Dämon

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Kapitel 3

Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben einen Vampir gesehen. Hexen lebten sehr abgeschieden von jeglicher Zivilisation und versuchten mit jedem Mittel von den anderen übernatürlichen Wesen fern zu bleiben. Also hatte ich noch nie einen Blutsauger getroffen, doch ich hatte Geschichten gehört. Sie seien gefärliche und überaus schlaue Wesen die sich von Blut ernähren. Ich wusste zwar nicht wie ich es wusste, aber diese Frauen waren definitiv Vampire. Eine Gazelle erkännt ein Raubtier wenn sie einen sieht. In diesem Fall war ich die Gazelle. Hexen wurden schon immer gejagt. Von Vampiren, Werwölfen und vor allem Dämonen. Die Vampire waren meistens hinter unserem Blut her, da es für sie wie eine Art Droge wirkt. Dennoch war es nicht Angst die ich verspürte als ich den Vampirinen in den Klub folgte, sondern neugierde. Schon als kleinen Kindern wurde uns eingebleut das wir, wenn wir einer anderen Spezies begegnen so schnell wie möglich abhauen sollten. Und dennoch folgte ich gerade ein paar Vampiren in einen Club. Was würde meine Mutter sagen wenn sie hier sein würde? Ich musste leise lachen als ich daran dachte. Sie würde mich warscheinlich k.o schlagen und mit nach hause schleppen.

Ich bemerkte das die Vampirinen immer wieder über die Schulter nach mir schauten, fast so als wollen sie sicher gehen das ich nicht abhaue. Sämtliche Alarmglocken gingen in meinem Kopf los, aber ich ignorierte sie,metwas was ich eigentlich nie tat. Heute jedoch fühlte ich mich rastlos. Der anstrengender Tag und der Anruf meiner Schwester hatten mich ausgelaugt und ich sehnte mich nach Freiheit und ein bisschen Spaß. Egal ob mit Vampiren oder Menschen. Also folgte ich den Vampirinen in den Klub. Ich war lange nicht mehr in so einem Klub gewesen. Der dichte Rauch von der Nebelmaschiene und den Zigarreten verschwammen meine Sicht. Meien Güte, hier geltet anscheinend kein Rauchverbot. Meine Lungen füllten sich mit dem Geruch von Schweiß und Alkohol. Ich musste kurz husten bevor ich mich daran gewöhnte. Die Bar nahm eine ganze Wand ein, an der fünf Männer schwizend versuchten alle Bestellungen auszuführen. Ich konnte mich kaum durch die dichte, tanzende Menschenmenge quetschen als ich Stefanie und den Vampiren in die VIP Lounge folgte. Ich stolperte über einen BH und fiel fast in Stefanie rein, bevor ich mich wieder schwer atmend hin stellte und eine seriöse Miene aufsetzte als wäre ich nciht gerade über Unterwäsche gestolpert. Cornelia zeigte dem Türsteher eine Art Ticket und er lies uns mit einem grimmigen Lächeln rein. Dort war es ein bisschen ruhiger. Rote Samtsofas standen überal herum an denen sich Paare räkelten und aneinander rieben. Knapp bekleidete Kellner und Kellnerinen nahmen bestellungen auf, liesen sich begrapschen und flirteten mit den Gästen. Cornelia hatte anscheinend einen Tisch reserviert denn kurz darauf sasen wir an dem einzigen noch freien Platz im ganzem Raum. Ich fühlte mich kribbelig. Es fühlte sich an als würden viele kleine Spinnen auf meiner Haut herumkrabbeln. Warscheinlich nur die gleichzeitig vertraute und ungewöhnliche Umgebung. Vor ein paar Jahren haben mich meine Schwestern und Kusinen fast jeden Tag in einen Klub geschleppt. Nur das ich damals eine junge, abenteuerlustige Hexe war, die sich um nichts und niemanden kümmerte auser sich selbst.

"Also...Kalai...woher kommst du?" Fragte Cornelia fast lauernd, mit einem Glas Wein in der Hand...oder na ja ich hoffe das dass Wein ist. Ich hatte nicht ein mal bemerkt das der Kellner uns Getränke gebracht hatte. Ich senkte den Blick. Vor mir stand ein lilla Farbenes Getränk. Die Warscheinlichkeit das es Blaubeersaft ist, ist minnimal. Also schob ich es von mir weg und wandte mich lieber den Vampirinen zu, die mich neugierig anstarrten.

"New Orleans." Antwortete ich. Information, bedeutet Macht. Das hatte ich schon vor sehr langer Zeit lernen müssen und deswegen versuchte ich so wenig wie möglich von mir preis zu geben. Vor allen nicht an diese Vampire. Cornelia runzelte verärgert die Stirn. Was hatte sie erwartet? Das ich ihr meine ganze Lebensgeschichte erzähle? Schätzchen, ich bin Anwältin.

"Und...wie hast du Stefanie kennen gelernt?" Ich schielte zu meiner Freundin rüber. Sie schien sich überhaup nicht wohl zu fühlen, jedoch hatte sie diesen aufgeregten glanz in den Augen wie ein Kind das dass erste mal Schokolade probieren darf. Das Kribbeln auf meiner Haut wurde immer stärker und ich begann mich am Bein zu kratzen.

"Wir arbeiten zusammen." Cornelia schien zu verstehen das sie nichts aus mir raus kriegen würde, denn sie drehte sich zu eine ihrer Freundinnen zu und begann mit ihr zu reden, hielt mich jedoch immer im Blick. Ich mochte es nicht wie sie mich anstarrte. Als wäre ich ihre Beute und erste jetzt realisierte ich was für ein Dummkopf ich doch war. Saß hier mit ein paar Vampiren in einem Klub als wären wir beste Freunde. Ich erinnerte mich an die Warnung meiner Mutter. Vampire wollen nur unser Blut. Cornelia wollte mich warscheinlich betrunken machen um mich dann ganz in ruhe aussaugen zu können wie eine gekühlte Cola. Ich musste hier raus. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Stefanie nach ihrem Glas griff. Ich packte schnell ihre Hand, wobei sie das Getränk auf ihr Kleid verschüttete. Sie wurde rot im Gesicht und senkte den Blick. Na ja ich wollte sie eigentlich nur davon abhalten diesen Drink zu sich zu nehmen aber sie hatte gerade die perfekte Ausrede geschaffen um zu verschwinden.

"Das tut mir ja so leid!" Ich stand auf und zog die beschämte Stefanie mit mir mit.

"Wir gehen nur ganz kurz ins Bad. Sien gleich zurück!" In meiner Stimme war nicht mal der Hauch einer Lüge oder Nervosität zu hören. Cornelia öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ich hatte mich schon umgedreht und hatte Stefanie mit gezerrt. Sie stolperte hinter mir her und murmelte Entschuldigungen vor sich hin. Mir war es egal. Ich wollte einfach nur hier raus. Das Problem war einfach nur, das ich den verdammten Ausgang nicht fand. Meine Augen tränten vom ganzem Rauch, und dieses Kribbeln wurde immer stärker. Es fühlte sich an als würde ich auf die Gefahr zu laufen. Der Schweiß lief mir in die Augen und ich wurde langsam panisch. Ich fühlte mich so als würde mich etwas jagen. Etwas, das versuchte mich in einer gewisse Richtung zu hetzen. Meine Beine trugen mich immer weiter in den Klub rein. Menschen tanztend eng umschlungen und ich musste mir mit den Ellenbogen Platz verschaffen. Stefanie zerrte ich einfach hinter mir her wie eine Puppe. Ihre Hand musste schmerzen, so stark hielt ich sie umklammert, aber sie sagte nichts. Ich began nach Luft zu schnappen wie eine ertrinkende. Meine Haare hatten sich aus dem Dutt gelöst und klebten an meinem Nacken. Es fiel mir immer schwerer zu atmen. Mit meiner freien Hand begann ich an meinem Hals zu kratzen als würde ich versuchen eine unsichtbare Hand davon abzuhalten mich zu erwürgen. Da blieb ich plötzlich stehen. Sogar ich war überascht und fiel fast vorn über. Meine Güte muss ich verruckt aussehen. Mit dem verknoteten Haar und den blutigen Krazer am Hals. Stefanie knallte in mich rein jnd ich stolperte nach vorne. Sie hielt mich fest und drehte mich zu sich um. Sie konnte stark sein wenn sie wollte. Als ich den Kopf hob sah ich das sie Tränen in den Augen hatte. Ihr Make Up war zerlaufen und sie sah aus wie ein Panda.

"Was ist hier los? Bist du verrückt geworden?" Schrie sie fast. Sie begann mich zu schütteln doch ich merkte es kaum. Ich hatte meine Aufmerksamkeit auf das was hinter ihr war gelenkt. Ein Mann saß auf einem der Samtenen Sofas. Drei knapp bekleidete Frauen saßen um ihn herum. Nichts ungewöhnliches für so einen Klub, aber der Mann hatte fast etwas magnetisches an sich. Er trug eine schwarze Lederhose mit teuer aussehenden Schuhe. Ein weißes Hemd bedeckte seinen Oberkörper. Zwei Knöpfe waren offen und enthüllten einen Streifen gebräunte Haut. Sein Gesicht war das eines Engels. Es verschlug mir die Sprache. Es war umrahmt von blutrotem Haar, das knapp über seine Schultern fiel. Seine Lippen waren zu einem lässigem Lächeln verzogen. Der Moment on dem ich seine Augen traf, wurde das Kribbeln auf meiner Haut so stark das es sich anfühlte als würde ich mit Messern erstochen. Glaubt mir, ich weis genau wie sich das anfühlt. Er sah mich mit diesen bernsteinfarbenen Augen an als könnte er in meine Seelen sehen. Für einen Moment war es still. Die dröhnende Musik war zu einem dumpfen poche. in meinen Ohren geworden. Ich hörte Stefanies schuchzen nicht mehr. Meine Welt schrumpfte bis ich nur noch ihn war nehmen konnte. Er sah aus wie der Teufel selbst, wie er lässig da sas als würde ihm alles in der Welt gehören. Bei diesem Gedanken wurde ich schlagartig aus meiner Trance geholt. Ich begann zu taumeln wie eine Betrunkene und fiel fast zu Boden. Es fülte sich an als hätte man mich in einen Mixer geworfen. Ich blinzelte. Meine Gedanken waren verwirrend. Doch einen Gedanken konnte ich ausmachen. Dämon.

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt