Die Anwältin

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Kapitel 1

"Er hatt dich nur verlassen weil du ihm nicht die Aufmerksamkeit gegeben hast die er braucht!!" Kreischte die Blondiene mit einer so piepsigen Stimme, das sie mir eine Migräne verschaffte. Ihr Lippenstift war verschmiert und ihre Augen sahen aus als hätte sie versucht sich als Panda zu bemahlen. Meine Klientin, eine elegante Frau mitte vierzig, zögerte nicht zurück zu schreien.

"Weil ich zu sehr damit beschäftigt war zu arbeiten um seinen Faulen Arsch zu bezahlen, du Hure!" Ich zuckte fast unmerklich zusammen als sie begann zu fluchen. Ich kannte sie schon länger und sie hatte noch nie ein schlimmes Wort in den Mund genommen. Liana, ist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau und nachdem sie mit mir einen Fall bearbeiten musste, haben wir uns besser kennen gelernt und sind sogar fast so etwas wie Freunde geworden. Sie war sieben Jahre lang mit diesem faulem Beispiel eines mannes verheiratet und hatte sich schon länger über ihn beschwert, das er nur noch in der Bar abhängt und nie Zuhause ist wenn sie vertig ist mit der Arbeid. Nun ja das ist jetzt forbei, da sie ihn mit dem Blondchen im Bett erwischt hatt.

Ich schielte zu Lianas Ex-mann hinüber, der am anderen Ende des Saales saß. Er schwitzte so sehr unter seinem Tuxedo, dass schon graue Flecken auf dem teurem Stoff sichtbar wurden. Wie dumm muss dieser Mann sein, um seine Geliebte in einen Raum mit seiner Ex-frau zu stecken? Dass war ja so als würde man Benzin in ein Brennendes Haus giesen und ich weis aus Erfahrung das es in eine riesige Explosion endet. Der Richter, Paul, ein sehr netter älterer Mann mit Halbglatze, rieb sich das Gesicht bevor er mich flehentlich anstarrte. Ich musste schon öfters mit ihm zusammen arbeiten und er wusste wie gut ich mit Klienten umgehen kann. Ich räusperte mich.

"Meine Damen! Bitte verschwenden sie nicht unsere Zeit mit diesem Streit. Wir sind hier um das Geld und die Besitztümer des Ex-paares auf zu teilen und nicht um uns darüber zu unterhalten wer besser im Bett ist." Die beiden Frauen, verstummten als sie meine Stimme hörten. Ich hatte zwar nicht laut Gesprochen aber die meisten hielten die Klappe wenn ich anfing zu reden. Das rascheln von Papier, in dem nun stillem Raum lenkte meine Aufmerksamkeit auf den Mann neben mir. Der Anwalt von Lianas Ex-Mann schielte zu mir hinüber als er meinen Blick bemerkte. Er schluckte schwer, als ich ihm ein zuckersüßes Lächeln zu warf. Mein Ruf als gnadenlose Anwältin war bekannt und nur wenige wagten es mit mir vors Gericht zu treten. Die meisten laufen davon, sobald sie meinen Namen hören. Ich würde den Anwalt neben mir zerkwetschen wie eine Kakerlake, und das wusste er auch. Ich sah jetzt schon wie er anfing zu zittern.

Ich drehte mich zu dem Security Mann der neben der Tür stand und nur darauf zu warten schien die nervige Frau, raus zu schmeissen. "Bitte geleiten sie...." ich drehte mich zu Blondchen die mich atemlos anstarrte. Ich zuckte die Achseln. Ich kannte ihren Namen nicht und wollte ihn eigentlich auch nicht wissen. "...Blondienchen nach drausen damit wir mit der Sache hier fertig werden."

Der Security Typ gehorchte sofort und zerrte die schreiende und fluchende Frau aus dem Raum. Mein Blick landete auf Lianas Ex, der sich anscheinend wünschte an stelle seiner Geliebten raus geworfen zu werden. Tja, Pech gehabt.

Paul seufzte. Bei so einer Scheidung sind eh keine Zuschauer erlaubt, auser beide Parteien stimmen zu, und ich bin mir ganz sicher das Liana nicht zustimmen würde wenn ihr Ex-mann sie fragt ob er seine Geliebte mit nehmen darf. Also, hat ihr Ex gerade die Regeln gebrochen, was es mir nur noch einfacher machen würde ihm so viel Geld aus der Tasch zu ziehen wie möglich. Auf meinem Gesicht zeigte sich ein zähnenreiches Lächeln als ich die Angst auf seinem Gesicht sah. Nur wenn ich im Gericht saß und für meinen Klienten kämpfte, kahm heraus was ich wirklich war. Was die meisten Anwälte sind. Ein Raubtier auf der Jagd nach dem was unsere Klienten uns befehlen, was ich immer bekomme. Ich habe meine Kariere auf eine Reihe von Erfolgen aufgebaut. Ich hab noch nie einen Fall verloren. Die meisten glauben es sein eine Glückssträne, und ich lasse es dabei. Was soll ich denn sonst sagen? 'Hey Leute ich habe eine magische Stimme die jeden dazu bringt das zu machen was ich will' ? Ich würde schneller in der Klapse landen als Blondiechen. Ich habe es zwar nicht mehr nötig als Anwältin zu arbeiten, da ich genug Geld habe um zwei Leben lang im Luxus zu leben, aber es macht mir Spaß vors Gericht zu gehen. Ich mochte den Respekt den mir alle entgegenbrachten wenn ich mal wieder einen Auftrag erfolgreich ausgefüllt habe. Respekt, den ich zuhause nie bekommen habe...

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt