Flinte

2.5K 190 14
                                    


"Charmant..." Murmelte Adam als er meinen gackernden Onkel ins Wohnzimmer zerrte. Wir mussten Monika helfen unsere betrunkenen Verwandten ins Haus zu bringen damit sie endlich meinen Freund kennen lernen konnten. Die meisten lagen ohnmächtig auf den Boden, entweder weil der Selbstgebrannter meiner Tante sie umgehauen hatte oder weil sie eine in die Fresse bekommen hatten. Auf jeden Fall war ich unglaublich erleichtert dass ich es nicht vor allen verkünden musste. Ich stellte mich auf einen Stuhl und räusperte mich. Onkel Frederic und Tante Margarete waren gerade dabei sich gegenseitig die Zunge in den Mund zu stecken, die meisten meiner Cousinen tranken immer noch und lachten schallend. Ich verdrehte die Augen. Ich hatte wirklich vergessen wie es in meiner Familie funktionierte.

Seufzend stieg ich vom Stuhl runter und machte mich auf dem Weg zu Waffenkammer, wo meine Familie ihre 'Spielzeuge' aufbewahrten. Ich griff nach einer alten Schrotflinte und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Adam hob eine Augenbraue sagte aber nichts. Kluger Mann. 

Ich stellte mich wieder auf den Stuhl, hob die Waffe und schoss drei Mal in die Luft. 

"Biste verrückt geworden Mädchen?!" Kreischte Onkel Frederic.

"Kode rot Leute, Kalai hat sich das Gewähr geschnappt!" Grollte mein Vetter Magnus. 

Ich warf dem Idioten einen bösen Blick zu. 

"Das hier ist mein Freund, Adam. Er ist ein Dämon und verdient sein Geld mit sehr illegalem Scheiss. Und nein ich bezahle ihn nicht!" Knurrte ich und sah dabei bewusst in Richtung meiner Cousine Greta die nur gemein kicherte.

Tante Louisa die als Schneiderin arbeitet hob die Hand. Ich nickte ihr zu, obwohl ich wusste dass ich es bereuen würde.

"Mit illegalem Scheiss verdient man recht gut..." Sie lies den Satz in der Luft hängen. 

Alle starrten nun Adam an der den Kopf schief legte. "Ich bin tatsächlich recht...wohlhabend."

Ein listiges Lächeln breitete sich auf Tante Louisas Gesicht aus. 

"Willkommen in der Familie!" 

Ich schnaubte wütend, "Ihr seid unmöglich!" 

Der Teil meiner Familie, die noch bei Bewusstsein war,  lachte laut.

"Warum denn? Wir sind doch nur freundlich! So eine Rolex wie deine hätte ich aber auch gerne!" Greta klimperte mit den Wimpern in Richtung Adam.

Plötzlich hatte die fantastische Idee ihren kleinen, dürren Hals umzudrehen. Jup, definitiv eine fantastische Idee. 

Adam hielt mich zurück. "Beruhige dich..." Schmunzelte er. Ich knurrte wie ein tollwütiger Hund. "Meine Familie ist schlimmer als hungrige Geier! Wag es jah nicht ihnen auch nur einen Cent zu geben!" 

Adam wollte etwas erwidern als mich ein Stöhnen herumfahren lies. Meine Mutter, die bis jetzt friedlich mit dem Gesicht im Teppich lag setzte sich auf. Ihr Auge war angeschwollen und auf ihrer Stirn prangte eine Beule mit der Größe eines Tennisballs. Sie öffnete ihr noch gutes Auge und starrte uns verwirrt. Bis sie sich daran erinnerte dass sie stinkwütend war. Sie stand auf, ihre Fäuste geballt. 

"Maud, nein, der junge hat Geld!" Brummte Tante Margarete.

Meine Mutter sah mich böse an, ich starrte böse zurück.

Ich fühlte wie Adam sich langsam von mir entfernte, "Was habe ich mir da nur eingebrockt..." hörte ich ihn murmeln.

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt