Hallo liebe Leute!
Wie der Titel schon verrät möchte ich heute Mal wieder etwas ,,aus dem Nähkästchen plaudern". Also ich hatte die Idee, einfach Mal zu erzählen, was ich für Erfahrungen in Hinsicht trans* mit der Gesellschaft gemacht habe. Dabei möchte ich sowohl auf den Aspekt eingehen, wie nach dem Outing Menschen auf mich zugekommen sind, als auch wie ich jetzt als Junge behandelt werde. Man muss dazu nämlich sagen, dass ( wenn es euch noch nicht aufgefallen sein sollte ) Jungen und Mädchen echt anders behandelt werden in der Gesellschaft. Ich glaube ich habe da einen ganz guten Blick für, denn (auch wenn ich mich selber nie als Mädchen identifiziert oder erlebt habe) wurde ich ja Mal wie ein Mädchen behandelt und das auch kein so kurze Zeit. Im Prinzip wurde ich Mal als beide Geschlechter behandelt und ich glaube das ist eigentlich ganz interessant zu erzählen, was ich da so für Eindrücke gewonnen habe.
Ich möchte vorab sagen, dass das alles nur auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert und lediglich meine Meinung wiederspiegelt. Wen ihr andere Erfahrungen gemacht habt, dann schreibt es gerne in die Kommis, aber nehmt das hier auf keinen Fall persönlich!
Legen wir los!Also zunächst würde ich auf den Aspekt eingehen wollen, wie Menschen mit mir als trans* Person umgegangen sind. Was ich da so für Erfahrungen sammeln konnte. Man muss sagen, ich habe sehr viel Glück gehabt, denn mein Umfeld hat wirklich oft positiv reagiert, sogar Vertreter der älteren Rentner Generation! Was mir aufgefallen ist und das nicht unbedingt positiv, ist das die einzigen Probleme was mein Outing angeht, Menschen in meinem Alter gemacht haben. Wie gesagt, ich habe auch echt Glück, dass alle anderen so positiv auf mich reagiert haben, dieses Glück wird nicht jedem zu Teil, aber ich habe schon oft etwas ähnliches gehörte wie ich jetzt erklären möchte. Die einzigen Probleme machen nämlich Cis Jungen in meinem Alter. Ansicht juckt mich das wenig, ich habe meine Leute und die unterstützen mich auch, allerdings finde ich es trotzdem super schade. Man kann das nie verallgemeinern, viele meiner Cis Jungen Freunde haben auch super reagiert, aber viele Jungs aus meiner Klasse sind passiv leicht bis mittel schwer Transphob. Damit meine ich, dass sie teils das Wort Transe benutzen. Das haben sie noch nie zu mir gesagt, aber ich habe das Mal in einer Unterhaltung gehört. Und klar, dass ist ein falsches Wort, aber verletzten tut es trotzdem. Zudem gab es Mal eine (und auch danach noch mehr..)Situation, wo sie mich nicht als Jungen angesehen haben. Davon gab es mehrere. Und sowas verletzt einen schon und ja, es macht auch den stärkaten und selbstbewußtstesten Menschen für einen Moment ganz klein und unsicher. Was ich erfahren musste, ist das viele cis Jungen (keine Verallgemeinerung!!) leider mit solchen Themen nicht offen, albern oder auch total unreif umgehen. Ich will damit nicht sagen daß ich so unglaublich reif bin (das wäre bullshit...), aber ich habe eben gemerkt, dass Cis Mädchen in meinem Umfeld wesentlich reifer mit der ganzen Sache umgehen. Obwohl ich mit vielen der Cis Mädchen aus meiner Klasse garnicht befreundet bin, sind sie teils auf mich zugekommen und meinten sie fänden es super wie ich das alles machen und haben respektvoll Fragen gestellt. Von den cis Jungen mit denen ich nicht befreundet bin habe ich entweder garkeine oder eine schlechte Rückmeldung bekommen. Ich merke einfach, dass vermutlich durch sozialen- und Gruppenzwang die Jungen viel ,,cooler" mit der Sache umgehen und dabei so uncool sind wie eh und je.
Eine weitere Sache im Hinblick auf den Umgang mit mir ist, dass ich gemerkt habe, dass viele Menschen viele Fragen haben, sich diese aber nicht trauen zu stellen. Sowohl meine Eltern, als auch Freunde oder Klassenkameraden haben mir erst im Nachhinein Vegane gestellt, die völlig legitim waren. Ich glaube es war ihnen unangenehm die bei meinem Outing oder vor mehr Leuten zu stellen, obwohl es das garnicht hätte sein müssen. Viele Leute haben einen viel größeren drang Dinge über das trans* Thema zu wissen und sind wirklich positiv interessiert, trauen sich aber nicht. Das finde ich super schade, entsteht glaube ich aber daraus, dass das alles irgendwie ein bisschen als ,,tabu Thema" und eher ,,unnormal" gesehen wird. Viele Leute sind viel neugieriger als sie wirken.
Ein weiterer Punkt im Umgang ist, dass so eine Neuigkeit (also ein Outing) sich so irre schnell verbreitet, das glaubtan nicht. Ich meine ich habe erwartet, dass ohne das ich groß den Finger rühre nach meinem Outing in der Klasse auch die Parallelklassen bescheid wissen werden. Allerdings hat sich das ganze an weitere Schulen verteilt. Das habe ich gemerkt, weil alte Freunde von mir, bei denen ich nicht geoutet war, weil es nicht nötig war, plötzlich ankamen. Da war ich dann doch etwas überrascht. Es scheint, als sei das Thema doch sehr interessant, interessanter als die meisten tun.Jetzt würde ich auf ein paar Aspekte eingehen wollen, was so den Unterschied angeht, wie man als Mädchen oder eben Junge behandelt wird. Wie gesagt, man kann das nie auf alle Menschen beziehen, aber auf erstaunlich viele finde ich. Eine Sache, die ich mit meinem Therapeuten bei den Lenker Gesprächen machen musste, war bereden, was für Unterschiede es von Männlich zu weiblich außerhalb des Körpers gibt. Das war garnicht so leicht zusl sagen, aber jetzt wo ich als Junge leben und vorher als ,,Mädchen" behandelt wurde ist mir einiges bewusster geworden.
Der erste Punkt ist die Oberflächlichkeit. Irgendwie werden besonders in der Schule alle Mädchen über eine und alle Jungen über eine Kamm geschoren. Jeder von euch kennst doch die Situation, wenn ein Lehrer rein kommt und sagt ,,Ich brauche ein paar starken Jungs zum Stühle schleppen!" Oder?
Da merkt man, dass einfach alle Jungen als super sportlich und stark und alle Mädchen als kleine Feen abgetan werden. Das ist total falsch und super oberflächlich meiner Meinung nach. Ich meine klar, Jungen haben durch Testosteron mehr Muskelmasse, aber was sie damit Anfang ist ja was anders. Zudem ist es falsch, von vornherein davon auszugehen, dass Mädchen schwächer sind.
Zudem werden nach meinem emfinde generell Mädchen immer als schwächer dargestellt. Als ich noch als ,,Mädchen" gelebt habe, war es immer für alle super überraschend und alle fänden es total Toll, dass ich viel Sport gemacht haben. Irgendwie war das ein totales Highlight und ich würde dafür immer bis in den Himmel gelobt. Das Mädchen dass Sportlich ist war für alle gefühlt eine Seltenheit und wenn dann müsste es doch turnen oder nicht? Wenn ich jetzt als Junge sage ich mache Sport, dann ist das sozusagen selbstverständlich. Und erst wenn man als Junge kein Sport macht wird verdutzt geguckt. Wasachst du denn dann?
Das ist total dumm, denn warum sollte ein Junge nicht einfach malen als Hobby haben und kein Sport?
Das waren jetzt viele Aspekte wo Mädchen benachteiligt werden bzw irgendwie Klischees für beide Seiten negativ sind. Mir ist allerdings noch aufgefallen, das es kein Gerücht ist: Junge die weinen oder sensibel sind sind seltsam.
Das sehe ich nicht so, aber es wird immer so gezeigt.
Wenn eine Mädchen anfängt zu weinen, weil ihre Freunde irgendwas doofes machen, dann kommt direkt eine Schar Freunde und fünf Lehrer und es wird gefühlt direkt der Krankenwagen gerufen. Das ist garnicht schlim, versteht das nicht falsch, ich fände es nur gut, wenn bei Jungen das selbe passieren würde...klar, Jungen Weine generell weniger, aber ich glaube das liegt einfach auch viel an der Gesellschaft.
Wenn ein Junge weint, dann kommen vielleicht die wei besten Freunde, ein Lehrer und die restlichen gucken seltsam drein. ,,Hä? Der ist ein Junge und weint hier öffentlich?" Das ist super schade finde ich. Ich selber fühle mich schwach wenn ich Weine. Man muss sagen, ich als trans* Junge bindeich extrem an gesellschaftliche Normen was das Geschlecht angeht, damit ich ja nicht als Mädchen gesehen werde. Unter anderem Weine ich nie.in der Öffentlichkeit, auch wenn ich es manchmal gerne würde und ich glaube das geht auch vielen cis Jungen so. Das finde ich sehr schade!Ein letzter apekt der mir aufgefallen ist, ist der Umgang unter einander von Jungen und Mädchen. Ich verllgemeiner das jetzt sehr stark, aber was Amir aufgefallen ist, ist folgendes: Wenn man in Wien Gruppe von Mädchen neu rein kommt, dann wird man am besten aufgenommen, wenn man eher leise ist, den anderen zustimmt uns wenn dann gute und überlegte Beiträge leistet.
Wenn man hingegen in eine Gruppe Jungen kommt, dann muss man möglichst lautit halten, gute Witze machen und die anderen auch Mal verarschen. Auf gute Beiträge kommt es eher nicht an, sofern man etwas beiträgt. Schücbternehit ist eher scbwirig.
Zudem reden Jungen so wahnsinnig offen über Sexualität. Also nicht über Homosexualität, aber der beste P*rno oder wer wen ,,geil" findet ist Tagesordnung was Gespräche angeht...Ja, das waren so die größten Aspekte, die mir eingefallen sind. Wie gesagt, ich möchte hier keine. In eine Schublade stecken oder verallgemeinern, ichöchte einfach nur versuchen vielleicht etwas darauf aufmerksam zu machen und Menschen dafür zu sensibilisieren. Wer weiß ob das funktioniert hat...hat es euch gefallen? Ich hoffe es natürlich wie immer!
LG Noah (&Will)
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