Tränen liefen über meine Wangen, als wir Alexandria wieder verließen. Ich versuchte noch immer mit dem umzugehen, was gerade passiert war. Negan hatte ihnen erzählt, dass wir gevögelt haben.
Es war nicht schwer zu sehen, wie sehr sie von mir enttäuscht waren. Ich dachte, ich würde etwas erleichtert sein, wenn sie es wüssten, doch so war es nicht. Ich fühlte mich schrecklich.
Ich dachte gar nicht erst dadran, irgendein Wort mit Negan auszutauschen.
Ich hasste ihn. Ich hasste ihn so sehr. Ich empfand nichts als Abscheu und Hass gegen diesen Mann. Er hatte mein Leben zerstört und das so vieler anderer. Er war böse.Kurz, nur ganz kurz, hatte ich gedacht, dass etwas gutes in ihm stecken könnte. Das er ein Herz hätte, doch das hatte er nicht. Er war kalt und boshaft. Er interessierte sich für niemand anderen, als für sich selbst. Er war ein Sadist.
Als wir in Sanctuary ankamen, stieg ich sofort aus und flüchtete in mein Zimmer.
Ich griff nach einem Rucksack, rannte zu meinem Schrank und warf irgendwelche Klamotten rein.Ich musste verschwinden. Ich konnte einfach nicht mehr bleiben.
Ich stellte meinen vollgepackten Rucksack beiseite und setzte mich auf mein Bett. Heute Abend würde ich verschwinden. Einfach weg von hier.
Ich schloss meine Augen. Mir pochte das Blut in den Ohren.
Ein ungewolltes schluchzen entfuhr mir. Wieder liefen Tränen über meine Wangen. Ich versuchte, mich zusammenzureißen, doch es gelang mir einfach nicht. Ich war ganz alleine. Ich hatte niemanden mehr.
***
Leise öffnete ich die Tür, die nach draußen führte. Ich wusste, dass ich die Wachen irgendwie ablenken musste, um herauszukommen.
Ich ging immer weiter aufs Tor zu und stellte mir in meinem Kopf einen sinnvollen Plan zusammen. Ich zog meine Waffe, die Negan mir einmal gegeben hatte, aus dem Rucksack und war bereit alle Saviors zu töten, die sich mir in den Weg stellten.
Ich hob die Waffe und zielte auf den ersten, der mir den Rücken zugewandt hatte. Ich war bereit abzudrücken, als mir plötzlich jemand an meinem Arm packte und nach hinten zog.
»Du konntest wirklich nichts Unerwartetes machen?« Ich riss die Augen auf, als ich Negan erblickte. »Wovon redest du?«, versuchte ich mich dumm zu stellen.
»Du wolltest also wirklich gerade zwei meiner Männer erschießen und dann abhauen?« Es klang eher als eine Feststellung, als eine Frage.»Und Daryl wolltest du hier ganz alleine lassen? Ich dachte, du würdest ihm vorher raushelfen wollen und dann versucht ihr zusammen abzuhauen und bla bla bla.«
Ich rollte mit den Augen. Natürlich hatte er recht. Eigentlich hätte ich Daryl heraushelfen wollen, doch etwas in mir ist dagegen gewesen.Vermutlich gab es ein Teil in mir der gewusst hatte, dass ich das hier nicht überlebt hätte.
»Ich hasse dich«, spuckte ich ihm entgegen.
»Ich weiß.« Er strich mir meine vorderen Haarsträhnen hinters Ohr.
Ich verfluchte mich selbst für die Tränen, die wieder über meine Wangen liefen. Nicht vor Negan. Ich durfte keine Schwäche zeigen!Der Tränenfluss wurde größer.
»Sie hassen mich nun alle und das nur wegen dir! Du hast alles zerstört, was ich noch hatte, du...« Negan streckte sich vor und schloss mich in seine Arme. Ich versuchte, mich von ihm zu lösen, doch er ließ nicht locker, weshalb ich mich langsam beruhigte.»Es wird alles gut«, flüsterte er mir ins Ohr und strich mir übers Haar.
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...