Einführt

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Ich wusste nicht wie lange ich schon hier lag. Ich konnte meine Beine nicht mehr fühlen, meine Haare waren nass vor Schweiss. Ich konnte mich generell nicht wirklich bewegen. Meine Sicht war verschwommen, das einzige dass ich wahrnahm waren zwei feuerrote Augen die mich undurchdringlich anstarrten. Mein Atem ging in rauen, schnellen Zügen und ich war unfähig einen bestehenden Gedanken zu formen. Also knurrte ich einfach, "Arschloch."

Adam legte den Kopf zurück und lachte, die Vibrationen gingen durch meinen ganzen Körper. Seine Fänge waren ausgefahren seine Flügel über uns ausgebreitet. Im Moment sah er eher aus wie ein Engel als wie ein Dämon. Ich blinzelte. Wir waren schon so lange verbunden dass ich nicht wusste wo sein Körper anfing und meiner endete. Es machte mich wütend dass wir so perfekt zusammenpassten. Im Moment hatte ich nicht wirklich Energie um darüber nachzudenken, aber was würde passieren wenn dass hier vorbei war? Wenn die Lust abebbte, und wir uns unseren Problemen stellen mussten. Könnten wir zusammen sein, nach all dem?

Mit den letzten Gehirnzellen die ich noch übrig hatte, versprach ich mir etwas. Ich musste Kontrolle über die Situation nehmen. Wenn Adam gesättigt war, was hoffentlich bald geschieht, würde ich übernehmen. Erstens würde ich ihn Serena und Cole übergeben. Sie könnten ihn irgendwo einsperren während ich mir einen wohl verdienten Uhrlaub gönnte. Vielleicht ein oder zwei Monate alleine in Mallorca oder Frankreich verbringen um meine Gedanken zu sammeln, und ihn dann wieder aufsuchen. Wenn mir nicht gefiel was er zu sagen hatte, dann würde ich ihn meinen Onkel ausliefern. Jap, das war ein sehr guter Plan.

"Planst du schon meinen Tod?" Schmunzelte Adam, sein Mund an meinem Hals gepresst. 

Mein Lachen wurde zu einem Keuchen. 

"Du hast ja keine Ahnung."

Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, seine Augen glänzten spielerisch. Dann flüsterte er in mein Ohr, "Du weist schon dass ich nicht vorhabe dich je wieder aus den Augen zu verlieren, oder?"

Ich schluckte. Es waren solche Sätze die meine Pläne ins schwanken brachten. Solche Wörter die in mir das Bedürfnis erweckten ihn nie zu verlassen. Ich schüttelte mich. Ich musste stark bleiben. 

Ohne Vorwarnung wurde die Tür des Badezimmers aufgerissen. Ich konnte nicht sehen wer es war, aber ich hörte die empörte Stimme meines Onkels.

"Ach du heilige Scheisse!"

Dann ging alles ganz schnell. Adam rollte von mir runter, ein Blutrünstiges glänzen in seinen Augen als er meinem Onkel gegen die Brust schlug und ihn aus der Kabine katapultierte. Schneller als man es mit dem nackten Auge erkennen konnte zog er sich seine Hose an und warf mir meine Kleider hin.

"Zeit zu verschwinden."

Ich brauchte einen Moment um zu verstehen dass er vorhatte mich auf seine Flucht mitzunehmen.

"Oh nein Freundchen! Ich geh nirgendwo hin."

Adam lachte, und zog mir sein Hemd über den Kopf. 

"Doch das tust du. Wir müssen reden, nicht war?"

Ich knurrte, als er mir meine eigenen Wörter gegen mich gebrauchte. 

"Ich glaube wir brauchen eine kleine Trennungszeit bevor wie reden."

Ich versuchte kühl und logisch zu klingen, aber mein Argument hörte sich sogar für mich jämmerlich an. 

Adam stemmte die Hände in die Hüfte und sah mich eindringlich an.

"Du bist eine gute Lügnerin, Kalai aber mich kannst du nicht verarschen."

Ich verschenkte die Arme vor der Brust. Er hatte die Sturheit in meinen Augen gesehen denn er seufzte. 

"Wirklich jetzt? Müssen wir es auf die harte Tour machen?"

Bevor ich ihm eine Beeidigung an den Kopf werfen konnte, hatte er mich schon gepackt und über seine Schulter geworfen. 

"Lass mich los du Idiot!" 

Er antwortete nicht und schlenderte aus der Kabine. Leider hatte er vergessen das ich eine sehr beschützerische Familie hatte die es ganz sicher nicht schätzten dass ein verrückter Dämon, ihre frisch gerettete Tochter entführte. Adam lies mich auf das Sofa neben der schmollenden Serena fallen, bevor er sich meiner Familie stellte. Super.

Ich beobachtete das Getümmel. Obwohl meine Verwandten in der Mehrheit waren, hatte sich Adam gerade Stunden lang genährt während sie immer noch erschöpft waren von der letzten Schlacht. 

"Oh mein Gott."

Serenas Augen waren so gross wie Teller geworden, ihre Nasenflügel bebten, sie starrte mich an als hätte ich ihren Welpen umgebracht.

"Was?"

Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund, dann sah sie nach oben.

"Echt jetzt? Warum bist du so verdammt gemein?"

Ich packte sie an der Schulter, ich hatte genug von ihrem psychotischem Gelaber.

"Wovon redest du?"

Sie seufzte, "Das Schicksal spielt uns einen echt schlechten Streich."

Meine Nägel bohrten sich in ihre Haut. Ich konnte mein Herz in meinen Ohren hören.

"Spuck es aus!"

Sie öffnete den Mund aber genau in diesem Moment packte mich Adam wider um die Hüften und umfing mich in seine Arme.

"Genug!"

Serena starrte ihn an. Es sah aus als hielten sie ein mentales Gespräch. Dann lachte Serena. Diese unheimliche, verrückte Hexen lachen, dass nur Cole charmant finden könnte. 

"Oh wir sind so am Arsch mann!"

Ich sah Adam vorsichtig an, "Wovon redet sie?"

Er konnte mir nicht in die Augen sehen. "Nichts."

Ich hob eine Augenbraue. Er seufzte. "Ich erzählst dir nachher."

Mein Blick wanderte über meine Verwandten. Die meisten lagen blutend und fluchend auf dem Boden und versuchten Adam mit ihren Blicken in Flammen aufgehen zu lassen.

"Keine Angst, ich hab niemanden umgebracht."

Mein Mund öffnete sich empört, "Oh, erwartest du jetzt eine Goldmedaille oder was?!"

Adam verdrehte die Augen und hob mich in seine Arme. Erst als er an der Tür des Hubschraubers gekommen war verstand ich was er vorhatte.

"Bist du verrückt geworden?!"

Ich versuchte mich aus seinem Griff du winden aber er war zu stark. Mit einer Hand hielt er mich fest, mit der anderen öffnete er die Tür. Ich wäre ganz sicher nach hinten geschleudert worden wenn mich Adam nicht festgehalten hätte. Jetzt, hatte ich meine Hände um seinen Nacken gelegt und hielt mich fest als würde mein Leben davon abhängen. Adrenalin pumpte durch meine Adern wie Feuer, während der Wind mir ins Gesicht peitschte. Dann spreizte Adam seine Flügen, und sprang. Um ehrlich zu sein, war dass hier der meist dramatische Austritt in der Geschichte von dramatischen Austritte.

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