Ohne Titel Teil58

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"Was ist dein Problem?!" Kreischte Serena übers Handy. Ich verdrehte die Augen und setzte meine Sonnenbrille auf.

"Ich hab kein Problem." Erwiderte ich kalt und hielt ein Taxi an.

Sie schniefte empört. "Wirklich? Denn es scheint mir als wärst du irgendwo in Russland auf der Suche nach verrückten dämonischen Adelsfamilien!"

Ich zuckte die Schultern, klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter, um dem Taxifahrer ein Papier mit einer Adresse zu reichen. 

"Ich habe mit der Regierung geredet, sie lassen zu das ich dir ein Flugzeug schicke um dich abzuholen. Ich sende dir die koordinaten. Es ist dein einziger Fluchtweg aus diesem Schlamassel! Russland ist im Moment ein verdammtes Kriegsgebiet! Ich werde dir nicht zur Hilfe eilen können."

Ihre Stimme war tonlos geworden als würde sie sich Schämen dass sie mich entkommen lassen hat. Ich setzte mich in das wartende Taxi. Die Sitze waren hart und an einigen Stellen aufgeplatzt. Es roch nach Zigarettenrauch und billigem Deo.

"Was würdest du tun in meiner Situation? Wenn Cole von irgendwelchen Dämonen nach Russland verschleppt würde?"

Es wurde Still am anderen Ende der Leitung. Wir wussten beide die Antwort. 

"Ich sage das Flugzeug ab."

Und damit hang sie auf. Ich seufzte, kurbelte das Fenster runter und warf das Handy raus. Der Fahrer sagte nichts. Mein Magen begann zu grummeln. Ich hatte seid über 24 Stunden nichts mehr gegessen. Wahrscheinlich aus Nervosität. Ich starrte raus auf die verschneite Landschaft. Jetzt wo ich hier war fühlte ich einen ängstlichen Klumpen im Magen. Im Flugzeug hatte ich mir eine Touristbroschüre über Russland durchgelesen. Wie zur Hölle sollte ich Adam im grösstem Land der Welt finden? Ich hatte keinen wirklichen Plan, war ganz alleine und Sprach nur so viel Russisch wie ich mir auf dem Flug hierher einpauken konnte. Verdammt warum muss ich immer so stur sein? Mit ein bisschen mehr Geduld hätte ich Serena Übereden können mir zu helfen!

Ich war kurz davor in Verzweiflung aufzuschreien, als ich plötzlich bemerkte das der Wind zugenommen hatte. Und zwar sehr. Er wurde so stark das die Bäume  sich so weit nach hinten beugten dass sie fast den Boden berührten. Ich blinzelte. Was ist hier los?

Ich wollte gerade den Mund aufmachen und den Fahrer auf gebrochenem Russisch genau das fragen, als er plötzlich das Taxi quietschend zum stehen brachte, die Tür aufriss und losrannte als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her. Super. Währenddessen konnte ich ein metallisches Brummen wahrnehmen. Ich zögerte kurz, bevor ich fluchend meine Tür aufmachte und in die Kälte raus stieg. Meine Haare wurden sofort nach hinten geblasen und ich musste meinen Schal festhalten damit er mir nicht vom Hals flog. Ich kniff die Augen zusammen und legte den Kopf in den Nacken. Fast hundert Meter über dem Taxi schwebte ein schwarzer Militärhubschrauber. Die Türen wurden aufgeschoben und vier schwarzbekleidete Personen mit Helmen und Gewähren wurden von Seilen zu mir runter gelassen.

Wirklich jetzt? Das war mein letzter Gedanken bevor mir einer der Soldaten einen schwarzen Sack über den Kopf zog. 

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt