»Hey.« Zögernd trat ich auf die Frau zu, welche dafür sorgte, dass mein Herz einen Sprung vor Freude machte.
»Hey.« Rosita lächelte schief und schaukelte sanft Coco in ihren Armen hin und her. Ich ließ mich zu Boden nieder und legte meine Hände auf ihren Knien ab.»Bereust du gegangen zu sein?« Fragte sie im ruhigen Ton und schaute endlich zu mir auf. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, tu ich nicht.« Es war nur als ein Flüstern über meine Lippen gekommen, doch sie hatte mich klar und deutlich verstanden.
»Gut.« Stille trat ein und meine Augen glitten zu all den anderen Überlebenden, die sich lachend in die Arme fielen und über den Frieden jubelten.Endlich würde das normale, gewohnte Leben wieder zurückkehren, das wir so vermisst hatten während der letzten Monate, doch würden die Dinge wirklich wieder für mich so werden wie sie einst waren? Das bezweifelte ich.
»Ich habe viel über unser letztes Gespräch nachgedacht.« Gestand ich leise und schaute zurück zu ihr auf. Rosita legte ihren Kopf schief und musterte mich neugierig.
»Du lässt mich Dinge fühlen, die ich lange nicht gespürt habe und jedesmal wenn ich dich sehe, bin ich glücklich. Ich will das nicht verlieren. Ich will dich nicht verlieren.« Meine Stimme zitterte vor Nervosität- ich wusste nicht, wie Rosita darauf reagieren würde, doch sie machte all die bösen Vermutungen zunichte, als sie ihre Hand sanft auf meine Wange legte. Ihre braunen Knopfaugen waren mit Tränen gefüllt.
»Ich liebe dich auch.«Mein Herz machte einen Sprung und ein warmes angenehmes Kribbeln füllte meinen Bauch.
Schnell streckt ich mich vor und presste meine Lippen auf die ihre.
»Also ist das der Beginn unseres restlichen Lebens.« Murmelte sie und löste sich wieder von mir. »Ja.« Erwiderte ich breit lächelnd und strich ihr ihre vorderen Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Aber ich muss erst noch etwas erledigen.« Rosita nickte und beobachtete, wie ich mich vom Boden anstemmte und auf den Mann zutrat, den sie mehr als alles andere verabscheute. Negan.Er hatte mich und Rosita beobachtet und zwang sich nun ein Lächeln auf.
»Wir müssen reden.« Presste ich mühsam hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich freue mich auch dich zu sehen.« Grinste er und befeuchtete seine Unterlippe.
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte ihn skeptisch.
»Keine Witze mehr, Negan.«
»Na gut.« Er hob beide Hände, als wollte er sich ergeben, und lehnte sich schließlich nach hinten gegen einen Baum.Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Es fiel mir schwer die nächsten Worte auszusprechen, doch diesmal gab es keinen Ausweg mehr.
»Wir sind durch so vieles schreckliches gegangen und haben alle Warnsignale ausgeblendet, damit wir uns einbilden konnten, dass wir füreinander gemacht sind. Wir-«
»Nicht.« Negan streckte sich vor und umfasste mein Gesicht mit den Händen. »Sag es nicht.«»Negan«, ich seufzte leise auf und schaute ihn traurig an, »wie oft waren wir in Gefahr? Wie oft haben wir bewusst die Gefühle des anderen verletzt und Spielchen gespielt? Was wir haben ist keine normale Beziehung.«
»Saraya, ich weiß, du bist sauer wegen Alpha, aber-«»Du hattest Gefühle für sie.« Fiel ich ihm ins Wort und biss mir fest auf die Unterlippe. Noch immer verletzte mich der Gedanke. »Ich sehe es dir an.« Er entließ mein Gesicht wieder aus seinen Händen und trat einen Schritt zurück. »Ich liebe dich, Saraya.« Niemals zuvor hatte ich ihn so gesehen; seine Lippen bebten und Tränen hatten sich in seinen Augen zusammengeformt.
»Ich weiß.« Zögernd zog ich den Ring von meinem Finger, die Wangen waren bereits genässt von den Tränen, die sich einen Weg aus meinen Augen erkämpft hatten, doch als ich ihn Negan überreichen wollte, packte er plötzlich meine Hand und durchlöcherte mich mit seinen wunderschönen grünen Augen.
»Du und ich gegen den Rest der Welt. Wir können es noch immer schaffen und ein neues Zuhause finden.«»Ich habe mein Zuhause gefunden.« Ich warf einen Blick über meine Schulter und schaute zu Rosita, welche Coco noch immer in ihren Armen schaukelte und sich mit Ruby und Judith auf einem Holzstamm unterhielt. Lydia und Joey standen nicht weit entfernt und hielten sich fest in den Armen. Daryl lehnte gegen einen Baum und streichelte seinen Hund, der freudig mit den Schwanz wedelte
Sanft löste ich meine Hand aus seinem Griff und machte einen tiefen Atemzug.
»Ich habe alles für dich aufgegeben«, murmelte Negan und löste einen stechenden Schmerz in meinen Inneren aus.
»Nein, ich habe alles für dich aufgegeben. Alles was ich wollte war mit dir zusammen zu sein, aber du wolltest den Krieg nicht aufgeben«, weitere Tränen rannen über meine Wangen. »Du hast dich geweigert, Frieden mit Alexandria zu schließen und ein neues Zuhause mit mir zu finden! Ich legte dir alles zu Füßen, doch es hat dich nicht gekümmert. Es war niemals genug!«»Ich weiß, dass ich nicht perfekt war, Saraya«, stieß er verzweifelt hervor, »und das ich dich niemals verdient habe, aber ich liebe dich! Mehr, als ich Jemals geliebt habe. Du hast mich zu etwas besseren gemacht, du-« Er versuchte, mein Gesicht ein weiteres Mal zu umfassen, doch ich trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf mechanisch hin und her.
»Lass es, Negan.«
»Saraya-«
»Ich kann es nicht hören. Ich kann es einfach nicht.« Ein Schluchzen entfloh meinen Lippen. »Du hattest mein Herz, aber es war dir nicht gut genug. Wenn du mich liebst, wirst du mich gehen lassen.«Negan stemmte die Hände in die Hüften und zog zitternd die Luft ein. Er wollte es nicht akzeptieren. Wollte mich einfach nicht gehen lassen.
»Es muss nicht so enden. Wir können eine Lösung finden. Wir haben immer eine Lösung gefunden.«
»Negan, ich-«
»Saraya«, diesmal fiel er mir ins Wort und packte meine Hände, »Ich brauche dich.«
»Lass mich los, Negan.« Befahl ich, doch er wollte nicht hören und sprach weiter.
»Ich weiß, dass du mich noch liebst. Dass ich dir noch wichtig bin. Wir-«
»Ich habe Jemand Neues gefunden!« Entfloh es zu schnell meinen Lippen, als das ich mich hätte aufhalten können.Mehrfach hatte ich im Gespräch darauf angedeutet, doch wollte es niemals direkt aussprechen. Sein Körper erstarrte und seine wunderschönen Augen spiegelten den Schmerz wider, den er empfand. Ich nutzte die Gelegenheit und entriss ihm meine Hände. »Ich habe mich in Jemand anderes verliebt. Jemand, der mich, wirklich mich, will. Ich habe alles was ich jemals wollte, Negan.«
Zögernd trat ich einen Schritt vor und hauchte einen sanften Kuss auf seine Wange, genau da, wo eine Träne geruht hatte.
»Ich hoffe, du wirst dein Glück finden, Negan, das tu ich wirklich. Und solltest du dich entscheiden hier zu bleiben, kannst du Ruby und Judith regelmäßig sehen, aber wir-«, ich machte einen tiefen Atemzug und zwang mich, den Satz zu Ende zu sprechen, »wir werden niemals wieder zusammenkommen.«Fest presste ich die Lippen zu einem Strich zusammen und kehrte ihm den Rücken zu, meine Augen trafen auf Rosita, welche mit einem zarten Lächeln auf mich zutrat.
»Mommy!« Judith und Ruby fielen mir in die Arme und drückten mich fest. Ich lachte und wischte die Tränen schnell von meinen Wangen »Lasst uns nach Hause gehen.«Schnell stemmte mich vom Boden ab und wuschelte den beiden Mädchen durchs Haar. »Wie wärs«, begann Rosita, »wenn wir uns etwas außerhalb der Stadt suchen. Einen ruhigen Platz.« Ich nickte und schlang einen Arm um ihre schmale Taille.
»Wie wärs mit einer Farm?«
»Können wir da Pferde haben?« Judith schaute breit Lächeln zu uns auf.
»Natürlich«, Rosita schmunzelte, »aber nur, wenn ich das Haus einrichten darf.«
»Deal.« Beide gaben sich ein high five.»Entschuldigung.« Ich räusperte mich. »Habe ich nichts zu sagen?« Die braunhaarige Frau lachte und hauchte einen Kuss auf meine Wange.
»Du kannst die Fußmatte auswählen.«
»So viel?!« Ich versuchte, ernst zu bleiben, doch konnte einfach nicht das Lachen aufhalten, das meinen Lippen entkam, als etwas anderes unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.Judith rannte los und fiel der Frau mit den Schulterlangen braunen Haar und schwarzen Hut in die Arme. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus und mein Atem stockte. Für eine Weile hielten sie sich, bis ihre stechenden grünen Augen meinen braunen begegneten.
»Hallo Saraya.« Langsam stemmte sie sich vom Boden ab und machte einen Schritt auf mich zu.
»Maggie?«
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All I want is you (Negan ff)✔️
FanfictionSaraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...