Genervt öffnete ich die Zellentür und streckte mich mit Verbandszeug und Desinfektionsmittel zu Negan runter.
»Zeig mir dein Bein.« Befahl ich und wich seinen Blicken aus. Er seufzte leise auf, bevor er seine Hose aufknöpfte und runterzog.Ich musterte skeptisch seine offene Fleischwunde am rechten Oberschenkel.
»Wie ist das passiert?« Fragte ich und sah zu ihm auf. Er lachte leise auf.»Judith fucking Grimes ist mir passiert. Sie hat auf mich geschossen, als ich auf einem Motorrad gewesen bin und ich hab die Kontrolle verloren.«
Ich nickte, um ihn zu zeigen, dass ich verstand. Schnell griff ich nach einem Tuch und tauchte es in Desinfektionsmittel.»Das wird wehtun.« Warnte ich, bevor ich vorsichtig begann mit dem Tuch auf seine Wunde zu drücken. Er zischte leise auf und ballte seine Hände zu Fäusten.
»Alles gut?« Fragte ich und musterte ihn besorgt. Er nickte schnell.
Ich wartete einen kurzen Moment, bevor ich weitermachte. Als ich fertig mit dem Desinfizieren der Wunde war, verband ich sein Bein.»Ich bin fertig.« Sagte ich und stand auf. Doch bevor ich die Zelle hätte verlassen können, zog Negan mich sanft zurück.
»Hör zu, Saraya, es tut mir wirklich leid. Ich wusste nicht, was du durchmachen musstest.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte leise auf.
»Es ist okay.« Stille trat ein. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Nichts kam mir zu Kopf. Ich dachte fieberhaft nach.»Du bist nach Sanctuary gegangen, oder?« Durchbrach ich schließlich die Stille. Als er seinen Kopf beschämt senkte, bestätigte es meine Vermutung.
»Was hast du gedacht würde passieren, Negan?! Sie würden dich einfach wieder als Anführer zurücknehmen?« Er antwortete nicht. Zähneknirschend ließ ich mich vor ihm nieder und umfasste sein Kinn, damit er mich ansah.»Sie hätten dich uns ausgeliefert, Negan! Die meisten hassten dich.« Meine Gesichtszüge wurden weicher, als ich den Schmerz in seinen Augen erkannte.
»Ich habe nichts mehr.« Presste er mühsam hervor. Ich schüttelte meinen Kopf mechanisch hin und her und umfasste sein Gesicht mit den Händen.
»Du hast mich.« Ohne groß einen Gedanken zu verschwenden, streckte ich mich vor und presste meine Lippen auf die seine. Der Kuss war nicht lang. Dennoch fühlte ich Schmetterlinge im Bauch, als ich mich wieder von ihm löste.»Ich liebe dich, Negan, und niemand kann jemals was daran ändern.« Er fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe und lächelte schief.
»Ich liebe dich auch, Saraya.«Ich drückte meine Stirn gegen seine und atmete tief durch.
»Es wird schwer, den Rat zu überzeugen dich wieder rauszulassen.« Gestand ich wahrheitsgemäß und verschränkte meine Finger mit seinen.
»Es ist ok.« Versuchte er mich zu beruhigen, doch ich ließ es nicht zu. Ich konnte Negan nicht in einer Zelle verrotten lassen. Das war nicht fair.
»Ich werde dich hier wieder rausbekommen. Das verspreche ich.«***
»Aaron, lass mich Ausreden. Er-«
»Er hat unser Vertrauen in dich missbraucht!« Unterbrach Aaron und funkelte mich böse an. Ich erkannte die dunklen Augenringe unter seinen Augen und seiner Sitzart nach zu urteilen, war er kaputt. Wann hatte er zuletzt geschlafen?»Er wollte wieder zurück nach Alexandria kommen.« Versuchte ich es mit einem neuen Argument. »Er hat es selbst zu mir gesagt! Da draußen ist nichts mehr für ihn. Es gibt keinen Grund mehr wegzurennen.«
»Saraya«, begann Aaron sanft zu sprechen, »was wäre passiert, wenn Sanctuary noch da wäre? Wütend, nachdem wir sie im Stich gelassen haben.« Er wartete nicht auf meine Antwort. Es war eine rhetorische Frage gewesen. »Wir wären wieder mitten im Krieg gewesen.«Aaron erhob sich von seinem Stuhl und kam langsam auf mich zu.
»Wie haben jetzt größere Probleme als das.« Ich schüttelte meinen Kopf und sah ihn flehend an. »Aaron, bitte hör mir doch zu! Negan hilft uns. Wir hängen mit der Ernte bereits hinterher und jetzt, wo wir von der neuen Gruppe gehört haben, fallen viele Helfer weg.« Ich sah zu den anderen Ratsmitgliedern. »Jeder von uns hätte an Negans Stelle das selbe getan. Es ist Menschlich.« Ich trat einige Schritte vor.»Ob ihr es akzeptieren wollt oder nicht- wir brauchen Negans Hilfe.« Einer der Ratsmitglieder vor mir nickte. »Ist gut, Saraya, wir werden unsere Entscheidung untereinander absprechen. Du kannst solange gehen.« Meine Mundwinkel zuckten, als ich weiter auf sie zuging.
»Siddiq ist als Ratsmitglied zurückgetreten, um in Hilltop zu bleiben. Er hat mir seine Position angeboten.« Ich warf Aaron einen verstohlen Blick zu. »Und ich habe sein Angebot angenommen.« Ein Raunen ging durch die Zeugenmenge.
»Ich stimme dafür, dass Negan aus seiner Zelle kommen darf, um der Gemeinschaft zu helfen. Das sollte doch unsere erste Sorge sein, oder etwas nicht? Alexandria steht bei der Entscheidung an erster Stelle.« Ich wusste, dass ich die Ratsmitglieder provozierte, besonders Aaron. Würden sie sich gegen mich stellen, würden sie sich auch gegen das Wohl Alexandrias stellen.»Was wählt ihr?« Ich beäugte die Ratsmitglieder skeptisch. Als keiner antwortete, wendete ich mich den Zeugen zu. Sie sahen mich alle mit großen Augen an und warteten darauf, was als nächstes passieren würde.
»Wer ist dafür, dass Negan aus seiner Zelle kommt?« Es hob sich eine Hand nach der anderen. Ein breites Lächeln Schlich sich auf meine Lippen, als beinahe alle Hände in der Luft ragten. Ich drehte mich wieder zu den Ratsmitgliedern um.»Was wählt ihr?«
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...