»Was machen wir heute Boss?« Fragte Negan, als ich ihn aus seiner Zelle holte.
»Unkraut pflücken.« Antwortete ich Schulterzuckend. Negan strich sich müde über seine Augen, was mich zum Schmunzeln brachte.»Komm schon, wir müssen heute fertig werden und du weißt, wie viel wir machen müssen.« Er nickte zustimmend.
»Du hast recht. Ich weiß, wie viel wir machen müssen.« Mein Lächeln wurde breiter.»Jetzt Reiß dich mal zusammen.«
»Okay Boss Lady.« Wir gingen auf das große Feld zu. Ich griff nach Handschuhen und einer Schaufel und gab sie Negan. Seine Mundwinkel zuckten, als er die Gegenstände entgegennahm.Ich ignorierte ihn und ließ mich zu Boden sinken, um mit dem Unkraut zupfen zu beginnen. Wir würden wohl den ganzen Tag daran sitzen. Die Sonne strahle erbarmungslos auf uns herab und ich begann beinahe mich selbst zu bemitleiden.
Es war still für eine ganze Weile, bis Negan begann zu sprechen und mich aus meinen Tagträumen riss.»Wieso müssen wir heute fertig werden?«
»Mhm?« Ich sah verwirrt zu ihm auf.
»Du hast gesagt, dass wir alles heute fertig bekommen müssen. Wieso?«
Ich presste die Lippen zusammen und sah zu ihm auf. Mein Blick begegnete seinem und meine Herzschläge beschleunigten sich.»Ich muss nach Hilltop. Tara hat mich darum gebeten.« Murmelte ich leise und strich über den Ring an meinen rechten Ringfinger. Sein Atem stockte.
»Hör zu«, Ich umfasste seine Schultern mit meinen Händen, »Siddiq wird auf dich aufpassen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«Er schüttelte seinen Kopf und strich mir über meine Wange.
»Es ist ok, Saraya. Du brauchst dich nicht um mich Sorgen.« Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich hatte das Bedürfnis ihn in eine Umarmung zu ziehen und meine Lippen auf seine zu pressen.Wie lange ich diese Lippen schon nicht mehr berührt hatte...
»Saraya?« Negans Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich räusperte mich und unterdrückte die Röte, die drohte in meine Wangen zu schießen.
»L-Lass uns einfach weiterarbeiten.«Ich schenkte dem Unkraut vor mir wieder meine ganze Aufmerksamkeit und setzte mit der Arbeit fort.
***
Ich atmete tief durch, als sich das Tor von Hilltop öffnete. Langsam trat ich in die Stadt ein. »Saraya!« Tara kam auf mich zu gelaufen und schloss mich in ihre Arme.
»Hey Tara.« Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Wie gehts dir?«
Sie trat wieder einen Schritt zurück und zuckte mit den Schultern.
»Ich muss mich zwar um Hilltop kümmern, weil Jesus davon rennt. Also wortwörtlich. Er geht jedes Mal, wenn ich ihm seine Aufgaben geben will. Und deswegen fällt das alles mir in die Hände.« Sie seufzte leise auf.Ich warf ihr einen mitleidigen Blick zu und klopfte ihr auf die Schulter.
»Das wird schon.« Ich sah an Tara vorbei und begegnete zwei blauen Augen. Meine Herzschläge beschleunigten sich und mein Gesicht begann zu glühen. Es war Daryl. Er hob seine Hand und winkte mir zu.»Daryl ist vor ein paar Tagen gekommen.« Erzählte Tara und schenkte mir ein Lächeln. Ich biss mir fest auf meine Unterlippe.
»Ich rede kurz mit ihm. Wir sehen uns später.« Sie nickte mir zu und ging davon.Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ging auf ihn zu.
»Hey.« Ich lächelte ihn an. »Hab dich lange nicht gesehen. Das letzte mal bist du einfach verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Daryl schluckte hart und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.»Tut mir leid, Saraya. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen.« Ich schüttelte meinen Kopf.
»Wir hatten nur Sex, Daryl. Du bist mir keine Erklärung schuldig.« Er nickte.Ich wollte das Gespräch fortsetzen, als Aaron plötzlich von der Seite an uns ran trat. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Wieso war er hier?
»Wir wollen los und Eugene suchen gehen. Rosita musste ihn zurücklassen. Wir könnten mehrere Leute gebrauchen.«***
Ich zog meine Jacke enger um meinen Körper. Heute war es etwas frischer als sonst. Ich seufzte leise auf.
»Geht's dir gut?« Fragte Daryl und musterte mich besorgt. Ich nickte eifrig.
»Ja, alles super.« Ich sah zu dem Hund, der vor uns voran lief und Eugenes Geruch folgte.»Wie ich sehe, hast du dir einen Hund zugelegt«, sagte ich und lächelte. Daryl wollte schon länger einen Hund haben, das wusste ich Kur allzu gut.
»Ich habe ihn gefunden, als ich weggegangen bin, um nach Rick zu suchen.« Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Rick. Alte Erinnerungen von ihm spielten sich vor meinem Augeninneren ab. Schnell wischte ich die Träne von meiner Wange, die meinem Auge entkommen war.»Hast du was gefunden?« Ich sah zu Daryl, der mit zusammengepressten Lippen zu Boden sah.
»Nein.«Stille trat ein und die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont.
Unsere Aufmerksamkeit wurde geweckt, als wir eine kleine Scheune betraten und der Hund zu bellen begann. Er blieb an einem bestimmten Punkt stehen und setzte sich hin.»Eugene?« Sagte Jesus schnell und öffnete eine Klappe. Zum Vorschein kam Eugene, der in einem Loch stand.
Schnell wurde er rausgehoben.
»Wir müssen hier schnell weg.« Sagte er mit weit aufgerissenen Augen. »Die Streuner-«
»Keine Sorge, wir haben sie weggelockt.« Versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er schüttelte seinen Kopf.»Die sind nicht normal. Sie können reden.« Wir alle starrten verwirrt drein.
»Reden.« Wiederholte ich verwirrt.
Er nickte schnell und sah sich um. Jesus öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch wurde unterbrochen, als ein Röcheln hinter uns erklang. Ich drehte mich um und stellte fest, dass die Herde von Streunern, die wir vorhin noch in die entgegengesetzte Richtung von uns gelockt hatten, nun genau hinter uns waren.»Wie müssen los.« Sagte Aaron und legte Eugenes Arm über seine Schulter.
Wir liefen durch die dunklen Straßen und versuchten, zu entkommen. Ich bildete mir ein Blicke zu spüren, die sich in meinen Rücken bohrten, weshalb ich mich andauernd umdrehte und den leeren Blicken der Walker begegnete.Ein Schweißfilm überzog meine Haut. Ich wusste nicht, wie lange wir bereits gerannt waren, als wir auf einem Friedhof halt machten. Nebel umhüllte uns wie ein Mantel.
»Die Tür klemmt.« Sagte ich und rüttelte am verrosteten Tor.
»Wir müssen hier weg.« Wiederholte Eugene panisch.
»Saraya, Versuch es nochmal.« Befahl Daryl und deute auf das Tor. Das Röcheln der Streuner wurde immer lauter und der Druck stieg.»Ich versuch's schon.« Zischte ich und umfasste das Rost erneut.
»Keine Sorge.« Ich zuckte merklich zusammen, als ein fremdes Gesicht vor mir erschien. Ich erkannte durch die Dunkelheit ihre wirren braunen Haaren.
»Wer bist du?« Presste ich hervor.
»Das können wir später klären.« Eine weitere Frau kam zum Vorschein.Ich beobachtete, wie sie ein Loch buddelten und immer wieder am Tor rüttelten.
Ich drehte mich um und entdeckte die Streuner, die den Friedhof betraten. Schnell hob ich meinen Bogen, bereit jeden Moment anzugreifen.
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...