Saraya ist ein Mitglied in Rick's Gruppe. Sie lebt gut mit ihrem Freund Daryl zusammen und sieht die Leute aus Alexandria als ihre Familie an, bis sie auf Negan trifft. Einem kalten Monster und doch spürt sie, dass er ein Herz hat. Dass es eine gute...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
»Du musst was essen«, sagte er. »Saraya, hörst du mich?« Ich antwortete nicht. »Saraya.« Er kniete sich vor mir hin und deutete auf meinen Bauch. »Wenn du es nicht für dich machen willst, mach es für ihn.« Ich sah langsam auf und blickte in die braunen Augen von Siddiq, der Mann, der Negan das Leben gerettet hatte.
»Was ist, wenn er tot ist?« Ich strich über meinen Bauch und starrte in die Leere. »Er lebt. Wir haben einen Ultraschall gemacht.« Er sagte die Wahrheit. Der Herzschlag ist da gewesen. Doch was, wenn er doch nicht am Leben war. »Aber das Blut...« Es kam nur als ein Flüstern heraus. »Du warst unter zu viel Stress. Sowas kann passieren. Deinem Kind geht es gut.«
Tränen rannen über meine Wangen. »Hier.« Siddiq streckte mir ein Brot entgegen. »Du musst essen.« Ich spürte, wie es mich in den Fingerspitzen kitzelte. Mein Magen brummte. Ich wollte nach dem Brot greifen, doch ich hielt mich zurück. Ich schüttelte langsam meinen Kopf hin und her und stand auf. »Nein.« Siddiq senkte seinen Kopf und seufzte leise auf, bevor er aus der Zelle trat, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
***
»Du musst hier nicht drinnen sein. Ich hoffe, du weißt das«, sagte Rick und musterte mich eindringlich. »Wieso?« Ich trat an die Zellenstäbe heran. »Wieso muss ich nicht hier drinnen sein? Ich habe mit den Feinden auf dem Berg gestanden.« Rick nickte langsam. »Ich weiß. Aber ich kenne dich.« Ich lachte hysterisch über seine Worte auf. »Du kennst mich nicht. Noch nicht mal ich kenne mich.«
»Du weißt nicht, wovon du redest.« Ich schüttelte breit grinsend den Kopf, obwohl mir gar nicht zum Lächeln zumute war. »Du weißt nicht, was ich getan habe. Rick, ich habe jemanden mit Lucille den Kopf eingeschlagen und gelacht.« Tränen bildeten sich in meinen Augen. »Draußen auf dem Berg bin ich bereit gewesen euch zu erschießen. Hätte Eugene mich nicht aufgehalten, hätte ich geschossen.« Eine Träne lief stumm über meine Wange.
Rick zögerte, als er sich vorstreckte und sanft diese Träne mit seinem Daumen wegwischte. »Das bist nicht du, Saraya«, sagte er leise. »Du bist nicht so wie Negan.« Ich wendete den Blick ab. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge.
Negan.
Nur der Gedanke an ihn schmerzte. Ich würde ihn wohlmöglich nie wiedersehen. Unsere Liebesgeschichte endete tragisch. Es war ein Witz. Ich schüttelte meinen Kopf und schob meine Gedanken in den Hintergrund. »Du bist schwanger mit seinem Baby«, bemerkte Rick. »Ich weiß.«
Ich ließ mich aufs Bett fallen, dass sich im hinteren Teil der Zelle stand. »Ich habe versucht, alles richtig zu machen, Rick. Ich wollte das alles nicht.« Ich atmete tief durch. »Carl hat gesagt, dass ich Frieden zwischen beiden Seiten schaffen könnte.« Ich biss mir fest auf meine Unterlippe. »Ich habe ihn enttäuscht.«
Ich warf einen kurzen Blick zu Rick herüber und bemerkte, wie er sich über seine Augen strich. Für einen kurzen Moment war es still. Dann zog er einen Zettel aus seiner Hosentasche hervor. Ich zog meine Augenbrauen verwirrt zusammen. »Negan hat dir einen Zettel geschrieben.« Unterbrach Rick die Stille. Ich sprang auf und rannte auf die Zellenstäbe zu.
»Hier.« Er gab mir den Zettel und warf mir ein letztes Lächeln zu, bevor er ging. Einige Sekunden lang starrte ich auf das Stück Papier in meinen Händen herab, bevor ich es vorsichtig auseinander faltete und begann die geschwungene Handschrift zu lesen, die zu Negan gehörte.
Saraya, Ich hätte auf dich hören sollen, als du gesagt hattest, dass wir neu anfangen sollten. Ich bin ein Arschloch, ohne irgendeinen Zweifel. Rick hat mir erzählt, dass du in der Zelle sitzt. Ich weiß, dass du zu stur bist da raus zu kommen, also benutze ich das einzige, was ich noch habe. Du schuldest mir einen Gefallen. Als ich dich früher bei dem Kampf besiegt hatte, hatte ich eher gedacht, dass ich es für sexuelle Dinge nutzen würde, aber ich hab's mir aufgehoben. Ich will, dass du aus der Zelle rauskommst und dein Leben lebst. Ich liebe dich Saraya. Ich werde dich immer lieben. Und irgendwann werden wir wieder zusammen sein. Irgendwann.
