Kostenübernahme Mastektomie

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Da ich vor ein paar Wochen meine Kostenübernahme für meine Mastektomie genehmigt bekommen habe, dachte ich, dass ich hier mal erkläre, wie das ganze eigentlich funktioniert.
Mitlerweile gibt es zum Glück viele Hilfen im Internet, die ich auch genutzt habe, aber dennoch schadet es denke ich nicht, wenn ich hier nochmal erkläre, wie das funktioniert.
Wie immer: Alle Erfahrungen, die ich erzähle, sind ledigtlich meine eigenen.
Außerdem werde ich nur erklären, wie man die Mastektomie beantragt. Zwar funktioniert das bei den anderen OPs fast identisch, aber einige Unterlagen werden da mehr benötigt. Bei Fragen diesbezüglich, stellt sie einfach in den Kommis!

Wofür braucht man eine Kostenübernahme (KÜ) und wo beantragt man die?
Die Kostenübername benötigt man, damit, wie der Name sagt, die Kosten für die gewünschte OP von der Krankenkasse übernommen werden. Dementsprechend beantragt man das ganze auch bei der Krankenkasse (KK).
Soeine OP ist sehr teuer und wenn man nicht gerade ein paar tausend Euro zu viel bei sich hat, ist es gut, wenn die Kosten von der KK getragen werden. Das muss man allerdings erst beantragen und bewilligt bekommen, deshalb das ganze Prozedere.

Wie funktioniert das beantragen?
Das beantragen ansich ist ähnlich wie die Vä/Pä garnicht so schwer wie man denkt. Man muss sich nur etwas organisieren und Papierkram zusammen sammeln. Es ist also im Zweifelsfall eher etwas nervig, als schwierig.
Mein Tipp dafür: Schreib dir vorher auf einen separaten Zettel, welche Unterlagen du benötigst und sammel diese auf einem Haufen/Ordner zusammen. Dann hakst du jedes Mal, wenn du ein weiteres Dokument hast das auf deiner Liste ab und kannst so entspannt nachverfolgen, was du schon hast und worum du dich noch kümmern musst.
So habe ich das gemacht und es hat mir sehr geholfen, alles im Auge zu behalten.

Erstmal werde ich erklären, welche Unterlagen man verpflichtend mit schicken sollte und wo man diese herbekommt bzw wie man diese verfasst. Anschließend liste ich die Unterlagen auf, die nicht verpflichtend sind, aber dennoch mit geschickt werden können und als letztes erkläre ich, wie man das ganze dann verpacken muss und wie man es abschicken.

1. Das Antragsschreiben
Das Antragsschreiben ist erstmal essenziel für das ganze Vorgehen. Im Antragsschreiben ansich erklärst du der Krankenkasse, was genau du von ihnen willst.
Wichtige Daten/Fakten dafür sind: Deine Krankenkassenkartennummer, deine gewünschte OP, Antrag auf Kostenübernahme für mögliche Komplikationen, wie lange du dich wo in Therapie befindet, wie lange du wo (Endo Praxis) in Hormonbehandlung bist.
Es gibt viele Vorlagen im Internet für das Antragsschreiben, die man theoretisch auch einfach so kopieren kann und eben seine Daten einfügt. Hier ein Beispiel, was man übernehmen kann:


(Vorlage von Webseite der transbuddies)
Rot markiert sind hier die Parts, die man nicht mit rein schreibt, wenn man eben nur die Mastektomie beantragt.
Außerdem schreibt man dann eben in den oberen paar Zeilen wo hier ,,...sämtliche geschlechtsangleichenden OPs..." steht einfach ,,Hiermit beantrage ich die Kostenübernahme auf eine beidseitige Mastektomie." Der letze Abschnitt über die Vä/Pä ist außerdem logischerweise nur dann wichtig, wenn du diese noch nicht hattest. Wenn du sie bereits hast, dann lass das einfach weg.
Dann hat man das erste verbindliche Dokument auch schon geschafft.

2. Behandlungsbericht des Endokrinologen
Soein Behandlungsbericht beinhaltet meist einfach deine momentanen Hormonwerte und eine Übersicht, was dein Endo in deinem Blut so gefunden hat. Wenn du soeinen nicht hast, dann kannst du den einfach entspannt bei deiner Praxis anfragen und die schicken dir den. Das solltest du auch mit rein packen!

3. Das Indikationsschreiben
Eine Indikation stellt dir dein behandelnder Therapeut aus. Auch für Testosteron wird zB eine benötigt, man kann aber nicht die selbe nehmen, da die Indikationen eben speziel auf den angestrebten Schritt angepasst sind.
Da steht dann einfach drin, dass du aus Therapeutischer Sicht diese OP benötigst und es keine anderen Weg gibt, um den Leidensdruck zu mindern.
Um eine Indikation zu bekommen solltest du explizit mit deinem Therapeuten über das Thema reden und dann wird das auch mit der Zeit werden.

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