|72| Meine Barmherzigkeit herrscht

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Halbfinale

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Ich trat ins Untergeschoss, als ich Negan und Daryl erblickte, welche wild miteinander diskutierten. »Du kommst mit«, befahl Daryl, »Du hast das öfter gemacht, als jeder andere hier.« Unauffällig schaute ich zu ihnen herüber, während ich mich mit Streunerblut einschmierte. »Ich stehe ganz oben auf der Liste von jedem Arschloch da draußen, also wenn die Idee ist, dass ihr unauffällig durch die Herde geht, kann ich nicht mitkommen.«
Ich rollte genervt mit den Augen und stapfte auf die beiden zu.

»Kein Problem. Bleib. Wir wussten schon immer, dass du ein Feigling bist.« Ich setzte ein spöttisches Lächeln auf und eilte zu Lydia, um ihren Rücken einzuschmieren. Minuten verstrichen und Gabriel verkündete, dass es soweit war. »Bist du sicher, dass du mitkommen willst?« Fragte ich und legte eine Hand beruhigend auf Magnas Schulter. Die Frau mit dem wirren Haar atmete tief durch und nickte eifrig. »Ja.«

Wir traten auf eine kleine weiße Tür zu. Das Röcheln und die Hände, welche langsam, beinahe in Zeitlupe, über die Scheibe strichen, bewiesen, dass sie auf der anderen Seite bereits auf uns warteten. Ich biss die Zähne fest zusammen und zwang mich, meine Angst und Panik zu zügeln. Ich musste stark bleiben. Nicht für mich, doch all die anderen, die auf uns zählten.

Jerry schluckte hart und schaute zu den anderen, bevor er die Tür öffnete. Schnell zog ich meine Kapputze über den Kopf und presste mich gegen die Wand, bevor wir uns einzeln  einen Weg durch die Tür erkämpften, indem wir die einzelnen Streuner zur Seite stießen. Der Anblick der mir geboten wurden war erschreckend, doch  ich zwang mich, einen wahren Kopf zu behalten. Ich bemerkte Magna, welche vor Angst ihr Gesicht verzog und zu zittern begann. Beruhigend legte ich meine Hand auf ihre Schulter und wandelte dicht hinter ihr.

Whisperer befanden sich zwischen der Horde und einige Schienen uns zu bemerken, dass Gabriel mit Pfeil und Bogen einige erledigte und die Streuner sich auf sie stürzten.

Zitternd schaute ich mich nach weiteren unserer Feinde um, doch fand niemanden.
»Hier.« Flüsterte Magna und zog mich vom Parkplatz hinter einen Stamm, wo Luke und seine Freundin bereits auf uns warteten.
»Habt ihr den Rest gesehen?« Fragte Luke und musterte uns eindringlich. Ich schüttelte betrübt den Kopf und presste die Lippen fest zusammen. Weitere Minuten verstrichen, als Daryl, Carol und Lydia endlich aus dem Gebüsch drangen.

Ich atmete erleichtert aus und legte mir eine Hand auf die Brust, genau dort, wo mein Herz lag.

***

Ich hielt mein Schwert fest in den Händen und schaute zur Herde, welche von Lautsprechern, die laute Musik von sich gaben und an einer Pferdekutsche befestigt waren, gelockt wurden.
»Sie kommen!« Rief Jemand plötzlich und deutete auf etwas in der Ferne. Angestrengt schaute ich in die Dunkelheit und bemerkte nach wenigen Sekunden endlich die Whisperer, die die Streuner in der ersten Reihe fest an den Schultern gepackt hielten und sie als Schilder nutzten, um sich voran zu pirschen.

Unsere Leute hoben die Bögen und begannen, einen Pfeil nach den anderen abzufeuern- die meisten bohrten sich in den Körpern der Toten. »Passt auf!« Ich riss den Kopf zur Seite und schaute zu einen Whisperer, der wild mit einem Messer wedelnd auf mich zu rannte
Schnell genug wich ich aus und vergrub meine Klinge in seine Brust, bevor ich ihn von mir stieß und zu weiteren Feinden schaute, die aus den Wäldern drangen. Wir verteidigten uns so lange, bis die Kutsche plötzlich ausgehalten wurde durch einen Anker.

»Rennt!« Rief Daryl und erledigte einen weiteren Whisperer. Schnell packte ich Lydias Hand und eilte mit den anderen in den dunklen Wald, um Schutz zu suchen.

***

»Wir gehen zurück und schalteten die Whisperer einzeln aus- einer nach den anderen.« Schlug Daryl vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Regen prasselte auf uns herab und sorgte dafür, dass ich vor Kälte schauderte. »Und dann was«, hakte Magna nach und zog eine Augenbraue in die Höhe, »wie sollen wir die Herde weglocken?«

Kurz war es still, bis Lydia sich endlich zu Wort meldete. »Ich werde es tun.«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf und schoss ihr einen warnenden Blick zu.
»Ich weiß, wie es geht.« Argumentierte das Mädchen mit dem dunklen Haaren und schaute mich bettelnd an. »Sie hat es mir beigebracht.«

»Warte Warte«, mischte sich Luke nun in Gespräch ein, »nehmen wir an, wir führen den Plan durch; Es gibt keinen Wagen, der sie zur Klippe lockt. Es wäre praktisch Selbstmord.«
»Genau und deswegen suchen wir nach einer anderen Lösung.« Brummte ich und stemmte mich vom Baumstamm ab.

»Kommt schon, wir müssen los.« Sagte Daryl und bedeutete uns in einer kurzen Handbewegung ihm zu Folgen.

***

Leise pirschte ich mich an einen Whisperer ran, bevor ich in einer flüssigen Bewegung mein Messer aus der Gürteltasche zog und seine Kehle Durchschnitt. Die Streuner stürzten sich Gierig auf ihn, Gruben ihre Zähne in sein rohes Fleisch und ich ging achtlos davon und suchte nach meinem nächsten Opfer, als ich eine kurze Bewegung aus dem Augenwinkel ausmachte. Ich wollte weitergehen und meine Arbeit fortsetzen, doch meine Neugier siegte und ich bahnte mir einen Weg durch die Menge, als ich endlich erblickte, wonach ich gesucht hatte. Es sorgte dafür, dass sich meine Muskeln anspannten und meine Nackenhaare aufstellten.

Nein Nein Nein!

Ich schaute geradewegs zu Beta, welcher sich mit einem Messer fuchtelnd auf Negan stürzte und krampfhaft versuchte, die Klinge in seine Brust zu versenken. Panisch schob ich die einzelnen Streuner zur Seite und eilte auf die Beiden zu. Meine Hände umschlossen den Griff meiner Waffe so fest, das die Knöchel weiß hervortraten. Beta hatte seine Waffe weggeworfen und schlug nun wutverzerrt Negans Kopf wiederholt auf dem Boden auf.

Mein Atem beschleunigte sich und ich bewegte mich schneller, stieß die Streuner grober zur Seite und gab keine acht mehr darauf, was für Konsequenzen es mit sich ziehen würde und als ich es endlich geschafft hatte, rannte ich über die freie Fläche und verpasste Beta schließlich einen Kniestoß ins Gesicht.

Er stöhnte vor Schmerzen auf, hielt sich das Gesicht, doch noch bevor ich mit meinem Schwert hätte zuschlagen können, holte er aus und schlug mir mit der Faust ins Gesicht.
»Ahh.« Ein Schmerzensschrei entfloh meinen Lippen. Ich bildete mir ein, meine Nase knacken zu hören, und taumelte einige Schritte zurück.

Beta stürmte auf mich zu und schwang wild mit seinen Fäusten, doch diesmal wich ich rechtzeitig aus und meine Klinge schnitt in sein Fleischich, bevor ich das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel.

Mein Gegenüber knurrte böse auf und trat bedrohlich auf mich zu, als plötzlich Daryl hinter ihm Auftauchte und zwei Messer in seine Augen versenkte. »Negan!« Schnell drehte ich mich um und schaute zu dem Mann, der noch immer am Boden lag. War er-

Ich zwang mich, den Gedanken nicht zu Ende zu führen und eilte auf ihn zu.
»Negan?« Sanft umfasste ich sein Gesicht und suchte nach einer Reaktion.
»Ich lebe noch.« Stieß er endlich hervor und setzte sich gerade auf.
»Oh Gott.« Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab und meine Herzschläge beruhigten sich langsam.

»Saraya«, sprach er sanft und wischte eine Träne von meiner Wange- ich hatte sie gar nicht bemerkt. Kopfschüttelnd schlang ich meine Arme um seinen Hals und presste meine Lippen auf die seine. Ich wusste nicht, was mich überkommen hatte, doch ich brauchte es. Negan schlang seine Arme um meinen Körper und erwiderte den Kuss, als würde es unser letzter sein und das war es auch -unser letzter.

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All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt