Jeremy Lewis:
Heute wird meine Welt Zwanzig Jahre alt und ich kann es nicht glauben. Ashton sprach lange mit mir über alles. Wir sind an dem Sonntag nach der Hochzeit lange spazieren gegangen in einem Park.
Wir sprachen viel über mich und ihn und auch über uns. Erstmals kam das Wort Hochzeit zur Sprache und ich habe ehrlich gesagt schon überlegt ihn zu heiraten. Er ist zwar jünger als ich, aber das ist mir egal.
Ich habe lange auch über einen anderen Schritt nachgedacht. Da heute erst Donnerstag ist und Ashton nicht groß feiern will, hat sein Dad beschlossen einfach heute essen zu gehen mit allen die Ashton wichtig sind. Liu und James sind wohl gestern aus den Flitterwochen gekommen.
Sie wirken glücklich, zumindest wenn man die Fotos sieht die Ashton mir gezeigt hat. Es waren wenige und ich muss ehrlich sagen, ich fand es schön das Liu ihren besten Freund an ihrem großen Tag hat teilhaben lassen, auch wenn es eingeschränkt war. Er wird nie wieder richtig sprechen können und immer Probleme mit einem Bein haben, aber er war da und auch wenn es ihm unangenehm war das man ihm immer helfen musste, so war er an ihrer Seite.
Als Ashton mir das erzählt hat war ich froh darum. Zwar geht Ashton zur Therapie, aber derzeit sprechen sie dort über die Ausgrenzung und abschätzenden Aktionen, die viele gemacht haben und unter den Ashton leidet. Es ist nicht so dass er das nicht dennoch spürt, es gibt Aktionen die hat er bis heute nicht vergessen und auch wenn sie weniger werden, so sind sie da und tuen ihm weh.
Ich blicke auf ein Foto von ihm wie er lächelt. Er wurde an der Hochzeit von James gemacht und mir hat es von allen am besten gefallen weshalb James es mir gab und ich es gerahmt und auf meinem Schreibtisch stehen habe.
Schweigend arbeite ich weiter bis es klopft. "Herein." Ich sehe Damian an. Ich deute ihm sich zu setzten, "das du angerufen hast wundert mich sehr, ich will hoffen das es Ashton gut geht." Ich sehe ihn an, "um ihn geht es gar nicht. Erinnerst du dich an dein Angebot von vor Drei Jahren? Du kamst arrogant und unverschämt auf mich zu und hast mir einen witzlosen Vertrag auf den Tisch geknallt und meintest es wäre meine einzige Chance zu überleben."
Er lächelt, "war eine miese Idee damals. Ich wollte die Konkurrenz ausschalten, hat funktioniert. Nur nicht bei dir." Ich nicke, "ich habe diesen Vertrag für dich aufgesetzt." Damit gebe ich ihm einen Umschlag und er liest ihn sich durch.
"Du hast ein Angebot geschrieben zum Verkauf an der Firma. Du willst sie verkaufen?" Fragt er nach. "Nicht ganz, ich habe mir seit diesem Tag vor Drei Jahren immer wieder überlegt ob ich es machen soll. In den letzten Wochen habe ich viel gesehen und gehört von ehemaligen Kunden, bestehenden Kunden und Neu Kunden. Sie alle sind einer Meinung, ich wäre kein Chef für so ein Unternehmen. Ich war ehrlich geschockt und enttäuscht über diese Aussagen. Doch als ich sah wie sie ihre Unternehmen leiten bin ich erschrocken. Dann hat mir Ashton eine kleine Info gegeben und ich musste wieder mal an dein Angebot denken. Ich habe dir meine Punkte genannt, die ich gernhätte. Du kriegst die meisten Anteile, aber ich bleibe auf meinem Sessel in diesem Büro hocken."
Er sieht mich an, "es überrascht mich das du jetzt kommst, hat das einen Hintergrund?" Ich sehe ihn an, "ich habe schon seit langem das Gefühl, das diese Firma zwar was bringt, aber nicht mehr das was mich ausmacht."
Ich sehe aus dem Fenster, "hat das was mit Ashton zu tun?" fragt Damian und ich sehe kurz über meine Schulter. "Witzigerweise irgendwo schon." Er lacht leicht, "ich kenne das sehr gut. Das du dennoch Anteile haben willst verstehe ich, aber wenn ich ehrlich sein soll würde ich es anders machen. Ich wurde die komplette Firma auf mich übertragen und einen Anteil von Fünfundzwanzig Prozent behalten. Somit sitzt du im Vorstand und hast Zugang zu allen Firmen. Die meisten Firmen, die ich aufgekauft habe, dessen ehemalige Bosse haben entweder ihren Posten geräumt oder gerade mal Fünf Prozent der Anteile behalten. Ich bin sicher, dass du ein guter Chef bist, aber ich würde dir einen Vertrag zuschicken, der meine Anforderung entspricht und dann würde ich schauen ob wir nicht auf einen Nenner kommen. Ich habe gehört das viele deiner neu Kunden extra Wünsche haben wollen, aber ehrlich gesagt finde ich es gut, dass du sie ihnen nicht gewährt hast."
Ich sehe ihn an, "ich habe dich gefragt, weil du schon auf mich zugekommen bist. Ich denke einfach das ich mit weniger Prozent mehr erreichen kann. Derzeit gehen sehr viele Kunden von mir zur Konkurrenz, weil sie dort ihre Extra Wünsche erhalten, aber wenn man mal rechnet bringt das absolut nichts. Diese Vorteile bringen vielleicht in den erste Zwei Jahren etwas aber danach nichts mehr. Viele Kunden sind gegangen und ich musste Leute entlassen, somit will ich vorsorgen falls die Firma pleitegeht oder keinen wirklichen Umsatz mehr macht, sollte man sich überlegt haben was man machen soll. Ich denke bei deiner Company ist sie am besten aufgehoben."
Er nickt, "da hast du recht. Dort passt sie gut rein, weil es die Kunden anspricht, die wir nicht erreichen können. Ich werde dir ein Vertrag zukommen lassen in den nächsten Wochen und dann siehst du ihn dir in Ruhe an. Ich nehme den hier mit und lasse meinen Anwalt drüber sehen, vielleicht kann er schon einen guten Deal raus schreiben."
Ich nicke, er sieht mich an, "geht es dir gut?" Ich sehe ihn an, "es ging mir schon mal besser." Er legt den Umschlag auf den Tisch, "geht es deinem Vater besser, habe gehört er ist übel gestürzt." Ich nicke, "er ist aus dem Krankenhaus raus und seine Eltern sind bei ihm. Noch muss er sich schonen, aber still sitzen ist schwer beim alten Herren."
Damian lächelt, "Jeremy, wir kennen uns schon lange, ist etwas passiert oder muss ich etwas wissen?" Ich sehe ihn an und setzte mich auf meinen Stuhl. "Ich habe diese Woche nur einen guten Freund verloren. Ich kannte ihn schon lange, nicht immer war der Kontakt da, aber er ist im Krieg gefallen. Er studierte Informatik und ging dann zu den US-Streitkräften. Er ist gefallen und ich habe es diese Woche erfahren. Es tut mir leid für seine Familie und ich bin deshalb ein wenig traurig, er war ein guter Mensch. Davon abgesehen ist Ashton derzeit ein wenig neben der Spur. Die Therapie schlägt an, aber leider geht es ihm dann nicht immer so gut. Er versucht zu verstehen wieso er schlecht gemacht wird, weil er Schwul ist und andere Schwule werden akzeptiert wie sie sind. Das lässt ihn viel nachdenken. Derzeit ist er gern einfach für sich, weil ihm bewusst wird was er ertragen hat und hingenommen hat. Irgendwo vermisst er einfach sich ein Stück weit selbst."
Damian nickt, "kenne ich. Bei Dario war es das gleiche. Nach der Hochzeit habe ich ihn kaum gesehen oder gehört. Er hat Wochenlang geschwiegen und sich zum Teil Vorwürfe gemacht wegen Ashton, weil er so angefeindet wurde. Es lässt keinen kalt, aber Jackson hilft ihm viel. Manchmal ist das Reden nicht so schlimm wie die Gedanken, die man hat." Da stimme ich ihm zu.
"Was machen deine Frau und Tochter?" Frage ich nach, "naja, Kylie ist in der Schule und beißt sich durch. Darleen arbeitet und lebt ansonsten vor sich hin. Derzeit habe ich viel zu tun was Umstrukturierung im Unternehmen angeht. Wir haben neue Jobs eingeführt und arbeiten an neuen Werbekampagnen, die mehr die jungen Leute motivieren soll, mehr zu wagen. Ich sehe es so schön bei Aron. Er und Mary leben das was viele derzeit nicht haben. Aron hält sie aus seinem Leben raus, lässt sie aber gleichzeitig dran teilhaben. Es tut ihm gut jemanden zu haben der frisch hinter den Ohren ist. Man merkt wie er sich freut, wenn sie da ist, aber man sieht auch wie sehr er sich für sein Studium vorbereitet."
Ich nicke, "ja, Mary Schwärmt richtig von ihm, aber lernt auch viel dazu. Sie macht viel mit ihrem Vater und lernt derzeit backen. Sie macht sich gut, auch wenn mein Onkel angst das sie sehr bald Mutter wird. Aron lässt in mancher Hinsicht nichts anbrennen und ich bin mir nicht so sicher ob das so eine gute Idee ist."
"Er weiß was passiert, wenn es endet. Viele wissen das eigentlich gar nicht, aber Aron hatte mal die Chance Vater zu werden. Es war kurz nach seinem Siebzehnten Geburtstag. Damals hatte er öfter was mit einem Mädchen, keine Ahnung wie ihr Name war, aber an einem Tag saß er auf dem Boden in seinem Zimmer und ich sollte ihn zum Essen holen. Er hörte Musik und starrte die Wand an, ich fragte ihn was los sei, aber er wollte nicht reden. Sein Dad sprach mit ihm, aber er brauchte Zeit. In den Tagen ging er nicht zur Schule und blieb für sich. Das Mädchen hätte ein Kind von ihm bekommen, hätte sie es behalten. Er erfuhr es nur durch einen Zufall, weil sie darüber sprach mit einem Mädchen. Nelson und er standen in hör weiter und kurz darauf erfuhr er das es ein Junge geworden wäre. Sie hat es abgetrieben ohne dass er was davon wusste, das Mädchen starb kurz darauf bei einem Autounfall. Aron hat das mitgenommen und Nelson sprach nie drüber. Aron hat es verdrängt und lebt damit, was nicht heißt das er es vergessen hat. Ein Foto von dem Mädchen und einem Ultraschallbild hat er immer noch. Auch wenn er so kindisch ist, der junge hat seine Geschichte."
Damit steht Damian auf, "wir sehen uns heute Abend." Ich nicke und er nimmt den Umschlag und verlässt mein Büro. Ich sehe aus dem Fenster und kann mir gut vorstellen das Aron seinem Sohn alles beigebracht hätte was nur ging. Er ist zwar ein Charakter für sich, aber er hat das Herz am rechten Fleck.
DU LIEST GERADE
accepted
RomanceAshton Davis ist Schwul und seine Eltern akzeptieren sein Outing nicht so wie er es sich dachte. Immer wieder eckt er mit seiner Sexualität vor allem bei seiner Mutter an, die ihn nicht versteht. Weshalb seine Eltern ihn auf ein Internat schicken, d...