Zum Glück hatte ich mein eigenes Zimmer. Ich hatte schon befürchtet dass ich eins mit Alexander teilen müsste. Nach dem Zusammenstoß mit Joseph und Angelika war der Dämon gefährlich ruhig geworden. Es sah aus als würde er den Weltuntergang planen. Also sagte ich nichts als er mich in mein Zimmer führte und dann ohne ein Wort die Tuer wieder zuknallte. Ich konnte das klicken hören als er abschloss. Ich atmete aus. Meine Hände zitterten. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Wenn Adam von diesen duschgeknallten Adeligen gekidnappt wurde, musste irgendjemand in diesem Schloss wissen wo er war. Ich musste nur herausfinden wer. Ich schluckte als ich daran dachte was sie mit ihm gerade machten. Wut stieg in mir auf. Wenn diese Arschlöcher ihm auch nur ein Haar gekrümmt hatte, würde ich ganz Russland dem Erdboden gleich machen. Bevor ich weiter in meinen Racheplänen schwelgen konnte, wurde die Tuer zu meinem Zimmer aufgestossen und Mariketa marschierte rein. Alexanders Schwester hatte ein breites Lächeln im Gesicht und ein schneeweisses Kleid in den Händen.
"Ist es nicht wundervoll hier?" Seufzte sie.
Wenn ich eine mental unstabile Schwester/Dienerin eines Dämonen Lords wäre, hätte ich es hier auch schön gefunden. Ich beobachtete sie misstrauisch als sie mir das weisse Kleid reichte.
"Was ist das?"
Ihr Grinsen wurde breiter. "Dein Kleid natürlich. Es zeichnet dich als Alexanders Eigentum."
Als ich das Kleid entfaltete sah ich dass ein roter Falke raufgestrickt war.
"Das Wappen unserer...seiner Familie. Die Solokow's."
Sie senkte den Blick als sie über ihre Familie redete. Ich wusste immer noch nicht warum sie verbannt wurde, aber ich hakte nicht nach. Ich hatte größere Probleme.
Wiederwillig zog ich das Sackförmige Kleidungsstück an. Mariketa starrte sehnsüchtig den roten Falken an. Ich verzog nur das Gesicht.
Eine Stunde später kam Alexander um mich zu holen. Er schien sich abgeregt zu haben und nickte zufrieden als er meine Aufmachung sah. Er trug ein weisses Hemd mit dem Falken drauf und schwarze Lederhosen. Seine Haare hatte er in zwei Zöpfe geflochten.
Mehrere Leute gingen zusammen mit uns die Treppe runter. Alexander redete mit ein paar von ihren aber ich versuchte mich so klein wie möglich an seiner Seite zu machen. Unten angekommen, wurden wir in einen enormen Ballsaal geführt. Der Raum war riesig, mit einem Podium und mehreren Tischen.
"Setzt dich zu den anderen." Befahl Alexander mit herrischer Stimme. Er wies auf einen langen Holztisch. Elf Männer und Frauen in weissen Kleidern sassen da, den Blick gesenkt. Ich konnte fühlen wie der Schweiss meinen Rücken runterlief. Zögernd setzte ich mich neben einen Mann mit lilla Augen. Auf seinem Hemd war ein Wolf abgebildet. Hier sassen also die Trumpfkarten. Wir waren die Bestechung. Super.
"Hey." Flüsterte ich. Der Mann neben mir zuckte.
"Was passiert jetzt?" Fragte ich leise.
"Halt die Klappe." Knurrte er.
Wie unhöflich. "Hey Mann, ich bin neu zu dieser ganzen Sache, ich hab keine Ahnung was hier los ist!"
Der Mann musterte erst den Falken auf meinem Hemd bevor er wieder sprach.
"Hier ist Aufmerksamkeit nichts gutes, also hoer auf zu reden!"
Ich schluckte. "Kannst du mir mindestens erzählen was die jetzt machen? Dann werde ich leise sein."
Die Markierung auf meinem Hals begann zu schmerzen. Der Mann seufzte, "Sie stellen die Kandidaten vor."
"Und was machen wir hier?"
Der Mann schien genug von mir zu haben, "Wir sind da um zu dienen. Dein Meister will jemanden als Sponsor? Du gehst auf die Knie vor diesem jemanden und tust alles was er will bis er deinen Meister sponsert. Dein Meister will sich bei anderen Mitgliedern einschleimen? Du tust alles was du kannst um deinen Meister auf ihre gute Seite zu kriegen. Du bist dazu da um deinen Meister gut aussehen zu lassen."
Er verstummte. Erst jetzt bemerkte ich die diversen Narben auf seinem Gesicht. Ich schluckte.
Ein fetter Mann stieg aufs Podium. Die Konversationen im Saal verstummten.
"Ich werde jetzt die zwölf Familien und ihre Teilnehmer vorstellen." Sagte er. Kurz und knapp. Keine grosse Willkommensrede. Alle hier wussten worauf sie sich einliessen. Alle ausser mir anscheinend. Der fette Mann begann Namen aufzurufen. Einer nach dem anderen stiegen Männer und Frauen auf das Podium. Es wurde höflich geklatscht. Dann war Alexander dann.
"Alexander von der Sokolov Familie. Fünfter Erbe des Agave Imperiums."
Alexander stand auf dem Podium, sein Gesicht ernst. Er wurde flankiert von einem Mann und zwei Frauen. Seine Eltern und eine Schwester. Ich schielte zu Mariketa rüber, die verschämt mit all den anderen Dienern stand.
Es wurde still im Saal. Ich runzelte die Stirn. Es sollte zwölf Teilnehmer geben. Alexander war der elfte gewesen.
Der fette Mann schluckte. Eine nervöse Energie legte sich über den Raum.
"Zu letzt haben wir jemanden den viele von uns für tot hielten." Er machte eine dramatische Kunstpause.
"Adam von der Wolkow Familie. Erster Thronerbe des Agave Imperiums."
Der ganze Saal schnappte nach Luft. Ich blinzelte. Einmal. Zweimal. Aber er war immer noch da. Adam stand auf diesem beschissenem Podium mit diesem arrogantem Lächeln auf dem Gesicht, und ich verstand gar nichts mehr.
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Dämonen Wut
FantasyKalia Macheri gehört zu dem gefährlichsten der drei Hexen Clane, dem Macheri Clan oder von ihren Feinden liebevoll auch 'Die Gruppe verrückter Schlampen die sich nur mit einem Messer bewaffnet in die Schlacht stürzen' genannt. Die Macheri Hexen sind...