Kapitel 67

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Vittoria hatte sich mittlerweile auf ihr Zimmer verabschiedet. Sie war müde, weshalb sie schlafen gehen wollte.

Für Bella, Lena und mich war an schlafen gehen nicht zu denken. Wir warteten auf Silas und Alejandro.

Am Anfang hatten meine Nerven das noch gut mitgemacht, aber umso mehr Zeit verging, umso schlechter wurde mein Gefühl.

Hoffentlich ging alles gut. Meine Sorge war, dass Silas etwas zustoßen könnte.

Ryder hatte alles von Silas gelernt. Die beiden waren faire Gegner. Es war durchaus möglich, dass Silas etwas passierte. Der Gedanke machte mir große Angst.

Keine Ahnung, was ich ohne ihn machen sollte. Es wäre der pure Alptraum.

Mein Schwangerschaftshirn teilte mir mit, dass ihm nichts passieren konnte. Immerhin erwarteten wir ein Baby. Er konnte nicht sterben.

Der Gedanke war dumm. Es konnte Silas sehr wohl etwas passieren. Aber ich versuchte mich selbst vom Gegenteil zu überzeugen.

Wir saßen alle drei im Wohnzimmer und Lena mit Bella versuchten sich an einer Unterhaltung. Ich war vollkommen abwesend und bekam nicht mit, was sie sagten.

Ich empfand es als beruhigend, weshalb ich mir über den Bauch streichelte.

Ich versuchte mich halbwegs zu erden. Zu viel Stress war in meinem Zustand nicht gut, aber wenn man Angst um den eigenen Mann hatte, dann ging das nicht anders.

So sehr ich mich auch bemühte, ich bekam es nicht hin. Deshalb sagte ich aufgebracht: "Sie sollten längst wieder hier sein. Das ist viel zu lange."

Lena saß neben mir auf der Couch und legte mir eine Hand aufs Knie. Ich sah zu ihr und Lena sagte beruhigend: "Ivy, wir reden von Silas und Alejandro, die beiden wissen was sie tun. Du machst dir viel zu viele Sorgen." Sie drückte einmal leicht zu, aber es hatte bei weitem nicht den gewünschten Effekt.

Ich biss mir auf die Unterlippe, um sie nicht anzufahren. Lena konnte nichts dafür, meine Laune wollte ich nicht an ihr auslassen. Das wäre unfair.

Bella meldete sich zu Wort: "Ryder hatte sicher gerade einen Auftrag und der war eben weiter weg. Wenn man die Fahrzeit und alles berechnet, dann sollten sie nicht längst wieder hier sein."

Das konnte sie nicht zu hundert Prozent sagen. Ich war mir ausgesprochen sicher, dass sie das nur sagte, um mich am Boden zu halten.

Die schwangere Ivy musste man ja beruhigen. Alleine diese Tatsache machte mich schon wieder wütend.

Ich schloss meine Augen, holte tief Luft und streichelte mir weiterhin über den Bauch.

Es war alles gut. Silas kam bald nach Hause und es ging ihm gut. Es war unnötig sich wahnsinnig zu machen.

Lena fragte: "Wie wäre es, wenn wir uns einen Film ansehen? Oder ein Brettspiel spielen?"

Ein Brettspiel? Ein Film? War das ihr ernst?

Ich konnte mich gerade auf absolut nichts konzentrieren. Keine Ablenkung der Welt konnte mir helfen, wenn ich Angst um Silas hatte.

Ich hätte es ihm erst sagen sollen, wenn Ryder genauso im Haus war. Dann gäbe es diese qualvolle Warterei nicht.

Bella antwortete: "Sehr gut, das machen wir." Sogar ihre Stimme hatte erfreut geklungen, dabei war das sicher schauspiel. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das ernst gemeint war. Ich wagte es nicht sie anzusehen, vielleicht sah man es nämlich ihrem Gesichtsausdruck an, ob es echt war oder nicht.

Ich holte erneut tief Luft und äußerte mich nicht dazu. Falls es den beiden half, dann bitte. Ich stellte mich nicht quer.

Lena stand auf und sagte: "Ich bin für beides. Wir sind Frauen. Multitasking liegt uns im Blut."

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt