Das Familienessen

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Ramon Davis:

Meinem Sohn zu erklären das er nicht mehr aufs Internat muss, dass wird eine Lustige Sache. Dass er nicht blöd ist, ist mir bewusst, aber ich dachte nicht, dass er so schnell dahinter kommt das irgendetwas nicht stimmt.

Er hat schon recht, dass etwas nicht stimmt, aber ich muss ihn ja irgendwie darauf vorbereiten das er ab nächstem Jahr nicht mehr aufs Internat geht. Ich hätte ihn auf dem Internat gelassen, aber da die Schule selbst keine Lehrer hat, die für den Abschlussjahrgang da sind, ist ab der Zwölften Klasse Schluss gewesen.

Sie versuchen zwar noch Lehrer zu finden damit die Kinder dort ihre Schule beenden können, aber das sieht in meinen Augen eher mager aus. Ich hoffe es zwar, aber viel Hoffnung setzte ich nicht darein.

Man hat uns schon empfohlen die Kinder schonend darauf vorzubereiten, aber ob das bei Ashton auch so gut läuft ist fraglich. Er hat viel Wut in sich die ich nachvollziehen kann. Er wurde von uns ins Internat geschickt, weil wir mit seiner Sexualität völlig überrascht wurden.

Ich hätte es mir aber eigentlich denken können. Schon seitdem er klein war, hat er sich wenig für das Interessiert was viele Jungs in seinem Alter wollen. Er ist ein ruhiger Charakter, kann aber sehr wütend werden, wenn der Bogen überspannt wird.

Damals haben wir alles falsch gemacht was nur ging. Wir haben ihn alleingelassen mit dem was er schon Jahr zuvor mit sich ausgemacht hat. Mit tut das leid und ich bereue es sehr das ich das meinem Jungen angetan habe.

Ich kann das nicht Rückgängig machen, aber ich kann für ihn da sein. Ich kann ihm helfen und ihm ruhig erklären das er vielleicht nicht mehr aufs Internat kommen wird. Die anderen in seiner Klasse wissen es auch nicht und somit sitzen dann alle im selben Bott was vielleicht besser so ist.

Ich hoffe zwar, dass er sein Jahr beenden kann an seiner Schule, aber man muss realistisch bleiben und mit offenen Karten spielen. Ich habe lange überlegt wie ich es ihm am besten Sage und er wird definitiv nicht begeistert sein.

Dort hat er seine Freunde und er wird so akzeptiert wie er ist. Ich habe das oft gesehen, wenn wir zu ihm gefahren sind, weil es Gespräche mit den Eltern gab oder eine Schulaufführung. Er ist dort glücklich und jetzt dafür zu sorgen, dass er nicht mehr dorthin kann, das tut weh zu sehen.

Ich bin kein vorzeige Vater, aber da schnürt es mir leicht die Kehle zu. Ich möchte das es meinem Jungen gut geht und er mehr vertrauen in mich setzt. Ich möchte mich bessern und habe lange mit meinen Freunden gesprochen, die mich alle angesehen haben als hätte ich einen schaden.

Ich durfte mir viel anhören von meinen Freunden und einige waren schockiert über die Entscheidung das Ashton ins Internat kommt. Ich bereue es ein wenig ihn da abgesetzt zu haben wie ein Hund im Tierheim, aber es hat ihn auch geprägt.

Er hat viel Selbständigkeit gelernt und lernte vieles was er hier nicht bekommen hätte. Seine Noten haben sich verbessert und er hat sich hochgearbeitet und war schon Klassensprecher und wird von jedem geachtet und fair behandelt.

Ich bin stolz auf meinen Jungen, aber mir macht es auch Angst das er jetzt wieder hier ist. Es wird eine Umstellung sein ihn nach den Ferien nicht ins Internat zu bringen, sondern seine restlichen Sachen abzuholen. Ich denke das es ihn irgendwo Zerstören wird und das will ich vermeiden.

Hier in L.A. hat er kaum Freunde. John kennt er aus dem Internat, diesen Cody, da bin ich mir nicht mal sicher woher er ihn überhaupt kennt, aber der Junge studiert. Das hat James herausgefunden und ansonsten gibt es noch ein paar alte Freunde aus seiner Schulzeit bevor er aufs Internat gekommen ist.

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