Mein Freund ist ein Dämon

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Es war dunkel und eng. Ich konnte Adams Atem an meinem Hals spüren als wir uns durch den Gang zwängten. Es roch nach billigem Parfüm und Schweiss. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Ich schluckte. Mir gefiel das hier überhaupt nicht. Meine Augen hatten sich zum Glück an die Dunkelheit gewöhnt, und ich sah noch rechtzeitig die beiden Vampire die auf uns zu kamen. Tante Margarete kümmerte sich darum. Sie war leise und effizient, was sie nur noch gefährlicher machte. Wir liessen die beiden Leichen hinter uns und marschierten unsicher weiter. Ich mochte keine Überraschungen.

Leider war diese ganze Mission eine beschissene Überraschung, da Serena uns nichts erzählen wollte! Schlecht gelaunt und in meinen eigenen Gedanken versunken lief ich fast in Onkel Frederics Rücken rein.

"Was zur...?" 

Ein leises Schnattern lies mich verstummen. Vorsichtig sah ich an meinem Onkel vorbei. Vor uns standen fünf Dämonen, mit Flügeln und allem drum und dran. Hätte ich nicht schon mal Adam in diesem Zustand gesehen wäre ich in Ohnmacht gefallen. Die Dämonen knurrten tollwütig, ihre Augen glühten rot. Mein Onkel begann seine Axt zu schwingen. Auf seinem Gesicht war ein nervöses Lächeln. 

"Wie in den alten Zeiten..." Brummte er bevor er total den Verstand verlor und sich nur mit seiner Axt bewaffnet auf die Biester stürzte. Tante Margarete folgte ihm wie ein Schatten und hielt ihm den Rücken frei. Bevor ich auch nur blinzeln konnte hatte sich der Rest meiner Tanten, wie Furien, in den Kampf geworfen.

"Mein Gott..." Murmelte Adam hinter mir. Er schien beeindruckt von der Grausamkeit meiner Familie. Ich musste gestehen dass ich sprachlos war. Ich hatte meine Verwandten schon oft Kämpfen sehen, zur Hölle noch Mal ich hatte mich selbst mit ihnen geprügelt. Aber so, hatte ich sie noch nie gesehen. Als wäre ein Uralter Instinkt geweckt worden. Sie kämpften mit einer brutalen Eleganz die mich fesselte. Ich hatte den Drang mich mit ihnen in die Schlacht zu schmeissen, meine Würde als Hexe zu beschützen. 

Adam räusperte sich und nahm meine Hand. Oh ja, hatte total vergessen dass mein Freund auch ein Dämon war. Er nahm meine Hand. Ich merkte erst jetzt dass ich zitterte.

"Wir müssen weiter..." Flüsterte er. Ich holte tief Luft. Der metallischer Geruch von Blut und Schimmel füllte meine Lungen. Ich musste mich auf das Wesentliche konzentrieren. Wir mussten den Rat finden bevor sie wider verschwinden. Und wer weiss wie lange es nächstes Mal dauern wird bis wir sie wieder aufspüren. Ich ballte meine Hände zu Fäuste. Diese Sache endet hier und jetzt. Mit einem letzten, fast entschuldigenden Blick auf meine Verwandten folgte ich Adam weiter den Gang entlang.


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Tut mir leid dass es so lange gedauert hat, hoffe es gefällt euch trotzdem  ;)


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