Körperdysphorie

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Körperdysphorie beschreibt den Leidensdruck, der durch die Nichtübereinstimmung (inkongruenz) von Körperlichen Merkmalen und dem Gefühlten im Kopf entsteht.

Dysphorie ist etwas, was die meisten trans* Personen auf verschiedensten art und weise empfinden. Dennoch haben nicht alle trans* Leute Dysphorie (siehe: insta ,,timetobeluke"). Aber eben sehr viele und häufig auch schon seit der Kindheit.
Dysphorie ist etwas seltsames. Sie ist weder linear noch ist klar auszumachen was wann zu Dysphorie führt. Und genau das macht die ganzen Angelegenheit so schwierig, komplex und für Außenstehende oft schwer zu verstehen. Im folgenden, Berichte ich nur von meinen Erfahrungen, wie immer bitte beachten!

Über das ,,System" Dysphorie habe ich letztens erst so richtig nachgedacht. Voeher war es für mich immer selbstverständlich, einfach so zu sagen ,,Ich habe Dysphorie", ohne so recht darüber nach zu denken, was das für mich bedeutet und was Dysphorie bei mir auslöst. Sowie die Frage, was in solchen Gefühlslagen vielleicht helfen kann. Mit diesem ganzen Kram habe ich mich letztens versucht etwas außeinander zu setzten und deshlab lest ihr hier jetzt mein Gedankenwirrwar dazu.

Einige Dinge lösen in mir immer Dysphorie aus. Soetwas wie aus Absicht mit dem falschen Namen oder Pronomen angesprochen werden, Kleidung die meinen Oberkörper und Brustbereich doof betonen oder meinen alten Perso irgendwo vorzeigen zu müssen, lösen in mir als Beispiel Dysphorie aus. Das seltsame daran ist allerdings, dass es bei all diesen Dingen dennoch nicht immer die selbe ,,Menge" an Dysphorie ist. So ist es zum Beispiel an einigen Tagen ganz grässlich, wenn mich jemand Absichtlich falsch anspricht und die restliche Woche ist gelaufen und an anderen Tagen, ist es nur ein kurzer Moment und ich berappel mich schnell wieder. An welchen Tagen es wie ist, kann ich nicht richtig ausmachen.
Hier kommt denken ich der Faktor außenbedingungen ins Spiel, der keinen unerheblichen Teil mit spielt. Beispielsweise wie ich mich an einem Tag generell fühle, unabhängig vom Thema trans*, beeinflusst meine Reaktion auf aufkommende Dysphorie.
Wenn ich morgens schon aufgestanden bin und, wir kennen es alle, mir aus keinem bestimmten Grund schon dachte ,,heute habe ich kein Bock", dann ist es meist so das etwas, was Dysphorie triggert mich wesentlich doller beschäftigt. Ich denke mal das liegt daran, dass es mir sowieso nicht so gut geht und soein trigger dann eben das Fass zum überlaufen bringt. Dann schwappt alles so hoch und ich denke zwar, dass es jetzt nur die Dysphorie ist, die mich so grundsätzlich mies drauf macht, aber es ist meist eine Mischung aus allem.
Wenn ich morgens aber aufgestanden bin und alles lief gut und meine Grundstimmung ist einfach eher positiev, dann ist auch ein Dysphorie trigger eher nicht so schlim, weil ich das einfach eher verkraften kann und trotzdem weiter durch den Tag gehen, ohne an mir selber zu verzweifeln.

Insofern ist für mich meine Stimmung, die unabhängig der Dysphorie sowieso herrscht, nich ganz unerheblich, inwiefern mich Dysphorie beeinflusst. Dazu muss ich sagen, dass solche trigger meistens im ersten Moment gleich viel weh tun (sofern man sowas eben ,,messen" kann), aber eben auf unterschiedliche Art und weise dann quasie weiter verarbeitet werden, denke ich mal.
Ich merke gerade, teilweise klingt das hier so, als würde ich den Reaktionsplan einer Maschine auf Signale aufschreiben...naja, vielleicht ist das auf eine Weise auch vergleichbar.

Wo man gerade bei äußeren Faktoren ist, die Dysphorie beeinflussen.
Auch die Reaktion anderer, auf triggernde Momente ist bei mir eine Sache die entweder helfen kann oder eben verschlimmert.
Beispielsweise ist es nicht hilfreich, wenn ich mit meinem alten Namen angeredet werde und um mich herum dann getuschelt ausbricht. Das macht die Situation dann schlimmer und meine Dysphorie schaukelt sich hoch.
Wenn jemand die Person, die mich falsch angesprochen hat verbessert oder ich das selber tue und um mich herum eher eine Art verständnisvolle ,,stimmung" herrscht, dann macht es das eben nicht schlimmer, sondern hält es quasie auf einem Level.

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