Kapitel 19

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Mit Lena hatte ich den restlichen Tag in der Bibliothek verbracht. Es war ein sehr angenehmer Tag. Hauptsächlich hatten wir gelesen. Ein Wunder, dass Lena das durchgehalten hatte. Immerhin redete diese Frau für ihr Leben gerne. Ein wahres Wunder, dass sie durchgehalten hatte.

Wir hatten gerade Abend gegessen und wollten auf unsere Zimmer gehen. Bevor wir die Treppe hochgingen, ging die Haustür auf. Wir sahen beide hinüber und herein kam Silas. Er hatte seine eiskalte Maske auf, aber kaum fiel sein Blick auf mich und seine Gesichtzüge wurden sanfter. Da machte mein Herz einen Satz, zu wissen, dass ich diesen Effekt auf ihn hatte. Das war ein unglaublich schönes Gefühl.

Der eiskalte Mafiaboss und seine Frau rief die sanfte Seite in ihm hervor. Besser gesagt seine unschuldige Blume, wie er mich gerne nannte.

Lena und ich waren beide stehen geblieben und sie meinte: "Gut, ich gehe auf mein Zimmer. Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Abend." Sie setzte ihren Weg fort und ging die Treppe hoch.

Ich verschränkte meine Arme und sah ernst zu Silas. Sex im Büro gut und recht, aber den Morgen hatte ich nicht vergessen. Wie könnte ich auch? Er hatte mich mit Handschellen gefesselt und das zum zweiten Mal.

Silas seufzte und sagte: "Scheinbar bist du sauer auf mich." Ich hob eine Augenbraue und meine ernste Miene behielt ich mir bei. Silas sah belustigt aus und meinte: "Ich glaube, ich weiß, wie ich das wieder gut machen kann." Meine Augenbraue blieb erhoben und mein Gesichtsausdruck wechselte zu skeptisch. Was kam jetzt?

Er war so frei und sprach weiter: "Wir könnten etwas essen gehen. Ich weiß da ein sehr nettes Lokal." Verdammt, mit der Außenwelt hatte man mich am Haken. Das war meinem Mann nur zu gut bewusst. Zwanghaft unterdrückte ich meine Begeisterung. Dieses verdammte Arschloch.

Ich deutete in Richtung Esszimmer und sagte: "Ich habe gerade gegessen. Mit einem Essen kannst du mich nicht beeindrucken." Dabei brannte ich auf die Außenwelt, nur wollte ich nicht zu schnell einknicken. Silas fragte: "Wie wäre es mit einer Nachspeise oder wir trinken etwas?" Meine Arme hatte ich weiterhin verschränkt und ich nickte: "Na gut." Innerlich tickte ich fast aus vor Freude und das war ihm sicher klar, eher glasklar.

Konnte ich aus der ganzen verrückten Aktion etwas Gutes herausholen. Ich durfte das Grundstück verlassen. Silas öffnete die Haustür und sagte: "Mein Wagen steht in der Einfahrt. Wir können gleich los." Ich nickte und ging zur Haustür. Gerade als ich an ihm vorbei wollte, hielt er mich an meinem Handgelenk fest.

Fragend sah ich auf zu ihm und Silas fragte: "Bekomme ich wenigstens einen Kuss dafür?" Skeptisch sah ich ihn an, weshalb Silas an hing: "Nur einen schnellen Kuss. Ich habe dich vermisst, meine unschuldige Blume." Und er hatte mich. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen schnellen Kuss. Silas konnte unendlich süß sein. Er wusste einfach, wie man mich um den Finger wickelte.

Allerdings hatte Silas andere Pläne. Er packte mich an meiner Hüfte und zog mich schwungvoll an sich. Kurz blieb mir die Luft weg als ich mit seiner harten Brust kollidierte.

Er beugte sich zu mir und sofort trafen seine Lippen auf meine. Ich ließ mich mitreißen und erwiderte den Kuss. Silas hob mich hoch und mit dem Rücken drückte er mich gegen den Türrahmen. Ich schlang meine Beine um ihn und er hielt mich an meinen Oberschenkeln fest.

Wir vertieften den Kuss und ich vergrub meine Finger in seinen Haaren. Der Kuss war göttlich und ich drückte mich an ihn.

Die vollkommene Perfektion, wie seine Lippen sich gegen meine bewegten. Seine Hände wanderten zu meinem Arsch. Mittlerweile war ich das gewöhnt, weshalb ich den Kuss nicht unterbrach. Wenn es ihn glücklich machte, dann bitte.

Bevor das weiter eskalieren konnte, hörte man eine Stimme: "Ah! Meine unschuldigen Augen! Ich erblinde!" Beide zuckten wir zusammen und lösten den Kuss. Allerdings ließ Silas mich nicht auf den Boden.

Unsere Blicke schnellten zu Lena und die hielt sich eine Hand vor die Augen. Die Frau übertrieb maßlos und das dürfte ihr klar sein. Silas sagte genervt: "Du hast gemeint, das du auf dein Zimmer gehst. Außerdem ist es immer noch mein Haus und Ivy ist meine Frau."

Lena unterdrückte ein Lachen und sagte: "Ihr hättet wenigstens die Tür schließen können. Was die Nachbarn sich wohl denken?" Ich wurde knallrot und Lena nahm die Hand von ihren Augen. Im selben genervten Ton antwortete Silas: "Dieses Grundstück ist riesig. Kein Nachbar sieht bis hierher."

Mir war das gerade derart peinlich. Die rote Ampel winkte bei meinen brennenden Wangen. Ich wollte mich nach unten drücken, um wieder am Boden zu stehen. Aber Silas ließ es nicht zu.

Lena antwortete: "Dann eben deine Männer. Hier sind überall Wachen. Denen habt ihr eine gute Show geboten." Eiskalt sagte er: "Mein Haus, meine Regeln. Ich kann hier machen was ich will und jetzt geh."

Kichernd setzte Lena sich wieder in Bewegung. Sie ging in Richtung Küche und rief über die Schulter: "Man kann in dem Haus nicht mal mehr in Ruhe Wasser trinken gehen!" Silas rief: "Ich stelle dir morgen zehn Kanister Wasser ins Zimmer!" Als Antwort war nur ihr Lachen zu hören.

Silas sah zu mir, aber ich wagte es nicht diesen Blick zu erwidern. Das war mir viel zu peinlich gewesen. Innerlich wollte ich tausend Tode sterben.

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt