Kapitel 15

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Silas hatte mich am Arm gepackt, weshalb ich nicht fliehen konnte. Sein Ton als er meinen Namen sagte, nein, erfreut klang anders.

Leise sagte ich: "Verdammt." Mit den Worten drehte ich mich zu ihm und Silas antwortete: "Ja, verdammt." Er sah sehr ernst aus, aber nicht direkt wütend. Gut, vielleicht ein bisschen wütend.

Mein Blick fiel auf das Handgelenk, um das die Handschelle war. Ich versuchte es zu unterdrücken, aber lachte los. Es war viel zu surreal, ich hatte es geschafft Silas an die Leine zu legen.

Ihm war nicht nach lachen und er sagte: "Öffne diese beschissenen Handschellen, Ivy." Gut, jetzt hörte man die Wut aus seiner Stimme, weshalb ich nur noch mehr lachte. Für mich war diese Lage auch lustig, nur für ihn eher weniger.

Silas versuchte sich gewaltsam aus der Handschelle zu befreien in dem er seine Hand wegriss, aber er hatte keine Chance. Das war offensichtlich ein sehr gutes Modell an Handschelle. Er konnte sich nicht befreien und war gefangen.

Mahnend sagte er: "Ivy."

Ich klimperte mit den Wimpern und fragte süß: "Ja, Silas?"

Er grummelte und ich gab mein Bestes für einen unschuldigen Blick. Der zog zwar niemals, immerhin hatte ich ihn angekettet, aber ich versuchte es.

Ein anderer Plan musste her für eine Flucht vom Bett. Irgendwie musste ich Lena eine Nachricht schreiben, dass die Tat vollbracht war. Die dürfte einen starken Lachanfall bekommen, sofern ich es schaffte.

Ich setzte mich auf Silas Bauch und sagte: "Einmal anketten war ich dir noch schuldig, mein süßer Mafiaboss." Mein erwählter Kosename für ihn, hob sein Gemüt eher weniger. Ich hingegen verkniff mir zwanghaft ein Lachen.

Es war die pure Euphorie, dass ich es geschafft hatte Silas an die Handschellen zu bekommen. Der Tag würde in die Geschichte eingehen.

"Ivy, das ist weit von lustig entfernt und jetzt mach mich los." Ich gab ihm einen Kuss auf die Nase. Es war schön, dass ich die Oberhand hatte und er konnte nichts dagegen machen.

Ich legte den Kopf schräg und antwortete: "Das fand ich damals in Italien auch nicht. Dennoch hast du mich zurückgelassen."

Ich sah ihm an, dass er sich versuchte zu beherrschen. Jaja, anderen so etwas antun, aber wenn es einem selbst passierte, schlecht darauf reagieren. Typisch, einfach nur typisch.

Silas hob eine Augenbraue und sagte: "Im Gegensatz zu dir, hatte ich sehr gute Gründe dafür. Dein Motiv war Rache. Mein Motiv war es, dich zu beschützen." Wenigstens kaufte er mir ab, dass ich es nur aus Rache tat. 

Aber seine Aussage machte mich wütend. Ich fuhr ihn an: "Beschützen?! Dafür hättest du mich nur im Haus einsperren müssen und nicht gleich mit Handschellen ans Bett fesseln. Das war maßlos übertrieben und das weißt du."

Ich wollte von ihm runter und aufstehen, aber Silas packte mich am Handgelenk. "Du gehst nirgendwo hin, solange ich nicht von diesen Handschellen befreit bin." Ich funkelte ihn an und nickte. "Auch gut, dann bleiben wir eben hier. Nur als Information, ich bin jetzt sauer."

Genervt fragte er: "Du kettest mich an, dennoch willst du diejenige sein, die sauer ist? Meinst du das ernst?" Gut, die Fragen waren berechtigt. Aber das mit Italien war dennoch falsch gewesen. Da konnte er sich kein bisschen rausreden.

Moment.

Eigentlich hatte ich eine Aufgabe. Verflucht. Der Mann hatte ein Talent dafür mich abzulenken.

Mir kam eine Idee, weshalb ich antwortete: "Ok, da hast du recht. Wieso genießen wir nicht einfach die gemeinsame Zeit?" Mit seinem Befehlston sagte er: "Mach mich los, Ivy."

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt