|65| Ein Weg raus

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»Saraya

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»Saraya.« Daryl packte mich an den Händen und schaute mir tief in die Augen.
»Wir müssen da rüber, wenn wir hier rauskommen wollen. Die Steine sind unsere einzige Möglichkeit.« Er deutete auf einzelnen Felsen, welche in der Höhle verbreiten waren und kurz über den Köpfen der Streuner endeten.

Ich atmete tief durch und versuchte, die Panik zu zügeln, welche langsam meinen Körper übermannte. Er zögerte einen kurzen Moment, bevor er einen Schritt zurücktrat und begann, seinen Plan durchzuführen. Einer nach den anderen folgte, bis ich an der Reihe war. Meine Fingernägel gruben sich in mein Handinneres und mein Herz schlug so schnell, dass es schmerzte. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, bevor ich sprang und ehe ich mich versah, stand ich auf der anderen Seite.

»Und was jetzt?« Aaron deutete auf die verschiedenen Eingänge, welche tiefer in die Höhle führten. »Hier.« Daryl zog eine Streichholzschachtel aus der Tasche und zündete eines der vielen Hölzchen an, bevor er schaute, wohin die Flamme sich neigte.
»Hier lang.« Er führte die kleine Gruppe durch einen schmalen Gang der ewig lang schien, dass ich die Arme vor der Brust verschränkte und leise aufseufzte. Es war schrecklich kalt und die einzelnen offenen Wunden , die meinen Körper übersäten, machten es nicht leichter.

»Keine Sorge«, sprach Magna sanft und ging neben mir her, »wir werden hier rauskommen.« Ein Lächeln zierte meine Lippen.
»Ja, das hoffe ich.« Erneut verfielen wir einer Stille, bis Daryl vorschlug, dass wir für einen kurzen Moment ruhen sollten.

»Hey.« Er ließ sich neben mir auf dem Boden nieder und lehnte sich seufzend gegen die Wand. »Hey.« Ich setzte ein Lächeln auf und zog meine Knie an den Körper.
»Das mit Negan«, begann er vorsichtig und verstieß mir einen Knuff gegen den Arm, »tut mir leid, Saraya.«

»Es ist okay«, stieß ich zwischen bebenden Lippen hervor und unterdrückte krampfhaft die Tränen, »Aaron hatte Recht. Ich war einfach zu dumm, um zuzuhören.«
Daryl öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch schloss ihn schnell wieder, stemmte sich vom Boden ab und trat auf Carol zu.

Zehn Minuten verstrichen und er erzählte, dass es Zeit war weiterzugehen. Dafür mussten wir durch einen schmalen Tunnel krabbeln. Es zerrte an meinen Nerven, brachte mein Leib zum zittern, doch der kleine Verstand, der noch tief in meinem Inneren erhalten war, brachte mich dazu, meinen Mut zusammenzunehmen und nicht stehenzubleiben. Ich war fast am Tunnelende angekommen, als etwas mich zusammenfahren ließ.

»Saraya!« Schnell drehte ich mich um und erblickte Jerry, welcher panisch zu mir aufschaute. »Was ist los?« Rief ich verwirrt zurück und legte den Kopf schief.
»Ich passe nicht durch und Streuner kommen.«
»Hier.« Ich streckte ihm meine Hand entgegen, die er sofort ergriff, und begann, zu ziehen. Langsam kam Jerry hervor, doch nicht schnell genug, dass Daryl auf der anderen Seite meine Hand packte und half.

»Sie sind an meinen Füßen!« Rief er panisch und schaute zu den Streunern zurück.
»Dann tritt sie weg!« Zischte ich und zog weiter. Plötzlich schlüpfte er durchs Loch und ich fiel zurück, dass mein Kopf auf dem Boden aufschlug.
»Ah.« Ich verzog vor schmerzen das Gesicht und rieb über die Stelle, die nun pochte, als Daryl mich aus dem Loch zog und in Magnas Arme drückte, bevor er Jerry raushalf.

»Geht es dir gut.« Besorgt musterte mich die Frau mit dem wirren Haar und warf einen Blick auf meine Wunde. »Alles gut.« Murmelte ich und stellte mich grade auf.
»Setz dich.« Noch bevor ich mich hätte weigern können, drückte sie mich zu Boden und stellte sich mit den anderen zum Ausgang, der mit Geröll bedeckt war.

»Wenn wir das aus dem Weg räumen können wir raus.« Stellte Aaron fest und stemmte eine Hand in die Hüfte. »Zwei fangen damit an und wir wechseln in der Gruppe durch.« Schlug Daryl vor und der Rest stimmte mit einem Nicken zu.

Ich seufzte leise auf und lehnte meinen Kopf gegen die kalte Felswand, als Kelly, Connie's kleine Schwester, sich neben mir niederließ.
»Ich habe Dynamit gefunden.« Gestand sie und lächelte stolz.
»Dynamit?« Ich zog die Augenbrauen vor Schreck in die Höhe. Sie nickte eifrig und schaute sich um, bevor sie fortsetzte. »Daryl sagt, wir können es nicht benutzen. Sonst stürzt die ganze Miene ein.«

»Oh.« Ich schaute auf zu Magna, welche schon die ganze Zeit Geröll wegräumte ohne eine Pause einzulegen. »Kelly, ich gehe Magna helfen. Wir reden später.« Ich schenkte dem Mädchen ein letztes Lächeln, bevor ich mich vom Boden abstemmte und Aaron ablöste.

»Du solltest es langsamer angehen.« Sprach Magna sanft und legte einen weiteren Stein beiseite. »Das selbe kann ich dir sagen«, erwiderte ich ruhig, doch sie ignorierte mich und setzte unbekümmert mit der Arbeit fort. Die Anstrengung war ihr deutlich anzusehen.
»Magna.« Ich ergriff ihre Hand und stellte erleichtert fest, dass sie endlich halt machte und zu mir aufschaute.

»Ich habe die Dinge nicht gut mit Yumiko gelassen.« Gestand sie und presste die Lippen fest zusammen. »Ich will hier raus und das ändern.«
»Wir werden rauskommen.« Versprach ich und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sie erwiderte den Druck auf meine Hand, bevor wir beide mit der Arbeit fortsetzten.

Es war still für eine ganze Weile, als ich endlich meine Stimme wiederfand und aussprach was mich all die Zeit beschäftigte.
»Auch ich habe die Dinge schlecht mit Leuten gelassen.« Ich atmete tief durch und begegnete Magnas neugierigen Blick . »Ich habe meine zwei Töchter verlassen, um Negan zu verfolgen. Mein Bruder hat versucht, mich aufzuhalten, aber-« Meine Stimme versagte und eine Träne rann über meine Wangen. »Ich bin so dumm.« Schnell wischte ich sie mit dem Handrücken davon und schaute zur Decke auf, um mich wieder in den Griff zu bekommen.

»He«, Magna trat auf mich zu und umfasste mein Gesicht mit den Händen, dass ich gezwungen war, sie anzusehen. »Wir können unsere Fehler nicht rückgängig, aber wieder gutmachen. Verstehst du?« Ich nickte und ließ mich von ihr in eine Umarmung ziehen. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich geborgen und sicher. Tief atmete ich ihren Geruch ein und vergrub meinen Kopf in ihre Halsgrube, als plötzlich eine laute Explosion ertönte und die Decke begann, auf uns herabzuregnen.

Jerry packte einen Holzbalken, der vor dem Ausgang schwebte und hielt ihn in die Höhe. »Geh.« Magna stieß mich zu dem schmalen Loch, das durch die Explosion verursacht wurde und unser einziger Weg nach draußen war.

»Nein, warte!« Ich packte ihren Arm und musterte sie eindringlich. »Komm mit mir. Wir haben es fast geschafft.« Sie lächelte ein halbes Lächeln und legte ihre Hand beruhigend auf meine. »Ich komme nach. Versprochen. Lass mich erst Connie helfen die freaks zu erledigen.« Sie deutete auf die Frau, welche schwer mit den Walkern zu kämpfen hatten, die durch eine schmale Lücke drangen.

Ich schüttelte mechanisch den Kopf hin und her, als Aaron plötzlich meine Hand ergriff und mich mit nach Draußen zog. »Aaron.« Wütend entzog ich ihm meine Hand und war bereit, zurück in die Höhle zu eilen, als sie vor meinen Augen in Luft aufging und einzelne Felsen in die Luft geschleudert wurden.

»Nein.« Ich spürte, wie meine Knie weich wurden und ich zu Boden stürzte. Daryl stürzte auf das Geröll und versuchte, einen neuen Durchgang zu schaffen, doch das war unmöglich.

Magna und Connie waren tot.

Ein schmerzerfüllter Schrei verließ Kellys Lippen. Schnell ergriff ich ihre Hand und zog sie in meine Arme, während ein Schwall von Tränen über meine Wangen rannen.

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt