|64| In der Falle

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Ich fiel zu Boden, als Übelkeit meinen Körper übermannte und ich mich übergab

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Ich fiel zu Boden, als Übelkeit meinen Körper übermannte und ich mich übergab. Tränen rannen über meine Wangen.

Wie konnte er nur?!

Ich war all den Weg hierher gekommen, um Negan aufzusuchen. Hatte meine Kinder und meinen Bruder zurückgelassen, nur um zu sehen, wie er den Feind küsste, der mir meine engsten Freunde weggenommen hatte.

Bilder von Tara, Enid, Henry und Tammy schossen vor meinem Augeninneren auf.
Ein ungewolltes Schluchzen entfloh meinen Lippen. Schnell wischte ich meine Tränen davon, rappelte mich auf und eilte durch den Wald zurück ins Whisperer Camp. Vorsichtig schlich ich in den Lagerraum, um meine Sachen zusammenzusuchen, die mir bei meiner Ankunft weggenommen wurden waren, bevor ich die Flucht ergriff.

***

Ich wusste nicht, wie lange ich gelaufen war, bis ich mich endlich in einer kleinen Hütte niederließ. Der Stoff meiner Kleidung haftete sich an meinem Körper und mein braunes Haar klebte an meiner schweißnassen Stirn. Ich lehnte mich gegen die Tür und hielt mein Messer griffbereit. Ich versuchte zu verarbeiten, was ich vor wenigen Stunden gesehen hatte - Negan und Alpha.

Hatte er von Anfang an geplant Flucht bei den Whisperers zu suchen, um seine Rache an Alexandria auszuüben? Ich biss mir fest auf die Unterlippe und unterdrückte die Tränen, die erneut versuchten, ihren Weg an die Oberfläche zu erkämpfen.

Ich hatte ihm Vertraut.

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich hätte es besser wissen sollen. Hätte wissen sollen, wie Negan ist. Selbstsüchtig, Boshaft und ein Lügner. Aaron hatte recht; Negan hatte sich nicht verändert, sondern uns getäuscht und mein verräterisches Herz hatte ihm geglaubt.

Ich schob meine Gedanken in den Hintergrund und schloss meine Augen. Ich musste mich ausruhen, um morgen Alexandria warnen zu können.

***

Es war lauter Krach, der mich aus meinem tiefen Schlaf riss. Schnell schlug ich meine Augen auf und stemmte mich vom Boden ab. Stille.
Ich atmete tief durch und ging auf die Tür zu, als sie plötzlich aufgetreten wurde und aus den Angeln sprang. Ich fiel zu Boden und die Klinge entwich meinen Fingern.

»Shit.« Ich versuchte, meine Waffe in der Dunkelheit zu finden, als ich plötzlich an den Armen gepackt und nach draußen gezogen wurde.
»Lass mich los!« Zischte ich und schlug um mich herum. Augenblicklich wurde ich losgelassen und fiel unsanft zu Boden. Panik füllte meinen Körper aus. Ich versuchte, weg zu krabbeln, doch wurde schnell gepackt und zu Boden gedrückt.

Mein Atem stockte, als Jemand begann, meinen Gürtel zu lösen.
»Was macht ihr?!« Schrie ich bewegte mich hin und her.
»Alpha befahl«, flüsterte eine von den zwei Gestalten und öffnete meinen Hosenstall.
»Befahl was?« Statt zu antworten, zog er meine Hose herunter.

Die zweite Gestalt schien abgelenkt darin zu sein, seine eigene Hose zu entfernen, dass ich die Chance ausnutzte und meinem Gegenüber mit der Faust ins Gesicht schlug. Er keuchte leise auf und hielt sich die Wange. Schnell trat ich ihn von mir und flüchtete zurück ins Haus, um nach dem Messer zu suchen.

»Wo willst du hin?« Jemand packte mich an den Füßen und versuchte, mich wieder rauszuziehen. Meine Nägel krallten sich in den Boden und ich sah mich mit weit aufgerissenen Augen nach etwas nützlichem um, während ich wild nach der Gestalt hinter mir trat. Er kam ins Stolpern und fiel auf einen Stuhl, der dem Gewicht nicht standhalten konnte und auseinander sprach. Schnell griff ich nach einem Stuhlbein, das am Ende zugespitzt war, und versenkte es in der Brust des Whisperers. Sofort zog ich es wieder raus und stach erneut zu. Immer und immer wieder.

Blut spritzte mir ins Gesicht, doch das kümmerte mich nicht. Ich ließ den ganzen Frust, der sich in mir gestapelt hatte, an die Oberfläche kommen.
Als ich endlich aufhörte und mich aufrappelte, schaute ich sofort nach seinem Gefährten, der jedoch bereits geflüchtet war.

Ich stieß die Luft aus, die sich in meinen Lungen angesammelt hatte, und schlüpfte in meine Hose, bevor ich nach meinen Sachen griff und mich auf den Weg nach Alexandria machte.

***

Ich eilte durch den Wald, schaute mich ängstlich um und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Nicht mehr lange und ich würde endlich die Grenze überschreiten.
Ich bog um die Ecke und stieß plötzlich mit Jemanden zusammen. Schnell zog ich mein Messer aus der Gürteltasche, bereit, meinen gegenüber zu töten, als meine Hände umfasst und zur Seite gehalten wurden.

»Saraya?« Schnell schaute ich auf und erblickte Daryl, welcher mich besorgt musterte.
»Daryl!« Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und fiel ihm in die Arme, doch er schien einen Moment zu zögern, bevor er mich fester an sich zog und seinen Kopf in meine Halsbeuge vergrub.

»Ich habe ihn gefunden, Daryl. Er ist mit den Whisperern.« Tränen rannen über meine Wangen. Beruhigend strich er mir über den Rücken und hauchte einen Kuss auf meinen Scheitel.

»Du bist jetzt sicher.« Für eine Weile saßen wir still zusammen und hielten uns, als ich ein räuspern hinter mir vernahm und zusammenfuhr. Schnell drehte ich mich um und erblickte Jerry, Aaron, Magna, Connie und Kelly.

Ich öffnete den Mund, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, kam Daryl mir zuvor.
»Wo ist Carol?« Die kleine Gruppe begann, sich umzusehen, doch es blieb keine Spur von ihr, bis wir ein Geräusch hinter uns vernahmen.

Noch bevor ich mich umdrehen konnte, sprang Daryl auf und rannte los. »Daryl, was machst du denn?!« Schimpfte ich und folgte ihm tiefer in den Wald und obwohl ich nicht schaute wusste ich, dass die anderen uns folgten.
Für eine Weile rannten wir, doch als Daryl endlich stehenblieb, schaute er auf etwas herab.

»Was ma-« Ich blieb nicht rechtzeitig stehen, dass mein Körper gegen Daryls stieß und wir in ein tiefes Loch stürzten. Der Aufprall war hart und unsanft. Ich spürte, wie sich kleine Steinchen in meine Haut pressten und Wunden schufen.

»Au.« Ich seufzte for schmerzen auf und sah angestrengt in die Dunkelheit, welche mich umgab. Röcheln verschiedener Streuner drang zu mir. Es mussten hunderte sein, um diese Geräuschkulisse zu schaffen.

»Saraya, geht's dir gut?« Daryl zog mich auf meine Beine und schaute ängstlich.
»J-Ja mir geht es gut.« Ich schaute zum Loch und bemerkte, wie die anderen- einer nach den anderen- runterrutschten.

»Shit.« Ich presste fest die Lippen zusammen und begann, mich umzusehen. Als ich mich endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatte realisierte ich, dass wir in einer Höhle feststeckten, in der Alpha ihre Horde versteckt hatte.

Wir steckten ihn der Falle.

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Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr ! :3

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt