|45| Wünsche

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Ich lag auf Negans Bett und starrte Gedankenverloren in die Ferne

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Ich lag auf Negans Bett und starrte Gedankenverloren in die Ferne. Ich wusste nicht, wie viele Stunde ich das bereits tat. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an.

Ich wollte mehr machen, doch mein Körper rührte sich nicht. Immer wieder dachte ich zurück an Negan. Er war am Leben, das wusste ich, und er würde auch nicht sterben. Er hatte es mir versprochen.

Ich wünschte, ich würde mehr reagieren. Würde alles daran setzten, Negan wieder zu finden. Würde weinen, schreien, wütend sein. Irgendwas. Doch ich fühlte nichts. Ich blockte meine Gefühle ab, weil ich wusste, dass ich es nicht ertragen konnte, ihn vielleicht ein weiteres Mal verlieren zu können.

Es klopfte an der Tür. Ich bemühte mich nicht darum, aufzuschauen. Ich wusste, dass es nicht Negan war. Er würde nicht klopfen, um in sein eigenes Zimmer einzutreten. »Hey.« Erklang eine mir bekannte Stimme in unmittelbarer Nähe.
»Was ist, Dwight?«, fragte ich heiser.
»Simon will gleich nach Hilltop.« Meine Muskeln spannten sich an. Simon wollte Hilltop angreifen. Wie auf Knopfdruck setzte ich mich grade auf und sah zu Dwight herüber.

»Wirst du deine Waffe auch mit Streunerblut einschmieren?« Ich musterte ihn eindringlich. Einen Moment lang schien er zu überlegen, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, werde ich nicht.« Dwight ging ums Bett herum und ließ sich neben mir fallen.

Stille trat ein, in der wir beide unseren Gedanken nachgingen.
»Glaubst du«, begann Dwight schließlich zu reden, »er ist noch am Leben?«
»Ich weiß, dass er noch am Leben ist.« Antwortete ich ohne zu zögern.
Er schüttelte langsam den Kopf.
»Auch wenn er am Leben ist, wird er es bald nicht mehr sein.«

Ich presste meine Lippen zusammen. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich spürte nur mein Herz, dass schnell zu schlagen begann.
»Denkst du wirklich, du wirst eine Zukunft mit ihm haben können? Dass ihr heiraten und Kinder haben werdet. Hier?« Dwight lachte dunkel auf und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen.

»Nein, denke ich nicht«, antwortete ich ruhig und nahm ihm die Zigarette weg.
»Du weißt, dass Daryl dich töten wird, oder?« Er fuhr sich mit seiner Hand durchs Haar und nickte.

»Er hat es mir bereits ins Gesicht gesagt. Aber wen kümmert's?« Ich wusste, dass seine Frage rhetorisch gemeint war, doch ich antwortete trotzdem.
»Mich interessiert's.« Ich umfasste sein Kinn und zwang ihn, mich anzusehen. »Es gibt Menschen, denen du wichtig bist, Dwight. Vergiss das nicht. Niemals.«
Ich griff nach seinem Feuerzeug und zündete die Zigarette an, bevor ich einen tiefen Zug nahm. »Du bist mein Freund. Wahrscheinlich der einzige, den ich noch habe.«

»Ich erinner mich noch gut daran, als du mich verprügelt hast«, sagte er mit einem schiefen Lächeln auf dem Gesicht. Ich lachte.
»Ja, daran erinner ich mich auch noch. Besonders mit diesem scheiß Feenkostüm.« Er stimmte mit in mein Lachen ein.

»Alles kann passieren«, bemerkte ich breit grinsend und streckte ihm seine Zigarette entgegen. »Da hast du recht«, erwiderte er, als er sie annahm.

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt