Im Wald

3K 200 5
                                    


Ich habe nicht den leisesten Schimmer wie ich einen Wald geraten bin. Vielleicht hatte ich ein Blackout oder so. Der Regen lies mich erzittern. Die Bäume ragten dunkle und bedrohlich über mir, aber ich hatte nicht wirklich Zeit mich weiter zu wundern, denn ein wütendes knurren erinnerte mich daran warum ich eigentlich weg rannte. Ich riss mir die Schuhe von den Füssen und sprintete los. Der Boden war aufgeweicht und schlammig, mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Eine Mischung aus Schweiss und dreckigem Regenwasser lief mir das Gesicht runter. 

Ich weis nicht wie lange ich ziellos und in totaler Panik durch den anscheinend endlosen Wald lief, als ich bemerkte das es ruhig war. Gespenstisch leise. Kein knacken der Zweige oder schwere Fussstapfen die mir folgten. Nur das rauschen der Bäume war zu hören. 

Ich blieb stehen. Mein Atem ging in schnellen Zügen, meine Beine brannten. Hatte er sich in Luft aufgelöst? Ich schaute hinter mir. Nope, kein verrückter, mörderischer Dämon. Hatte ich mir das alles einfach nur eingebildet? Hatte ich den Verstand verloren?

Ich seufzte, der Wind wurde stärker, das Rauschen in meinen Ohren lauter. Vielleicht hatte ich Glück und all das war wirklich nur ein wirklich, schlimmer, abgefahrener Traum. Ich legte den Kopf in den Nacken. Die Bäume bewegten sich jetzt wirklich schnell. Meine Augen weiteten sich.

Ich versuchte zu rennen aber der tollwütige Dämon, landete elegant neben mir und riss mich zu zurück. Ich krallte mich in den aufgeweichten Boden, kleine Steine bohrten sich unter meine Fingernägel. Ein verzweifelter Schrei entrang sich meiner Kehle. 

Meine Beine schlugen aus und trafen was hartes. Ich hörte ein wütendes knurren an meinem Ohr. Super Kalai! Mach den verrückten Dämon noch wütender. 

Seine Krallen bohrten sich in meine Hüften. Er bewegte sich über mir, hielt mich fest. Ich war gefangen. Ich konnte seine angespannten Bauchmuskeln an meinem Rücken fühlen. Mein Zappeln und Treten wurde zu einem jämmerlichen Zittern. Meine Finger verkrampften sich als Adam mir das verschwitzte Haar vom Hals strich. Ich versuchte weg zu krabbeln, aber sein Griff war eisern. Ich konnte nicht entkommen.

Ich wurde unsanft auf den Rücken gedreht. Vielleicht wollte er mir in die Augen sehen wenn er mir die Kehle rausriss. Ich versuchte den Kopf ab zu wenden, wollte nicht das er die Angst in meinem Gesicht sah. Er packte mich an den Haaren, zwang mich dazu ihn an zu sehen. Seine roten Augen musterten mich mit dem Verstand eines wilden Tieres. Ich war die Beute.

Sein Mund öffnete sich und entblößte eine Reihe scharfer Zähne die mich vor Angst erbeben liessen. Er beugte sich über mich, sein heisser Atem traf meinen Hals. 

Ich hatte mich inzwischen damit abgefunden dass ich sterben würde. Mein Testament war geschrieben, ich hatte schon alles gemacht was Leute tun bevor sie ins Gras beissen. Der Tod war für mich schon immer etwas grausames, schreckliches gewesen. Jetzt wo ich auf dem nassen Boden liege zitternd vor Kälte mit einem Tollwütigem Dämon über mir wie ein Racheengel fühlte ich...genau das. Schrecken und Grauen. Der Gedanke das Adam mich umbringen würde war jedoch irgendwie tröstlich. Vielleicht bin ich verrückt. Ich blinzelte, starrte dem Dämon ins Gesicht...und lächelte. Jup ich bin definitiv verrückt. Aber das ist jetzt auch egal.

---------------

Hey Leute! Wenn ihr es noch nicht mitbekommen habt, wurde Dämonen Wut für die Wattpad Oscars 2017 (unter Action) nominiert, das Buch findet ihr in meiner Leseliste! Wenn ihr Lust habt könnt ihr für Dämonen Wut voten!

Dämonen WutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt