Kapitel 27

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Mittlerweile war der halbe Flug geschafft. Wie man mich kannte, konnte ich viel reden und ich tat es gerne. Ich war mir ausgesprochen sicher, dass mein geliebter Mann mir nicht immer zuhörte. Aber ich nahm es ihm nicht böse. Ich redete wirklich viel und ließ mich nicht davon beirren, ob er mir zuhörte oder nicht.

Falls Silas genervt war, dann war er so freundlich und ließ es sich nicht anmerken. Die männliche Spezies hatte ein Glück, dass sie Hintergrundgeräusche ausschalten konnten. Diese Fähigkeit bewunderte ich. Und für Frauen die sehr gerne redeten war es ein Vorteil. Ansonsten würde mich kein Mann der Welt aushalten, aber im Falle Silas. Ja, er konnte es als Hintergrundgeräusch abtun und wir waren beide glücklich.

Außer es wäre ein wichtiges Thema, dann würde ich ihn umbringen, wenn er mir nicht zuhörte.

Mein Gerede wurde schließlich von Silas unterbrochen in dem er fragte: "Was sagst du eigentlich zu Kindern?" Und er hatte mich erfolgreich auf stumm geschaltet. Ich hielt inne und sah ihn einfach nur an. Silas hatte aus dem Fenster gesehen, aber sah jetzt zu mir.

Entweder war das Absicht gewesen, da er wollte das ich aufhörte zu reden oder er wollte diese Frage wirklich beantwortet haben.

Ich blinzelte ein paar Mal und Silas fragte: "Stehen überhaupt Kinder auf deinem Lebensplan? Darüber haben wir nie gesprochen." Das war genau das Thema, welches Lena mir seit Wochen einredete, um es anzusprechen. Aber ich hatte es nie getan, weil es für mich noch nicht wirklich ein Thema war.

Gut, wir waren verheiratet. Das wäre etwas, dass man klären sollte, wenn man bis zum Tod zusammen sein wollte.

Ich hatte mich gefangen und war zu einer Antwort fähig: "Ja, also ich hätte schon gerne Kinder. Aber irgendwann und ja..." Den Satz ließ ich so stehen. Er dürfte verstehen, wie das gemeint war.

"Und du?" Die Gegenfrage war angebracht, immerhin hatte ich keine Ahnung, wie er überhaupt darüber dachte. Vielleicht wollte Silas nicht mal Kinder. Richtig bedacht hatte ich das Ganze nicht.

Seinem Gesichtsausdruck konnte ich nichts ablesen. Silas sah neutral aus und ich konnte es absolut nicht einschätzen, was in diesem Kopf vorging. Im Grunde, wie immer.

Endlich bekam ich die erwartete Antwort. "Ja, ich wäre auf für Kinder. Als Frau hast du vermutlich einen Lebensplan, wann du ungefähr gerne Kinder hättest." Nein, hatte ich nicht wirklich. Ich war erst 19. Man sah es wohl meinem Gesicht an, denn er sagte: "Nein, hast du nicht."

Zumindest hätten wir geklärt, dass wir mal Kinder wollten. Wobei es eigentlich bei Silas logisch war. Der wollte sicher einen Nachfolger. Ich hätte mir denken können, dass er Kinder wollte.

Er fragte: "Eher fern oder eher nahe?" Wieso musste er das ausgerechnet jetzt wissen? Reichte es nicht, dass wir geklärt hatten, dass die kleinen Dinger am Plan standen? Nein, offenbar nicht.

Ich dachte darüber und Silas gab mir die Zeit. Das war ein großes Thema, da konnte man nicht leichtfertig antworten. Aber eine richtige Antwort fiel mir für den Moment nicht ein.

"Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Wie siehst du das?" Im Gegensatz zu mir musste Silas nicht darüber nachdenken. "Offensichtlich werde ich mich dir anpassen."

Das hieß im Grunde, dass er kein Problem damit hatte bald Kinder zu haben. Allerdings warten würde, falls ich noch warten wollte. Das war lieb von ihm, weshalb er ein Lächeln von mir bekam.

Gut, das mit dem Warten war offensichtlich. Immerhin waren wir vernünftig genug mittlerweile zu verhüten. Nur der Anfang war etwas stürmisch gewesen. Eine bessere Beschreibung fiel mir dafür nicht ein.

Er meinte: "Du kannst darüber nachdenken und mir eine Antwort geben, sobald du sie hast." Das Thema Kinder wollte er bald beantwortet haben. Gut zu wissen. Als Antwort nickte ich und das Nachdenken konnte starten.

~~~

Der restliche Flug war ziemlich schnell vergangen. Das dürfte daran liegen, da ich eingeschlafen war. Das war die beste Beschäftigung, während einem Flug. Silas hatte mich erst geweckt als wir gelandet waren. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Ansonsten wäre ich viel zu nervös gewesen. Das Landen war gleich schlimm, wie das abheben.

Silas öffnete gerade die Tür damit wir das Flugzeug verlassen konnten. Die Spannung stieg mit jeder Minute. Ich war sehr aufgeregt, wie es hier aussehen würde oder was mich erwartete.

Er hielt mir die Tür auf und ich dankte ihm dafür. Ich ging die Treppe hinunter und sah mich um. Aber noch war nicht viel zu sehen außer der Landeplatz.

Ich kam nur einen Schritt von der Treppe weg, da hielt mich Silas am Handgelenk fest und zog mich hinter sich. Ich sah verwirrt auf zu ihm, was er leider nicht sah, da er mich hinter sich geschoben hatte.

Was hatte er jetzt? Eine neue Form der Paranoia? Oder wo lag das Problem? Eigentlich hatte er mir den Vortritt gelassen und jetzt musste ich hinter ihm stehen.

"Was ist los, Silas?" Er hatte sich angespannt und langsam besorgte mich das selbst. Leise sagte er: "Hier stimmt etwas nicht." Ich wollte an ihm vorbei spähen, aber Silas ließ das nicht zu.

Jetzt war die Reise gut verlaufen, aber der Urlaub startete so. Es nervte mich und ich hoffte, dass Silas sich irrte. Er war viel zu vorsichtig, wenn es um mich ging, weshalb es gut möglich war, dass er übertrieb.

Ich riss mich zusammen, um nicht genervt zu klingen und fragte: "Und was genau?" Selbstverständlich bekam ich keine Antwort. Was auch sonst?

Ich versuchte es mit einer anderen Frage: "Woher weißt du das?" Zu meiner vollkommenen Überraschung bekam ich eine Antwort: "Ich weiß es einfach."

Er weiß es einfach. Gut zu wissen. War er jetzt Hobby Hellseher auch noch? Irgendein Anzeichen musste es gegeben haben, damit er sich das dachte. Wieso konnte er mir das nicht nennen? Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass dieser Mann nach seinem Bauchgefühl ging. Hm, das könnte ich ansprechen.

"Falls du auf dein Bauchgefühl vertraust, dann möchte ich anmerken, dass es auch einfach Hunger sein könnte." Komplett unrealistisch war es nicht, weshalb ich es ausgesprochen hatte. Von Silas kam als Antwort ein Grummeln. Scheinbar hielt er meine Vermutung für dumm. Wenn er mich sehen könnte, würde ich ihm einen vernichtenden Blick zu werfen.

Ein lauter Knall war zu hören und den konnte ich nicht richtig zu ordnen.

Und ein weiterer Knall.

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Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und wir haben die 15K Reads erreicht. Danke dafür ❤

Eure Kim

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt