Meine Augen hatten sich so an der Dunkelheit des Kellers gewöhnt, dass ich kurzzeitlich geblendet wurde als die Tür plötzlich aufging. Nach ein paar Flüchen und blinzeln, erkannte ich zwei Personen die mit bestimmten Schritten auf mich zu gingen. Ich zuckte zurück wie ein verwundenes Tier. Ohne ein Wort zu sagen wurde ich von meinen Fesseln befreit und über den dreckigen Boden geschleift. Bevor wir den Raum verliessen, drehte ich mich schnell um. Ich runzelte die Stirn. Das Ding auf dass Adam die ganze Zeit gestarrt hatte, war eine Kamera. Eine Überwachungskamera, die hinter mir aufgebaut war. Mir wurde schwindelig. Wollte Adam mich warnen? Dass wir beobachtet wurden? Und wenn ja, warum?
Etwas stimmte hier nicht. Ich blinzelte zu den maskierten Personen hoch. Irgendwie schienen sie mir...bekannt. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, was eine Migräne verursachte. Ich hatte seid mehreren Stunden nichts mehr gegessen oder getrunken, und es schien mir zuzusetzen. Meine Glieder fühlten sich an wie Gummi und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ohne es zu bemerken hatten wir eine kleine unscheinbare Tür erreicht. Sie war so unscheinbar, dass ich mir sicher war dass ich schon mehrere Male an ihr vorbei gegangen bin, ohne sie zu bemerken. Ich wurde durch die schmale Öffnung geschupst, und dann auf die Knie gezwungen. Das erste dass ich bemerkte war der Geruch. Weihrauch und andere starke Gewürze kitzelten meine Nase. Ich fühlte mich als wäre ich in einer Kirche, schwaches Kerzenlicht beleuchtete den Raum. Ich blinzelte ein paar mal bevor ich aufsah. Der Anblick verschlug mir den Atem. Der ganze Raum bestand aus schwarzem Holz. Links von mir knieten sechs Männer und Frauen, während sich auf meiner rechten Seite nur vier Personen befanden. Durchsichtiges Plastik bedeckte den roten Teppich der sich auf den ganzen Boden bezog. Am ende des Raumes stand ein einfacher Holzstuhl, und darauf sass ein Mann. Er hatte braunes Haar und gelangweilte Kastanienbraune Augen. Sein Gesicht war alterslos, er könnte alles von 25 bis 65 Jahre alt sein. Er sah...erschreckend normal aus. Jemanden den man sehr einfach übersehen könnte. Gleichzeitig wusste ich dass dieser Mann alles andere als normal war. Hinter ihm, standen zwei Maskierte Männer, wie Wachhunde. Erst dann bemerkte dass sich auch weitere Dämonen im Raum befanden. Mein Blick fand Adam, der flankiert von seinen Eltern, in einer dunklen Ecke des Raumes stand. Er starrte mir direkt in die Augen. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Er versuchte mir etwas zu vermitteln, etwas befand sich hinter seinem Ausdruckslosen Blick, etwas wichtiges. Bevor ich jedoch herausfinden konnte was es war wurde ich nach vorne gezerrt.
Der unscheinbare Mann auf dem Stuhl, musterte mich gelangweilt. Einer seiner Wachhunde reichte ihm ein Stapel Papiere. Das Rascheln das verursacht wurde als er sie durchlas, war das einzige Geräusch im Raum. Kalter Schweiss lief mir den Rücken runter.
"Du wirst der Spionage, und des Mordes angeklagt, Hexe." Seine Stimme war so neutral wie sein aussehen. Trotzdem erschauerte ich als er mich ansprach.
"Normalerweise würdest du nicht einmal eine Wahl haben, aber du bist ein spezieller Fall."
Wieder sah er durch die Papiere. "Anscheinend bist du die Gefährtin meines Nachfolgers..."
Alle Blicke richteten sich auf Adam. Seine Eltern grinsten alle im Raum selbstsicher an. Ich wollte mich übergeben.
"Also werde ich dir ein Geschäft vorschlagen."
Wieder das rascheln von Papier. Mein Kiefer war so angespannt dass ich sicher war dass er brechen würde.
"Du wirst dein Leben dem Königreich widmen. Das bedeutet, deine Gabe zur Verfügung zu stellen, und Information über deine Familie teilen. Außerdem wirst du deine Tage im Palast verbringen und dich vor dem neuen König beugen."
Ich musste ein Lachen unterdrücken. Irgendwie hatte ich mir das ganze hier anders vorgestellt, nicht so...diplomatisch. Es wurde still im Raum und ich bemerkte dass alle auf meine Erwiderung warteten. Ich musste nich wirklich lang nachdenken bevor ich meine Antwort hatte.
"Nein danke, ich verzichte."
Der König zuckte mit den Achseln und winkte mich weg. Ich blinzelte verwirrt. Keine grosse Rede darüber was ich aufgab, keine übertriebene Drohungen? Aus dem Augenwinkel sah ich wie Adam schluckte. Er war nervös. Und wenn Adam nervös war, hatte ich definitiv auch einen Grund nervös zu sein.
Ich wurde zu den vier Personen zu meiner rechten, hinzugefügt. Alle waren grau im Gesicht vor Angst, während die Männer und Frauen die gegenüber uns Knieten vor Erleichterung keuchten. Ich war definitiv auf der falschen Seite gelandet.
"Waren das alle?" Die Stimme den Koenigs lies alle zusammenzucken. Einer seiner Wächter nickte. Der Koenig wedelte mit der Hand.
"Gut. Lass uns anfangen."
Spannung breitete sich im Raum aus. Fünf maskierte Männer stellten sich vor jeden von uns. Jemand begann zu weinen. Mein Körper zitterte, ich wusste nicht ob vom Essmangel oder Furcht. Adam hatte die Zähne zusammen gebissen, sein Vater hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wie um ihn zurück zu halten. Ein Klicken, zog meinen Blick wieder zu den maskierten Männern gleiten. Ich musste einen erschrockenen Aufschrei unterdrücken. Ich starrte direkt in die Mündung einer silbernen Pistole. Ich hatte nicht oft mit Pistolen zu tun, ich benutzte meistens Messer, und in den Kämpfen in denen ich involviert war, gab es nie jemanden der Pistolen benutzte. Die Waffe wurde als ehrenlos angesehen in der Magischen Welt. Was für eine Schande dass ich jetzt von einer Pistole hingerichtet werden sollte. Ein paar der Leute in meiner Reihe begannen zu betteln. Kurz dachte ich auch darüber nach, sah zu dem maskierten Mann hoch, aber seine Züge wäre verdeckt. Ich wusste das es nichts nützen würde. Der Koenig sass in seinem Stuhl, seine Augen kühl und kalkulierend. Er würde unser Leben und unsere Ehre nehmen, der Bastard. Ich atmete tief ein. Mein Blick wanderte ein letztes mal zu Adam der sich jetzt halb verwandelt hatte und von sieben Dämonen festgehalten werden musste. Ich Lächelte schwach. Immerhin war es ihm nicht egal das ich bald eine Kugel in den Kopf kriegen würde. Mindestens würde es kein schmerzvoller Tod sein. Ich schloss die Augen. Kurz danach brach ein ohrenbetäubendes Knallen die Stille des Raumes.
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Dämonen Wut
FantasyKalia Macheri gehört zu dem gefährlichsten der drei Hexen Clane, dem Macheri Clan oder von ihren Feinden liebevoll auch 'Die Gruppe verrückter Schlampen die sich nur mit einem Messer bewaffnet in die Schlacht stürzen' genannt. Die Macheri Hexen sind...