Kontrolle

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Die kalte, kalkulierende Persona die ich trug wie ein Kostüm, fiel von mir ab. Ich rastete völlig aus. Wie konnte er es wagen mich so zu verspotten? Ich verkörperte Zerstörung. Ich war bereit alles und alle zu töten die mir im Weg standen. Un doch wusste er dass ich ihm kein Härchen krümmen konnte. Weil ich ihn liebte. Verdammt noch mal, ich liebte ihn. Die Realisation half nicht wirklich meiner derzeitige Situation. Im Gegenteil, es machte mich nur noch wütender. Mein ganzer Körper begann zu vibrieren. Das hier würde in Blut und Leiden enden. Und ich konnte es kaum erwarten.

Ich bewegte mich auf ihn zu. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Bastian's Augen sich vor Angst weiteten, aber ich ignorierte ihn. Meine ganze Welt schrumpfte, bis ich nur noch Adam wahrnehmen konnte. Sein Grinsen war unheilverkündend. Trotzdem hatte ich keine Angst. Genau wie er wusste dass ich ihm nicht wehtun konnte, war ich mir sicher dass er mich nie verletzen würde. Er liebte mich, soweit ein Dämon lieben konnte. Also marschierte ich weiter durch das Chaos, auf ihn zu. Ich wusste nicht was passieren würde wenn wir endlich aufeinander trafen, aber diese Unsicherheit verursachte ein aufregendes Kribbeln in meinem Magen. Bin ich verrückt geworden? Vor einem Jahr hätte ich versucht so wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich war schlau, dachte über alles genauestens nach, bevor ich etwas unternahm. Seid wann bin ich so verdammt impulsiv geworden? 

Etwas traf mich im Rücken. Mit einem erschrockenem quietschen endete ich begraben under dem Körper eines zuckendem Dämon. Der Mann blutete aus einer tiefen Wunde am Hals. Super. Ich verzog angeekelt das Gesicht und versuchte den massigen, sterbenden Dämon von mir runter zu kriegen. Plötzlich verschwand das Gewicht auf meinem Körper als wäre es nie da gewesen. Den einzigen Beweis den ich hatte, dass überhaupt etwas auf mir gelegen hatte, war meine Blutgetränkte Bluse. Als ich aufsah, erstickte ich fast an der Luft in meinen Lungen. Über mir, wie ein Biest aus der Hölle, stand Alexander. Seine Fänge waren Blutig, gigantische Hörner wölbten sich über sein Haar. Er sah verdammt angepisst aus und im Moment schien seine Wut nur auf mich gerichtet zu sein. Meine Augen weiteten sich als er mit einer seiner Klauen ausholte, um zweifellos mein Gesicht zu Hackfleisch zu verarbeiten. 

"Stop!" 

Es wurde Still im Raum. Unheimlich still. Ich blinzelte. Es schien als würde die Zeit anhalten. Hundert Dämonische Augen richteten sich auf mich. Es dauerte eine weile bis ich verstand dass ich in meiner Panik den ganzen Raum angehalten hatte. Angst bildete sich in meinem Magen. Jetzt konnte ich mich nicht mehr verstecken. Jeder einzelner dieser Blutrünstiger Dämonen wusste jetzt von meiner Gabe. Bei diesem Gedanken wurde mir schlecht. Mit einem trockenem würgen übergab ich mich. Mein Hals brannte und ich konnte Tränen auf meinen Wangen fühlen. Über das Pochen meines Herzens, hörte ich klatschen. Adams Stiefel kamen in mein Sichtfeld. 

"Gut gemacht." Er beugte sich zu mir runter, sein Kopf ein bisschen zur Seite gelegt, als würde er ein besonders interessantes Insekt inspizieren. Ich knurrte leise, konnte aber nicht wirklich viel mehr machen. Mein ganzer Körper und Gehirn litt unter der Aufgabe, hundert Dämonen in Schach zu halten. Ich war praktisch lahm. Adam grinste, er war mir jetzt so nah das ich seinen Atem auf meinem erhitzten Gesicht fühlte. 

"Was für eine leichtsinnige Kreatur du doch bist, nicht war Gefährtin?"

Seine Stimme hallte im ganzen Raum. Ich konnte mich nicht dazu bringen wütend zu werden. Es schien als wäre all Emotion aus meinem Körper gewrungen worden. Mit einer starken Hand, packte er mein Kinn. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu winden aber er war zu stark. 

"Jetzt lass sie los." Seine Stimme war bestimmt. Ich wusste nicht warum ich auf ihn hörte. Warum ich automatisch seinem Befehl folgte. Es war eine Mischung aus der Psychischen Belastung und den Körperlichen Schmerzen. Was auch immer der Grund war, ich lies los. Meine Augen rollten zurück in meinen Kopf, ich konnte fühlen wie Blut aus meiner Nase tropfte. Das letzte dass ich wahrnahm waren hunderte von Dämonische Gesichter die mich angrinsten.

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Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt