Hallo leute.
Heute ist Premiere im Format ,,eure Trans* Story" was ich auf Wunsch hin einführen werde. Ich denke, dass man Jungen Trans* kids gut helfen kann, indem sie nichtnur meine Geschichte lesen können, sondern auch die von weiteren trans* Leuten. (Und natürlich ist auch nicht zu vergessen, das denke ich auch CIS Personen diese Geschichten inspirierend finden können!)
Wenn du jetzt auch eine Story zum Thema Trans* (Outing, selbstfindung, eine Geschichte aus dem Alltag etc) zu erzählen hast, dann freue ich mich sehr, wenn du sie mir einfach per Privat Nachricht zukommen lassen würdest und ich werde sie in dieses Format mit aufnehmen.
Also legen wir los mit der Premiere Story. Sie ist eine Art Selbstfindungs Geschichte, gesendet von NickolasAntero (frescher Name übrigens!). Ich werde seine Story aus der Ich Perpektive erzählen, also nicht wundern. Legen wir los!Geboren wurde ich vor mittlerweile fast 22 Jahren als Mädchen. Schon früh war mir aber klar, dass ich lieber ein Junge wäre.Alles was irgendwie feminin war/hätte sein können habe ich angelehnt und gehasst. Die Farben lila und rosa, tanzen, Musik Frauen in Castingshows...
Ich war immer ,,Burschikos": kürzere Haare, meine Lieblings Farbe war blau, ich habe gerne mit Autos gespielt und bei Rollenspielen (meine Hauptbeschäftigung als Kind) habe ich immer Jungen gespielt. Ich habe mit Puppen gespielt, ja. Aber dabei auch nicht viel und am liebsten mit meiner Geschlechtsneutralen Puppe, die von mir den Namen Pius bekommen hat. Ich wurde älter und durch mein Verhalten, sowie meine neutralen, eher zu maskuliner neigenden Kleidung wurde ich von fremden meist als Junge eingeordnet und wahrgenommen. Für mich stellte das kein Problem dar und wurde dann meist von meinen Freunden, als von mir Korrigiert. In der Pubertät habe ich viel ausprobiert, wollte irgendwie aber auch ins Schema Frau passen. Das war ein richtiger Fail...vorallem sehe ich meiner Meinung nach als Frau richtig kacke aus! Aber ich habe es probiert. Mehrfach.
Mit 14 dann habe ich meine Haare das erste mal richtig kurz geschnitten und sie wurden immer kürzer. Mit 16 oder17 dann sah ich wirklich aus wie ein Junge und meine Mutter meinte, ich solle meine Haare doch bitte wieder wachsen lassen, weil sie ständig auf ihren Sohn angesprochen wurde. Für mich war das zwar kein Problem, aber ich tat ihr irgendwann den Gefallen. Doch als die Haare Brust lang waren, gingen sie mir auf den Keks und würden anschließend schrittweise abgeschnitten. Wieder maskuliner.
Vor einigen Monaten dann setzte ich mich damit auseinander einen neuen Beruf zu lernen. Ich war unzufrieden. Jedoch nicht mit meinem Beruf im Kindergarten, wie sich herausstellte. Ich war mit mir selber unzufrieden. Beim Online shoppen viel mir das auf, denn ich suchte eine Bluse, die wie ein Hmed aussieht. Dann habe ich bei den Männern geschaut und es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Ich bin ein Mann oder wäre gerne einer. Wie man es nimmt. Ich habe mich (malwieder) mit dem Thema Trans* auseinandergestzt und da viel mir auf, dass ich doch sehr in das Typische Mister Falle. Ich habe immer weiter recherchiert und immer mehr ähnliche Fälle gefunden...Vor ein paar Jahren dann dachte ich, ich sei Genderfluid, aber nein. Ich bin Trans*...und ich stehe dazu, auch wenn meine Familie das nicht so sieht und mich versucht daran zu hindern, dass auszuleben. Ich bin alt genug, um zu wissen was ich tue...So, dass war die Geeschichte von Nickolas. Ich würde jetzt noch einmal meine Senf dazu geben:
Lieber Nickolas (Antero),
du wirkst wie eine sehr starke Persönlichkeit, ein sehr starker Mann! Ich finde deine Geschichte wirklich inspirieren, auch wenn du dich selbst erst etwas später gefunden hast, traust du dich doch es auszuleben und stehst dazu, stark! Besonders den Punkt, wo du versuchst die anzupassen und als Mädchen zu Verhalten und das ganze komplett scheitert, verstehe ich dich soooo gut. Auch wenn meine Phase nur 1 Monat ging, war es bei mir doch ein ähnlicher Loedensdruck da raus zu kommen und genau wie bei dir ein kompletter Fail, mich anzupassen!
Mach aufjedenfall weiter so und geh deinen Weg! Wir stehen alle hinter dir, auch wenn es deine Familie vielleicht nicht tut. Diesen Weg lohnt es sich zu gehen, sei es allein. Jetzt habe ich noch eine Frage an dich, es würde mich freuen, wenn du sie mir beantwortest:Bist du in Therapie und wie steht's mit Teso?
So meine Liebe Leute, ich hoffe das euch dieses Format gefällt und das es euch vielleicht auch ein klein wenig inspiriert!
LG Noah
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