Hi Leute, Noah hier!
Sorry erstmal, dass so lange nichts kam, ich nenne es Mal eine Art kreative Durststrecke😅.
Naja, hier bin ich wieder, hallo an euch alle!Ich bin mittlerweile ca. einen Monat auf Testo (juhu). Ich würde nicht genau mein T-day sagen, irgendwie habe ich entschieden, dass mir das zu privat ist, aber ich bin heute um und bei einen Monat auf Testo.
Darum soll es im heutigen Beitrag gehen. Und da es noch nicht so mega viel zu sagen/erzählen gibt bei einem Monat, dachte ich ich erzähle euch auch Mal wie ich zu Testo gekommen bin. Also der Weg vom Therapeuten, zur Indikation, zur Zweitsicht und dann zum Endokrinologen. Vielleicht interessiert das den Ein oder Anderen und zudem kann ich meine Erfahrung teilen und erklären, wie das alles so abläuft.Also als kleine Vorinformation, ich bin minderjährig. Nur, dass alle das wissen, wird später wichtig.
Ich bin also normal bei Trans* Therapie und da man dort ja im Wesentlichen ist, um weiter zu kommen, kam nach 1 1/2 Jahren Therapie dann das Gespräch auf, was ich denn jetzt gerne weiter haben wollen würde. Ich hatte zu dem Zeitpunkt gerade ca. 6 Monate Blocker und da man höchstens 2 Jahre blocken darf (für genaueres zu Blockern schaut im Kapitel ,,Hormonblocker" vorbei) und ich auch etwas ungeduldig war, kam dann eben das Gespräch auf. Ich habe dann meinem Therapeut erzählt, dass ich gerne Testosteron haben würde und er hat mich ausgefragt warum, was ich über Testo weiß, was Wirkungen sind, Nebenwirkungen und was meine Eltern davon halten. Ich habe dann halt erzählt wieso und was ich darüber weiß. Und Leute, wenn euer Therapeut euch fragt, was ihr schon so über die Wirkungen und Nebenwirkungen von Testo wisst, dann haltet euch echt nicht zurück, das zu erzählen, was ihr wisst. Also jedenfalls ist das nach meiner Erfahrung gut, denn mein Therapeut fand es super, dass ich schon so viel wusste und aufgeklärt war. (Für genaueres zu Testo und seiner Wirkung ab mit dir ins Kapitel ,,Testosteron und seine Wirkung").
Wir hatten dann zwei Sitzungen (ich hab einen 4 Wochen Rhythmus), in denen wir darüber gesprochen haben, was ich möchte und wieso. In der zweiten hat mein Therapeut dann einen Termin für in 2 Wochen gemacht, wo meine beiden Eltern mit kommen sollten, damit wir alle drei aufgeklärt werden. Das muss so gemacht werden, weil meine Eltern beide erziehungsberechtigt sind und da ich minderjährig bin (ihr erinnert euch) müssen die beiden unterschreiben, dass ich Testo haben darf. Mein Vater war von vornherein total entspannt und meinte ,,Aufklärung ist gut, aber für mich spricht nichts dagegen!" Er hat also gerne zugehört und war interessiert, es war aber klar, dass er unterschreiben würde. Meine Mom war etwas angespannter und vorm Termin noch ein bisschen unsicher. Als sie dann aber erfahren hat, wie das alles so wirkt und abläuft etc. hat sie dann auch zugestimmt. Da hab ich btw. echt Glück!
Nach diesem Aufklärungstermin (bei dem ich übrigens echt nichts neues gehört habe, Internet regelt) wollte mein Therapeut wieder 4 Wochen ,,Überdenkzeit" für mich und meine Eltern geben. Das hat mich echt angepisst, da man halt sagen muss, dass ich schon 2 1/2 Monate gewartet hatte und jetzt noch ein Monat drauf. Naja, ich hab's überlebt und einen Monat später hatte ich dann die Indikation meines Therapeuten für Testo in der Hand.
Erster Schritt ✅
Dann, da ich minderjährig bin, wir erinnern uns😅, musste ich allerdings noch einen zweite, unabhängige therapeutische Sicht einholen. Sprich, eine*n Therapeut*in, welche*r sich mit meinem Therapeuten nicht vorher austauscht hat, hört sich meine Geschichte an, stellt Fragen und stellt anschließend eine zweite Indikation für Testo aus (oder eben nicht, wenn sie der Meinung ist, dass ich es nicht haben darf), damit quasi doppelt abgesichert ist, dass der kleine, minderjährige Noah kein Mist baut.
Diese Therapeutin habe ich von meinem Therapeuten empfohlen bekommen. Das ist die Transgender beauftragte in der nächsten Großstadt von mir gelegen. Dort hat meine Mom dann hingeschrieben und ich hatte Glück und 2 Wochen später einen (zwischen geschobenen) Termin bei ihr.
Dort musste ich ca. 1 1/2 Stunden von Zuhause hin fahren. Die Therapeutin dort war ganz nett, hat mich nochmal meine Geschichte erzählen lassen (was ich mittlerweile ehrlich gesagt etwas satt bin, aber gut), mir paar Fragen gestellt, ähnlich wie mein Therapeut, dann mich nochmal aufgeklärt und anschließend gesagt, sie gebe mir die Indikation. Da war ich sehr happy könnt ihr euch sicher vorstellen.
Zweiter Schritt also ✅
Jetzt hatte ich also meine beiden Indikationen, fehlt nur noch der Endokrinologe. Dort hatte ich eh in 3 Wochen (von der Zweitsicht aus)den 6 Monate Blocker Untersuchungstermin, den ich dann einfach zum Testo Termin gemacht habe.
Dort bin ich dann mit meiner Mom wieder ca. 1 1/2 Stunden hin gefahren. Der hat mich gewogen, gemessen, untersucht was Herz und sowas angeht und mir Blut abgenommen. Anschließend hat er mich nochmal aufgeklärt (drittes Mal) und meine Mom nochmal für eventuelle Fragen rein gerufen. Als alles geklärt war, hat er mich gefragt ob ich Gel oder Spritzen Präparat will. Er empfiehlt das Gel zu Anfang und ich wollte das auch lieber. Einfach aus dem Grund, dass man dann täglich eine gleich bleibenden Testosteron Spiegel hat wie ein Bio Mann und das der nicht zum Ende des Monats immer so absinkt.
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