Saraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...
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Dwight schaute mich fassungslos an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich ihm Drohen würde. Es dauere wenige Sekunden, bis er sich wieder fasste und mich schief anlächelte. »Und wie willst du uns alle töten?«
Unbekümmert zuckte ich mit den Schultern. »Keine Ahnung, mit einem Messer, einer Pistole oder einem Maschinengewehr. Ich werde irgendwas finden.« Das süffisante Lächeln auf meinen Lippen sorgte dafür, dass er mit den Zähnen zu knirschen begann.
»Du solltest mehr Respekt haben, Kleines.« Ich reckte das Kinn und machte einen großen Schritt vor. »Und du solltest deine Zunge hüten, Arschloch.« Er wollte gerade etwas erwidern, als ein Pfeifen dicht hinter uns ertönte, das von den Wänden zurückgeworfen wurde. Genervt drehte ich mich um und begegnete Negan's neugierigen, doch belustigten Blick.
Er grinste mal wieder und es trieb mich in den puren Wahnsinn. Wie konnte er immer so gut gelaunt sein?
»Wie ich sehe, hast du Daryl gefunden.« Negan lachte und durchbohrte mich mit seinen Blicken.
»Lass ihn frei! Du hast schon mich hierher verschleppt.« Ich versuchte, meine Wut zu zügeln und einen klaren Gedanken zu fassen. »Das kann ich nicht tun, denn Daryl war nicht sehr lieb und das muss bestraft werden.« Ich trat einen Schritt auf ihn zu.
»Dann bestraf mich.« Er leckte sich amüsiert über die Unterlippe. »Nein.« Es war so einfach und schnell über seine Lippen gekommen, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte und ihn stattdessen Verwirrt anstarrte.
Nachdenklich biss mir auf die Unterlippe und versuchte die Idee, die gerade in meinem Kopf entstanden war, schnell wieder zu löschen, doch dann war es bereits zu spät.
»Ich werde dann auch dein Angebot annehmen.« Ich erschrak über meine eigenen Worte und auch Negan schien überrascht, denn endlich verschwand das dümmliche Lächeln von seinen Lippen. »Ich werde dann eine von deinen Frauen.« Fügte ich hinzu und senkte meinen Blick.
»Nein!« Daryl versuchte, sich von Dwight zu lösen, doch er war zu schwach. Mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust. So stark, dass es wehtat. Er durfte Daryl nichts tun, das konnte ich einfach nicht zulassen. Er bedeutete mir zu viel.
Ich wiederholte die Gründe, dass hier zu machen, immer wieder in meinem Kopf. Versuchte mich zu überzeugen, dass es keine andere Wahl gab, doch das schlechte Gefühl in mir verschwand einfach nicht. Was Rick wohl dazu sagen würde oder Rosita? Würden sie mich erbärmlich nennen? Ein naives Mädchen wird nun die Hure von dem Mann, der zwei ihrer Freunde kaltblütig ermordet hatte.
Ich atmete tief durch und versuchte, mich wieder zu beruhigen.
Als ich wieder zu Negan aufsah, lächelte er mich amüsiert an. Es war still, keiner wagte, etwas zu sagen, bis er endlich zur Antwort ansetzte. »Nein.« Negan unterbrach die Stille und leckte sich über seine Unterlippe. »Was?!« »Ich will dich nicht als eine von meinen Frauen.« Ich stand mit offenem Mund vor Negan und wusste nicht, was ich sagen sollte.
Hatte er tatsächlich gerade nein gesagt? »Ich dachte, du wolltest das!« »Nicht mehr.« Wut schäumte in mir auf und ich ballte die Hände zu Fäusten. »Du bist ein verdammtes Arschloch.« Er lachte, als hätte ich gerade einen Spaß gemacht.
»Ich weiß, aber du willst mich.« Ich verzog angewidert das Gesicht. »Fick dich, Negan!« Er drehte sich zu Dwight und machte eine rasche Handbewegung, dass, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, Dwight zurück in die Zelle gestoßen wurde.
Kopfschüttelnd drehte ich mich um und ging davon, bemühte, meine Tränen zurückzuhalten. Dieses verdammte Arschloch!
In meinem Zimmer angekommen, brach in in Tränen aus. Meine Brust zog sie schmerzhaft zusammen und es war, als könnte ich nicht mehr atmen. Ich musste Daryl befreien. Er verdiente das hier nicht. Ich drückte meine Nägel in mein Handinneres und versuchte, meine Wut zu bändigen. »Bleib ruhig, Saraya. Ganz ruhig bleiben«, sagte ich zu mir selbst und atmete tief durch. Ich musste schlauer handeln. Schlauer werden, um Negans Spiel zu besiegen.
Kopfschütteln ließ ich mich zurück auf mein Bett nieder, während weitere Tränen über meine Wangen rannen und ihre Spuren auf meinem Kopfkissen hinterließen.
