da Draußen gesehen. Sie war verletzt und wollte, dass ich sie umbringe, doch ich war zu schwach.« Gestand sie kleinlaut und zog zitternd die Luft ein.
»Nein, Lydia«, ich schüttelte den Kopf und ergriff ihre Hand, »du bist stark, glaub mir. Es ist nicht deine Schuld.« Sie schaute zu mir auf- eine Träne rann über ihre Wange.
»Du liegst falsch. Hätte ich sie um gebracht, wären all diese Leute nicht in Gefahr. Deine Familie wäre nicht in Gefahr.«
»Du bist meine Familie.« Ihr Gesicht verzog sich vor Trauer.»Sag das nicht«, murmelte sie leise, doch ich gab nicht nach.
»Ich meine es, Lydia. Du bist mir wichtig.« Sanft umfasste ich Lydias Kinn und brachte sie dazu, mich anzusehen. »Du bist nicht alleine.«Weitere Tränen rannen über ihre Wangen, dass ich sie in eine Umarmung zog und ihr liebevoll übers Haar strich. »Erinnerst du dich, als ich von meinem Vater erzählt hatte?« Sie nickte und schloss die Augen.
»Ich habe Sam nicht erschossen, weil ich ihn hasste. Nein, ein Teil von mir hatte gehofft, dass er sich ändern und ein besserer Mensch werden könnte. Ich habe Sam erschossen, weil ich wusste, dass er andernfalls verhungern würde. Alexandria und Hilltop hatten sich kurz danach von Sanctuary abgewendet und die Stadt ist auseinander gebrochen.« Ich seufzte leise auf und schaute auf Lydia herab, doch sie reagierte nicht und klammerte sich stattdessen fester an mich.***
»Hey.« Ich ließ mich neben Rosita auf der Motorhaube nieder und schaute zum Wolkenlosen blauen Himmel auf. »Hey.« Sie lächelte und stieß mit ihrer Schulter gegen meine. »Was bringt dich zu mir?« Ich schaute zurück zu ihr und schmunzelte.
»Ich wollte dir Gesellschaft leisten und mir gefällt dieser Ort.« Ich deutete auf das Feld, das uns umgab und zog meine Beine an den Körper.»Die Sonne geht bald unter. Dann ist die Aussicht noch viel besser.« Sie wackelte mit den Augenbrauen und rutschte näher an mich ran. »Vermisst du ihn?«
»Negan?« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich. Vermisst du Gabriel?« Nun war es Rosita die den Kopf schüttelte.
»Er hat sich verändert, Saraya. Hat gefordert, dass wir alle Whisperer foltern und brechen.« Meine Lippen formten sich zu einem großen O.»Tut mir leid, Rosita.« Sie schüttelte den Kopf.
»Lass uns nicht drüber reden.« Eine kurze Stille trat ein, bis sie schmunzelnd fortsetzte:»Wusstest du, dass Eugene Jemanden übers Radio kennengelernt hat?« Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und lachte.»Wirklich?«
»Ja!« Rosita stimmte mit in mein Lachen ein und lehnte sich gegen mich, dass sich unsere Gesichter unbeschreiblich nahe waren.
»Ich erlaubte ihm mich zu küssen.«
»Hat er es getan?« Ich schaute von ihren Knopfbraunen Augen zu ihren geschwungenen Lippen.»Nein«, hauchte sie, »er versuchte, sich vorzustellen, dass ich das Mädchen sei. Ich muss zugeben, es hat ein wenig mein Ego verletzt.«
»Natürlich.« Flüsterte ich und biss mir auf die Unterlippe.
»Würdest du mich auch zurückweisen?« Sie kam Näher- viel zu nahe.Mein Atem stockte, doch meine Mundwinkel rutschten in die Höhe, als mich ein plötzliches Selbstbewusstsein übermannte und ich meine Lippen auf die ihre presste. Schnell erwiderte Rosita den Kuss und umfasste mein Gesicht mit den Händen.
Es war ein fremdartiges, doch erregendes Gefühl, das ich nicht loslassen wollte.
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...