|12| Du hast ein Herz

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Ich lag auf meinem Bett und starrte Löcher in die Luft

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Ich lag auf meinem Bett und starrte Löcher in die Luft.
Was sollte ich nun machen, jetzt, wo ich Negan etwas schuldete?

Ich war so unfassbar dumm. Wieso hatte ich Negan zum Kampf herausgefordert? Wieso hatte ich es nicht einfach drauf belassen? Andernfalls hätte ich den Kampf nämlich gewonnen.

Ein seufzen entfloh meinen Lippen, als ich mich vom Bett abstemmte und den kleinen Raum verließ. Gedankenverloren ging ich durch die Gänge. Ab und zu machte mich ein Savior blöd an, es wagte sich aber keiner, mich falsch anzufassen. Zum Glück.

Ich wusste nicht, ob ich zurzeit überhaupt in der Lage war zu kämpfen.
»Schon kommt man um die Ecke, sieht man eine heiße Frau.« Negans belustigte Stimme ertönte. Na toll!

Ich drehte mich zögernd zu ihm um und musterte ihn herausfordernd.
»Pass auf, Negan. Wir wollen doch nicht, dass diese Frau dir gleich dein Gesicht einschlägt.« Ich setzte ein zuckersüßes Lächeln auf.

Er lachte auf und bedeutete mir mit einer raschen Handbewegung hinter ihm her zukommen. Seufzend folgte ich ihm in sein Zimmer und ließ mich auf seiner schwarzen Ledercouch nieder.

»Wieso hast du mich hierher gebracht?« Murmelte ich leise und verschränkte die Arme vor der Brust, doch Negan zuckte nur mit den Schultern.
»Weil mir langweilig war.« Er ließ sich neben mir fallen und lächelte mich schief an.

»Hast du eine Ahnung wie scharf du aussiehst.« Sein unnötiger Kommentar brachte mich kurz zum schmunzeln. Ich schüttelte den Kopf.
»Natürlich musst du wieder etwas unnötiges von dir geben.« 
»Du willst nicht eine meiner Frauen werden, also muss ich dich wohl überzeugen.«

»Hast du mich wirklich deswegen hierher gebracht?« Ich beäugte ihn skeptisch.
Er leckte sich langsam über die Unterlippe und meine Augen beobachteten seine Zunge solange, bis sie wieder in seinem Mund verschwand. Ich räusperte mich, um die unangenehme, bedrückende Stille zu unterbrechen.

»Hast du mich deswegen hergebracht?« Wiederholte ich meine Frage nervös. Er wartete kurz, bevor er seinen Kopf schüttelte.
»Nein, eigentlich wollte ich mit dir darüber sprechen was in Hilltop passiert ist.«
»Wieso willst du ihn so sehr finden?«

Ich verstand nicht, wieso Negan immer wieder auf dieses Thema wechseln musste. Wieso interessierte es ihn überhaupt? Er kannte mich nicht einmal.
Sein Blick wurde ernster, schon fast finster.
»Weil ich ihn finden und bestrafen will. Er hat etwas angefasst, was mir gehört und das verstößt gegen die Regeln.«

Ich stand auf und schaute genervt in Negans Gesicht.
»Ich gehöre nicht dir.« Er begann wieder zu Lächeln und seine weißen ebenmäßigen Zähne kamen zum Vorschein. Ich verdrehte die Augen und wollte gerade gehen, als er nach meinem Handgelenk griff und mich zurückzog.

»Ich werde herausfinden, wer dir wehgetan hat.« Mein Blick wurde etwas weicher und ich sah tief in seine dunklen Augen.
»Du hast dir Sorgen um mich gemacht.« Stellte ich fest und musterte ihn aufmerksam.
Ich sah ihn ruhig an und versuchte, eine Antwort aus seinen Gesichtszügen zu ziehen. Es war für eine ganze Weile still im Raum, bis sein Blick wieder härter wurde.

»Mir ist egal, was mit dir passiert ist. Ich will einfach nicht, dass soetwas meinen Frauen passiert.« Ich entzog ihm genervt meine Hand und trat auf die Tür zu, doch noch bevor ich den Raum verließ, schaute ich ein letztes Mal zu Negan.
»Es ist ok, sich Sorgen zu machen. Das zeigt, dass du ein Herz hast.«

Als ich die Gänge entlangging, machte ich eine mir bekannte Stimme aus. Vorsichtig folgte ich ihr, die zu den Zellen führte. Ich entdeckte Dwight, der Daryl am Arm gepackt hatte und gerade dabei war, ihn in einer der Zellen zu schmeißen.

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Negan hatte nicht nur mich hierher verschleppt, sondern auch Daryl. Er hatte ein angeschwollenes Auge, sowie eine aufgeplatzte Lippe. Dwight trug ein leichtes, belustigtes Lächeln auf den Lippen.

Mit knirschenden Zähnen trat ich auf die beiden zu und stieß Dwight zur Seite.
»Lass ihn in Ruhe! Was soll das?« Zischte ich aufgebracht und ballte die Hände zu Fäusten. Erst jetzt bemerkte ich das Brötchen, das Dwight in der Hand hielt, und mit Hundefutter beschmiert war. Wollte er Daryl das tatsächlich geben?

Ich verzog das Gesicht.
»Lasst ihn sofort gehen, sonst...«
»Sonst was?« Fiel mir Dwight ins Wort und lächelte schelmisch.
Ich kam ihm näher und funkelte ihn böse an.

»Sonst werde ich euch alle töten.«

All I want is you (Negan ff)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt