Kapitel 72

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Luke war nach dem Gespräch sofort verschwunden. Damit wurden wir zurückgelassen und das mit unfassbar schlechten Nachrichten. Er hatte Lena und das war alles andere als gut.

Wie konnte das passieren? Warum hatte sie das Haus verlassen?

Das musste ein schlimmer Alptraum sein und ich erwachte jeden Moment. Etwas anderes wollte mein Hirn nicht einsehen.

Unsere Heimfahrt war sehr still verlaufen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Dennoch musste das bald geklärt werden. Man konnte es so nicht stehen lassen.

Irgendwie mussten wir mit Luke verhandeln. Vielleicht bekamen wir einen anderen Deal.

Ich wollte Silas nicht verlassen, aber eigentlich wäre es vernünftiger mich dorthin gehen zu lassen. Bei mir war es klar, dass Luke mich gut behandlen würde.

Keine Ahnung, wie er mit Lena umging. Ich traute es ihm irgendwie zu, dass er ihr etwas antat, aber irgendwie auch nicht.

Das war eine komplizierte Lage und ich wusste selbst nicht, was ich darüber denken sollte. Dafür gab es zu viele Optionen.

Silas und ich stiegen gerade aus dem Wagen und ich nahm nicht wirklich meine Umgebung wahr.

Alejandro und die beiden Gorillas hatten einen anderen Wagen genommen, weshalb es im Moment nur Silas und ich waren.

Ich ging zum Haus und mein Mann schloss mit mir auf. Er nahm meine Hand und drückte sie leicht. Das gab mir Halt, aber nicht genug. Meine Sorgen kannten keine Grenzen.

Silas hielt mir die Haustür auf und ich dankte ihm dafür. Ob er wollte oder nicht, aber wir mussten darüber reden. Deshalb ging ich geradeaus weiter, um in sein Büro zu gehen. Dort war der beste Ort, um darüber zu sprechen.

Er schloss mit mir auf und ich sagte: "Du schiebst mich jetzt nicht in unser Zimmer. Mich betrifft das genauso."

Immerhin ging es um meine Familie und mich wollte man gegen Lena eintauschen. Wobei mir klar war, dass das eine Diskussion wurde. Vermutlich würde Silas mich nicht mal eintauschen, wenn ich nicht schwanger wäre.

Dennoch sollte man darüber reden. Mein Bruder würde mir niemals weh tun. Bei mir konnten wir uns sicher sein. Das Risiko war wesentlich geringer, wenn ich bei ihm war.

Nur wollte ich absolut nicht von meinem Mann weg. Das war mein Zuhause und ich erwartete ein Kind von ihm.

Trotzdem würde ich für Lena dieses Opfer bringen. Ihr sollte nichts zustoßen. Sie konnte am wenigstens für all die Dinge, die passiert waren.

Luke mag es in erster Linie darum gehen, mich zu haben. Aber Silas zu verletzen, stand genauso auf seinem Plan.

Silas seufzte als Antwort, was ich als eine Zustimmung deutete. Er konnte mich auch nicht daran hindern. Meine Entscheidung war längst gefallen, dass wir jetzt redeten.

Vorhin hatte er sein Büro nicht abgesperrt, weshalb ich die Tür problemlos öffnen konnte.

Genau, es war eine gute Frage, was mit Ryder passiert war.

Ich war so frei und ging auf einen der Sessel zu. Nach dem Stress musste ich mich hinsetzen. Zwar fand ich sicherlich nicht zur Ruhe, aber sitzen war eine gute Idee.

Silas hörte ich die Tür schließen und ich ließ mich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch fallen. Meine Hand fand automatisch auf meinen Bauch und ich holte tief Luft. Es war ein erbärmlicher Versuch mich zu beruhigen, aber ich hatte es getan.

Seine Schritte waren zu hören und kurz darauf setzte sich Silas auf den Stuhl neben mir.

Ich sah zu ihm hinüber und er sah mich besorgt an. Seit der Schwangerschaft hatte er viel zu viele davon.

Ich wollte es gleich hinter mich bringen, weshalb ich fragte: "Was ist mit Ryder?" Wenn ich wusste, ob er weiterhin ein Problem war oder nicht, hatte ich auch schon mehr Wissen.

"Er ist kein Problem mehr, darüber musst du dir keine Gedanken machen."

Vermutlich hieß das, dass er tot war. Die genauen Details musste ich zwangsläufig nicht kennen und mit hoher Wahrscheinlichkeit bekam ich die sowieso nicht. Diese Zeitverschwendung ersparte ich mir.

"Wie geht das mit Lena weiter?" Silas nahm meine Hand und drückte sie leicht. Ich streichelte mir über den Bauch als zusätzlichen Versuch zur Minderung meines Gefühlschaos.

"Ich versuche mit deinem Bruder zu verhandeln. Es ist keine Option, dass du gehst. Du hast selbst Lena gehört, das will sie niemals."

Ich sah ihn ernst an und er erwiderte diesen Blick. Wir hatten beide unsere Meinung und die waren sehr unterschiedlich.

"Silas, mir würde er nie weh tun." Ich sagte es eindringlich, aber ich sah ihm an, dass das keinen Effekt auf ihn hatte.

"Du bist meine Frau und trägst mein Kind unter deinem Herzen. Ich tausche meine Frau niemals ein. Egal ob schwanger oder nicht."

Diese Worte waren sein voller Ernst. Das Problem war, dass er sich von seinen festen Meinungen nie abbringen ließ.

Er fuhr fort: "Ich liebe meine Schwester, aber du bist meine Frau. Und glaub mir, er wird ihr nichts tun."

Wie konnte er sich da sicher sein? Sogar ich würde es meinem Bruder zutrauen. Woher nahm er dann diese Sicherheit?

Ich wagte nicht mehr, weshalb ich leise antwortete: "Das kannst du nicht wissen." Die Verzweiflung hatte man aus meiner Stimme gehört und man sah sie mir an, denn das versuchte ich keine Sekunde zu überspielen.

"Ivy, das wird er nicht tun. Ich habe eine gute Menschenkenntnis. Seine Körpersprache hat mir das heute verdeutlicht. Vor allem als du ihm gesagt hast, dass er ihr nicht weh tun soll."

Eigentlich vertraute ich ihm. Dennoch gab es diese Zweifel in mir. Eins musste ich selbst sagen, ich hatte Luke nicht gesehen und meine Menschenkenntnisse hielten sich meist in Grenzen. Das mit der Körpersprache deuten, hatte ich nicht drauf.

Ich nickte, weshalb er sagte: "Das am Telefon war reine Show. Sie tun ihr nicht weh."

Trotzdem hatten sie Lena. Diese Tatsache wurde dadurch nicht geändert.

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Soooorry die Verspätung.

Das ist gerade voll untergegangen.

Bitte schreibt mir wenn ich mal nicht pünktlich update...

Sooorry

❤❤

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt