Kapitel 56

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Nach dem Frühstück ging ich mit Vittoria im Garten spazieren. Sie hatte sich mich geschnappt und den Mädels gesagt, dass sie mich für den Vormittag beschlagnahmte. Damit hatte ich kein Problem. Ich unterhielt mich gerne mit ihr und war gespannt, ob sie ein bestimmtes Thema hatte. Vielleicht hatte sie mir etwas zu sagen.

Eine Weile genossen wir die Ruhe und gingen durch den Garten. Vittoria war bei mir untergehakt und ihre Nähe hatte etwas Beruhigendes. Diese mütterliche Liebe strahlte sie aus und man konnte nicht anders als sich wohl zu fühlen.

Schließlich durchbrach sie unsere Stille in dem sie sagte: "Wie du siehst, hatte ich recht. Mein Enkelsohn ist ein guter Mann und liebt dich."

Ja, an unser Gespräch damals konnte ich mich gut erinnern. Sie hatte mir von ihrem Mann erzählt und der war ein Monster gewesen.

Mit Silas hatte ich großes Glück. Er würde mir nie absichtlich weh tun. Das war mir klar.

Er hatte seine Eigenheiten, aber die hatte jeder. Gut, vielleicht waren seine ein bisschen ausgeartet. Dennoch liebte ich ihn und darauf kam es an.

"Ja, das stimmt. Aber am Anfang habe ich das leider nicht gesehen." Sie tätschelte meine Hand und antwortete: "Silas hat es dir alles andere als leicht gemacht. Du konntest es nicht sehen, da er seine Probleme hatte, das zu zeigen."

Ich zuckte mit den Schultern und sagte: "Naja, Ende gut alles gut." Das bekannte Sprichwort entsprach der Wahrheit. Die Gegenwart war gut und mehr wollte ich nicht.

"Ja, das dürfte die richtige Wortwahl sein. Er ist überglücklich mit dir. Das ist etwas, was ich ihm stets gewünscht habe. Ich bin sehr froh, dass er dich gefunden hat."

Ich musste leicht lachen und nickte. "Ja, es war gut, dass er gleich erkannt hatte, dass wir zusammen gehören. Ansonsten wäre ich jetzt nicht bei ihm."

"Das muss ich auch noch anmerken. Für dich freut es mich genauso. Ihr zwei seid füreinander gemacht. Das könnte sogar ein Blinder sehen. Man sieht es einem Menschen in den Augen an, wenn er jemanden liebt. Euch beiden sieht man es an."

Das brachte mich zum Lächeln. Das zu hören würde jeden freuen. Es war schön geliebt zu werden.

Es war genug von mir, weshalb ich fragte: "Wie geht es dir?" Ich sah kurz zu ihr und in ihrem Gesicht war ein Lächeln. Das gab mir bereits die Antwort.

"Mir geht es gut. Seit Giacomo nicht mehr bei uns ist, bin ich frei. So gemein es klingen mag, aber ich habe meinen Frieden gefunden."

Erstaunlich, wie sie es geschafft hatte so gut damit umzugehen. Nach ihrem Leben war das ein wahres Wunder. Die wenigsten würden das wie Vittoria aufnehmen und akzeptieren.

Sie war glücklich mit ihrem aktuellen Leben und ließ die Vergangenheit ruhen. Das nannte man eine starke Frau, dafür bewunderte ich sie.

Vittoria lenkte um in dem sie fragte: "Wie sieht es bei Lena und Ryder aus?" "Oh, die zwei sind wirklich glücklich und verliebt. Sie sind ein sehr süßes Paar."

Sie seufzte glücklich und meinte: "Ach, die Liebe. Sie kann etwas Wundervolles sein."

Ich schubste sie leicht an und fragte: "Was ist eigentlich mit dir?" Sie lachte und antwortete: "Nein, ich bin glücklich wie es ist."

Ich schüttelte den Kopf, das würde ich nicht stehen lassen. Deshalb sagte ich: "Vittoria, du hast das Glück verdient. Lass dich nicht abhalten, die Liebe zu finden."

Mit Giacomo hatte sie das nie gehabt. Ihr restliches Leben hatte sie das verdient. Nach all der Hölle sollte man sein glückliches Ende bekommen.

"Wie stellst du dir das vor? Außerdem bin ich zufrieden mit meinem Leben. Ich möchte nichts daran verändern."

"Wie ich mir das vorstelle? Geh raus und erobere die Welt. Nein, eher die Männerherzen. Wobei eines reichen würde, du musst es nicht übertreiben."

Wir lachten beide und Vittoria sagte danach: "Ivy, du bist unmöglich."

"Dein Lachen bestätigt mich. In meinem nächsten Italienurlaub gehen wir in eine Bar. Wir finden jemanden für dich."

Sie lachte wieder, aber ich meinte das ernst. Sie würde mich nicht vom Haken kommen.

Allerdings war es fraglich, was Silas davon hielt, wenn ich in eine Bar ging. Ja, das war eine sehr gute Frage.

Nein, ich war schwanger, das konnte ich vergessen. Davor würde mein Mann mich einsperren.

Ich sollte Bella darauf ansetzen. Sie lebte auch in Italien. Sie hätte es viel einfacher, sehr viel einfacher.

Bei der nächsten Gelegenheit würde ich das mit Bella besprechen. Ich war gespannt, was sie dazu sagen würde.

Hoffentlich stempelte die mich nicht als verrückt ab oder gab meinen Schwangerschaftshormonen die Schuld.

Zur Not konnte ich Lena einweihen. Die wäre sicher dabei und würde Bella genauso bearbeiten. Das war ein realistischer Plan. Damit hatte ich eine gute Beschäftigung, die Spaß machte.

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Hiermit startet der angekündigte Leseabend.

In einer Stunde kommt das nächste Kapitel.

Eure Kim ❤

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt