Hey ho, hier ist Will!
Heute schreibe ich mal was über ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, nämlich Beratung. Als Transperson kann es leider (vor allem am Anfang) passieren das man komplett überfordert ist mit der ganzen Situation, vielleicht hat man sich auch geoutet und niemand versteht einen und generell ist es einfach viel. So als minderjährige Person kann man da nicht wirklich Hilfe holen ohne dass es die Eltern bemerken, aber Dank des Internets (Hurra an der Stelle, denn wer liebt es nicht!!!) gibt es mittlerweile einige Online-Beratungsstellen. Ich stelle jetzt einmal einige vor und labere ein bisschen über meine eigenen Erfahrungen mit Beratungsstellen. Falls ihr noch irgendwelche anderen nennenswerten Anlaufstellen kennt oder Erfahrungen mit einer oder mehreren dieser Anlaufstellen gemacht habt, schreibt das gerne in die Kommis!
Beratungsstellen für alles (nicht spezifisch trans*-spezialisiert):
- Caritas (www.caritas.de)
- Kummertelefon für Kinder und Jugendliche (0800 1110 333)
- Telefonseelsorge (0800 1110 111 oder 222)
- Jugendnotmail (www.jugendnotmail.de)
- BKE-Onlineberatung (www.bke.de)
- Youth-Life-Line (www.youth-life-line.de)
- JUUUPORT (www.juuuport.de)
Diese Beratungsstellen sind auf nichts spezifisches spezialisiert, kennen sich aber dennoch meistens mit trans* aus. Es gibt natürlich auch spezielle transgender-Beratungsstellen, die sind aber meistens face-to-face und jeweils vom Bundesland abhängig. Auf der Seite vom DGTI (www.dgti.org) findet ihr unter „Beratungsstellen“ jeweils die passende für euer Bundesland.
Jetzt komme ich zu meinen persönlichen Erfahrungen mit Beratungsstellen… Erstmal im Voraus, ich finde es super das sowas existiert und hab wirklich großen Respekt vor der Arbeit, die die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter da täglich leisten. Jedoch habe ich persönlich eher schlechte Erfahrungen gemacht (ich hatte Kontakt zum Kummertelefon, der Telefonseelsorge, der BKE und vor allem zur Jugendnotmail). Bei den Telefonnummern gibt es sehr, sehr lange Warteschlangen, was natürlich einerseits verständlich, aber andererseits auch sehr enttäuschend ist, wenn man mitten in einer Krise steckt und dringend Hilfe braucht! Die Anlaufstellen bei denen man die Berater*innen per Nachricht kontaktiert fand ich persönlich viel ansprechender, da ich auch kein so großer Fan des Telefonierens bin. Die Antwort kam meistens innerhalb von 2-3 Tagen, und es war wirklich gut. Man muss sich jedoch bewusst sein das sowohl die Telefonberatung als auch die Online-Beratung die Polizei ruft, falls sie das Gefühl hat, dass man akut eigen- oder fremdgefährdend ist.
Tendenziell sind solche Beratungsstellen auch nur eine Zwischenlösung. Auf Dauer können die einem auch nicht helfen, leider! Dafür braucht man einfach die Unterstützung der Eltern oder eines Spezialisten. Aber vergesst nicht, ihr seid nicht allein, und die ganze Community steht hinter euch!!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! War etwas weniger trans*-spezifisch, aber ist finde ich persönlich auch sehr wichtig!
LG Will (& Noah)
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