Rauch

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Das Publikum rastete aus. Jubelrufe in Russisch wurden ausgestossen, Leute standen auf und stiessen ihre Fäuste in die Luft vor Freude. Ich sass nur da, versteinert in meinem sitz, mein Mund so weit offen das ich dachte mein Kiefer würde den Boden berühren. Adam winkte und lächelte. Er schien sich wohl zu fühlen in diesem Saal voller blutrünstigen Dämonen. Hinter ihm standen Joseph und Angelika. Waren dass seine Eltern? Hatte ich vor ein paar Stunden wirklich meine Schwiegereltern kennen gelernt? Ich erschauerte. Dieser ganze Sache war total abgefuckt. 

"Schau ihn dir gut an..." murmelte der Mann neben mir. Jetzt wird er plötzlich geschwätzig?

"Er wird unser neuer Herrscher werden." Er sagte es als wäre es schon geschehen. Ich schluckte. Die Markierung an meinem Hals begann zu pochen. Adam's Kopf schoss in meiner Richtung. Seine Augen trafen meine, und für eine Millisekunde sah ich den puren Horror auf seinem Gesicht. Es verschwand so schnell wie es gekommen war. Er sah schnell weg, seine Lippen verzogen sich zu einem falschen Lächeln, aber ich kannte ihn gut  genug um zu wissen dass er Angst hatte. Um was, wusste ich nicht. Was ich wusste war dass er was erleben konnte wenn ich ihn zwischen die Finger kriegte. Ich bin nicht bis nach Russland geflogen, mich in die Klauen eines verrückten Dämon begeben und als Bestechung ausgegeben um zuzusehen wie sich Adam mit perversen Dämonen vergnügt. Trotz meiner Wut konnte ich nicht einfach aufstehen und ihn vor allen anderen konfrontieren. Ich wusste nichts von seinen Plänen oder Motiven. Ich war auf so was nicht vorbereitet. Ich hatte erwartet ihn in einem dunklen Keller zu finden oder in einer Folterkammer, aber nicht auf einem Podium in einem verdammten Wettbewerb für die Dämonenkrone Russlands!

Adam verschwand wieder in der Menge. Ich konnte sehen wie Alexander schnaubend auf mich zu stapfte. Scheisse! Ihm gefiel es überhaupt nicht das Adam hier war. Da waren wir zwei. Er packte mich am Arm und zerrte mich vom Stuhl. Ich biss die Zähne zusammen um nicht vor Schmerzen aufzuschreien.

"Das hier ist sehr unpraktisch..." Grummelte er zu sich selbst während er mich mitzog. Das Publikum hatte sich aufgelöst. Die meisten verschwanden in andere Räume oder hielten sich in kleineren Gruppen so das der Saal fast lehr war. Alexander stiess mich gegen eine Wand und hielt mich am Nacken fest. Mein Überlebensinstinkt erwachte. Ich begann mich zu winden aber er war zu stark. Ich konnte meinen eigenen Schweiss riechen. Alexanders Augen waren rot gefärbt. Er hielt inne. Er schien meine Angst zu geniessen. Dann, ganz langsam lies er seine Hand an meinem Décolleté hochfahren. Bevor ich reagieren konnte, hörte ich ein reissen. Er lies mich los, ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht. Er hatte mein Kleid so weit aufgerissen dass meine Brüsten rausfallen würden wenn ich meine Schulter senkte. Ich fühlte wie meine Wangen rot wurden. Ich fühlte mich dreckig. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken.

"Steck dein Haar hoch. Ich will das alle deine Markierung sehen können." Befahl Alexander. 

Ich dachte darüber nach zu rennen um weitere Erniedrigungen zu vermeiden. Aber ich war schon zu weit gekommen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Also atmete ich tief ein, setzte meine beste Anwälten Miene auf und steckte mein Haar hoch. Alexander packte mich am Ellenbogen und ich musste mich dazu zwingen nicht zurück zu zucken. Er wies auf eine Tür.

"Da drin sind ein paar der mächtigsten Dämonen der Welt. Blamier mich nicht."

Das war definitiv eine Drohung. Wir betraten den Raum. Es roch nach Zigaretten und verbrannten Zucker. Es war schwer irgendetwas zu erkennen, der ganze Raum war von einer dicken Rauchwolke überzogen. Alexanders Haltung veränderte sich augenblicklich. Er stand gerade und ein charmantes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sein Griff lockerte sich jedoch nicht. 

"Was hast du denn da?" Fragte ein Mann mit weissen Haaren. Er starrte mich so lüstern an dass ich demonstrativ meine freie Hand über meine Brust legte. Wirklich jetzt?

"Marcel, alter Freund! Ich hab hier was ganz besonderes für dich! Sie kann deine sein wenn du mir einen kleinen Gefallen tust."

Marcel Lachte leise, "Tut mir Leid Alexander, aber dieses Jahr setze ich mein Geld auf Adam, obwohl die kleine Hexe wahrlich schmackhaft ist."

Erleichterung durchströmte mich als Marcel anstellten machte zu gehen.

"Sie ist markiert." 

Alexanders Worte liessen Marcel erfrieren. "Wirklich? Das verändert alles."

Fast hypnotisiert starrte er meine Markierung an. Ich wollte einfach nur verschwinden, mir wurde dass hier zu viel.

"Du hast eine Markierte Hexe?"

Eine weibliche Dämonin näherte sich uns. Ein weiterer Mann mit Katzenaugen und noch zwei Frauen gesellten sich zu uns. Bald hatten wir fast den ganzen Raum um uns versammelt. Das hier war nicht gut. Überhaupt nicht gut. 

Alexander grinste selbstsicher und griff in mein Haar um meine Markierung besser zu schau stellen. Ich wollte mich übergeben. Marcel streckte seine Hand aus, wie um mich zu berühren. Ich konnte fühlen wie sich die Tränen hinter meinen Augen sammelten. Dann plötzlich übertönte eine Stimme alle anderen.

"Ich nehme sie!"

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