Meine Geschichte

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Hey, hier ein wenig über mich, ich erzähle einfach ein bisschen über meinen bisherigen Weg und was wichtige Auslöser waren. Begonnen hat alles im Kindergarten, ich habe nur mit Jungs Fußball gespielt und habe mich in Kleidern super unwohl gefühlt. Bei Festen etc habe ich immer meinen Bruder beneidet, der im Hemd herumlaufen durfte und ich musste ein Kleid anziehen. Eines Tages als ich ca. 6 war hat mich mein Bruder gefragt, was ich einmal werden möchte und meine Antwort lautete allen ernstes ,,Junge!" In der Grunschule ging es dann damit weiter, dass ich mich ,,Macho" mäßig verhalten habe. Einmal hat ein Junge einem Mädchen aus meiner Klassenstufe einen Ball geklaut. Ich habe ihm in den Bauch geboxt, den Ball entrissen und ihr den Ball wieder gegeben. Das mal als kleines Beispiel. Zudem bin ich in der Grundschule wenn ich baden war immer in Badehose gegangen, und als dann Schulschwimmen an der Reihe war, da hatte ich einen Badeanzug an und habe mich so unwohl gefühlt, wusste aber nicht warum! Mit meine beiden besten Kumpels habe immer gespielt und war immer ,,Marlon", so habe ich mich genannt und die beiden haben es so akzeptiert, wie es eben war. In meiner Rolle als ,,Marlon" habe ich mich immer wohl gefühlt und irgendwie angekommen. Meine Familie hat mich übrigens immer so angenommen wie ich war und mich nicht in irgendwelche Rollen gezwängt, ich durfte Fußball spielen und musste weitestgehend keine Kleider tragen! In der weiterführenden Schule fing dann alles an. Ich begann mich in den Umkleiden der Mädchen unwohl zu fühlen, weil ich mich spanner mäßig fühlte und auch die Toiletten waren die reinste Qual! Nach einer Zeit schaute ich dann aus reinem Zufall eine Doku über einen Trans* Jungen und plötzlich wurde mir alles klar. Mir wurden quasi wie im Film die Augen geöffnet und ich begriff, was mit mir ,,falsch" war! Alerdings war es damit noch nicht getan, denn nicht ohne Grund ist dieser Weg total mies und hart. Ein halbes Jahr etwa redete ich mir das ganze aus und Gedanken wie: ,,Ach, das kann gar nicht sein", ,,Ich doch nicht" und ,,was solls, lebe ich halt einfach so weiter" beschreiben die ganze Situation damals nur zu einem kleine Teil. Nach diesem halben Jahr, in dem ich wahnsinnig viel recherchiert habe, saß ich dann in meinem Sessel und gestand mir ein: ,,Alter, du bist Trans*!"
Nach dieser Erkentnis und der damit einhergehenden Verwirrung outete ich mich bei einer Freundin. Alles war irgendwie hart in der Zeit, ich fühlte mich wahnsinnig unwohl, denn solangsam setzte auch bei mir die totbringende Pubertät ein. Diese Freundin half mir dann mich bei Elyas zu outen. Das war ein sehr wichtiger Punkt in dem ganzen Chaos, was ich damals durchlitt. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr so, als währe ich die einzige Person auf dem ganzen Planeten, die Trans* ist. Und glaubt mir, dieser dude ist mein aller bester Freund, mein bro,mein Bruder! Er hat mir einfach nur geholfen. Dann habe ich mich per Brief bei meinen Eltern geoutet. Sie haben das ganze eigentlich echt gut aufgenommen. Meine Mom hat mir einen Trans* erfahrenen Psychologen besorgt, also kurz sie haben es gut aufgenommen, allerdings können sie es nicht verstehen, aber das ist okay! Danach habe ich mich mit der Hilfe von Elyas und der Freunin bei meinen besten Freunden geoutet, die habe es alle gut aufgenommen, außer eine. Aber ganz ehrlich, ich habe eingesehen, dass ich keine Freunde brauche, die hinter meinem Rücken reden und mich nicht unterstützen. Ich bin im Allgemeinen sehr dankbar für meine Freunde und Familie. Und eine Message an alle Trans* boys da draußen: Lasst euch niemals ausreden, wer ihr seid! Ihr seid so wie ihr seid perfekt und es ist vollkommen in Ordnung, Trans* zu sein. Bitte lasst euch das von niemandem auf dieser Welt ausreden, von keinem Elternteil, keinem Freund oder sonst wem!
Das wars was meine bisherige Story angeht! Ich bereite mich gerade auf das Outing in der Schule vor und das wäre ein sehr großer Schritt.
LG Noah

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