Versuchung

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Wir befanden  uns in einer Grotte. Nicht wirklich der beste Platz um mit vier uhralten Vampiren gefangen zu sein. Mein erster Instinkt war mich zu verstecken. 

Also schob ich mich so unauffällig wie möglich hinter Adam, was nicht leicht war da alle Augen auf uns gerichtet waren. Ich zitterte vor Angst. Scheisse! Ich hatte nur einen kurzen Blick auf die vier Vampire im Raum erhascht, und ich war mir hundert prozentig sicher das ich alles tun würde um ihnen nie wieder in den Augen sehen zu müssen. 

Wie immer, war Adam ruhig und gelassen, das Kinn stolz nach vorne gestreckt. Er wartete. 

"Warum bist du hier?"

Die Kälte der Stimme drang mir in jede Pore. Ich wäre nicht überrascht wenn es anfangen würde zu Schneien. Ich kauerte immer noch hinter Adam wie ein verschrecktes Kaninchen. Ausnahmsweise mal interessierte es mich überhaupt nicht das ich mich total unterwürfig verhielt. 

"Ich habe einen sehr netten Besuch von einer gewissen Hybridin bekommen..." 

Es war still. Etwas geschah. Etwas das ich definitiv nicht sehen wollte.

"Was ist mit ihr?" Diese Stimme war ruhiger, weicher. Als würde sie ein Kind in den Schlaf lullen können.

Adam zuckte die Schultern "Ich sage nur dass ihr sie hättet umbringen sollen als ihr die Chance dazu hattet. Dieser Ausrutscher könnte euch eure Position kosten."

Es knallte, als hätte jemand eine sehr grosse, sehr starke Hand auf den Tisch gehauen.

"Willst du damit sagen das wir schwach sind!?"

Adam sagte nichts, was schlimmer als eine Antwort war. Scheisse. Sie würden uns am lebendigem Leibe häuten!

"Nein das meinte er ganz sicher nicht!" 

Mist. Ich hätte meinen Mund halten sollen. Denn jetzt trat Adam zur Seite, um den gefürchtetsten Vampiren der Welt eine gute Sicht auf mich zu geben. 

Ich sah sofort den Vampir der die unglaubliche Kälte ausstrahlte. Seine Haut war fast durchsichtig, seine Adern zeichneten sich als Blaue Linien auf seinem Körper ab. Seine Haare waren Schneeweiss. Der Vampir der hinter einem zertrümmerten Tisch stand, hatte Katzenartige Augen denen ich nicht begegnen wollte. An der Wand gelehnt stand ein Vampir der mehr aussah wie ein Bibliothekar als ein Mitglied des Vampirrates. Er trug eine Brille und hatte ein freundliches rundes Gesicht. Der letzte Vampir sah aus wie Schneewittchen, wenn Schneewittchen ein gefährlicher Männlicher killer Vampir wäre. Blasse Haut, nachtschwarze Haare und blutrote Lippen. Er musterte mich mit der Gefühllosigkeit eines Psychopathen. Ich schluckte.

"Warum hast du eine Hexe mitgebracht?" Knurrte Katzenauge.

Die Schimpfwörter die ich in meinem Kopf schrie hätte eine Nonne dazu gebracht mich zu kreuzigen. 

"Sie ist...nützlich" Adam wurde nervös. Er versteckte es gut, aber ich konnte es sehen. Seine Pupillen wurden größer, seine Hände ballten sich zu Fäusten. 

"Ich habe Information über Serena und ihrer Gruppe."  Er versuchte die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen, wofür ich unglaublich dankbar war. Ich hatte das Gefühl ich würde unter den forschenden Blick der Vampire zerbrechen. 

Der kalte Vampir lachte. Es klang wie klirrendes Eis. 

"Wir brauchen deine Hilfe nicht Dämon! Wir wissen dass Serena Spione in unsere Reihen geschmuggelt hat. Wir wissen auch das sie versuchen wird uns anzugreifen!"

Adam biss die Zähne zusammen. Ich bekam Panik. 

"Das Problem mit dir, Adam, ist dass man nie wissen kann auf welcher Seite du dich befindest..." Murmelte Killerschneewittchen.

"Das einfachste wäre dich zu eliminieren, aber zu deinem Glück schätzen wir dich zu sehr um dich töten zu können. Du bist zu intelligent, zu kostbar...aber wir können auch nicht zulassen das du weiterhin frei rumläufst und die verschiedene Parteien spielst..." 

Adam spannte sich an. Ich konnte das Blut in meinen Ohren rausche hören. Mist, Mist, Mist. Adams Halsband begann zu leuchten. Sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse. 

"Du hast einen sehr scharfen Verstand mein Freund. Für deine eigene Sicherheit werden wir ihn unter deinen Dämonischen Instinkte begraben, bis wir ihn brauchen. So das du dieses fantastische Gehirn das dir gegeben wurde nicht missbrauchst."

Adam knurrte. Die gleichgültige Maske die er immer trug entglitt ihm. Er blinzelte, als würde er versuchen seinen Dämon zurück zu halten. Er verlor die Kontrolle.

Ich sprang auf ihn zu griff nach dem harten Metallring um seinen Hals und versuchte ihn ab zu reissen aber es half alles nichts. Sein Dämon gewann. Schwarze Flügel spriessen aus seinem Rücken, seine Augen wurden Blutrot. Ein schmerzerfüllter Schrei entrang sich seiner Kehle. Sein Gesicht schien mehr definiert, seine Wannenknochen schärfer. 

Ich weis nicht wie ich auf dem Boden gelandet bin aber ich konnte nichts weiteres tun als entsetzt zu ihm hoch zu starren. Ich hatte noch nie etwas so schönes und gleichzeitig Angsteinflößendes gesehen. Seine verschwitzte Haut glitzerte im kaltem Licht der Grotte. Sein Shirt war in fetzen gerissen worden, seine Muskeln waren angespannt. 

Er sah mich an. Diese blutroten Augen glitzerten gefährlich als er mich ins Visier nahm.

"Sie gehört dir, mein Freund." Säuselte Katzenauge.

Mein Atem ging unregelmäßig. Adams Lippen verzogen sich in ein böses Lächeln. Ich konnte seine spitzen Zähne sehen. 

Und das war der Moment als ich all Vernunft in den Wind warf und los rannte als wäre der Teufel hinter mir her.

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt