Am nächsten Morgen weckte Silas mich früh. Wir wollten so schnell, wie möglich nach Hause. Die Meinung hatte nicht nur er, denn ich wollte genauso dringend nach Hause. In den eigenen sicheren vier Wänden zu sein, war die beste Lösung.
Heute fuhren wir zum Glück in einem eigenen Wagen. Die Gorillas waren entweder hinter oder vor uns. Genau gesagt wurde mir das nicht. Die Hauptsache war, dass ich mit Silas alleine im Auto war. So war es viel entspannter und man konnte sich besser unterhalten.
Die anfängliche Fahrt war sehr still und mich störte es nicht. Es gab viel nachzudenken. Die Ruhe war kein Fehler.
Irgendwann hielt ich es doch nicht mehr aus und fragte: "Wirst du meine Mum und meinen Bruder warnen?" Kurz sah er zu mir und meine Hoffnung gemischt mit Verzweiflung hatte er mir sicher angesehen.
"Das habe ich längst getan. Ich habe deinem Bruder diese Nachricht überbringen lassen." Ich musste mich zusammenreißen, um nicht auszuticken. Ruhig fragte ich: "Warum hast du mir das nicht gesagt?" "Ich dachte es wäre selbstverständlich, dass ich das mache."
Selbstverständlich? Er empfand es als selbstverständlich? Dennoch hätte er etwas sagen können. Das mich das belastete hätte ihm klar sein sollen. Es war Folter mir diese Info vorzuenthalten.
Ich biss mir auf die Zähne und sah aus dem Seitenfenster. Ich sollte mich nicht zu sehr reinsteigern. Es würde die Lage nicht ändern oder bessern. Das Endergebnis zählte und fertig.
Silas fragte: "Interessiert es dich gar nicht, was dein Bruder gesagt hat?" Meine Neugier war geweckt, weshalb ich wieder zu ihm sah. Meine Reaktion war ihm Frage genug, weshalb er fort fuhr: "Er tickte aus und ließ einige Beleidigungen fallen. Anschließend kam die Drohung, dass er mich umbringt, wenn er dich nicht bald bei sich hat." Ja, das klang nach Luke. Er konnte es einfach nicht lassen.
"Hast du mit ihm telefoniert?" "Nein, den Auftrag hatte einer meiner Männer." Ja, das hatte ich eigentlich nicht anders erwartet.
Danach herrschte Stille zwischen uns. Und es war ein Wunder, dass es Silas nicht wütend machte, wie dringend Luke mich wieder haben wollte. Vermutlich, weil ihm klar war, dass das nie passieren würde. Ich würde an Silas Seite bleiben.
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Die restliche Fahrt verlief relativ ruhig und in Harmonie. Wir hatten keine weiteren Zankereien mehr.
Wir saßen im Privatjet und der war bereits abgeflogen. Bevor wir gestartet hatten, hatte Silas nochmal mit Lena telefoniert. Es ging ihnen gut und alles war in Ordnung.
Ich lehnte mich im Sitz zurück und schloss meine Augen. Um Schlaf zu finden, war ich zu unruhig, aber zumindest so konnte ich versuchen mich halbwegs zu entspannen. Was viel leichter gesagt als getan war.
Gegen Ende des Flugs wurde Silas zum Piloten gerufen. In mir machte sich ein ungutes Gefühl breit. Das konnte praktisch nichts Gutes bedeuten.
Die Minuten, die ich auf Silas wartete, fühlten sich, wie eine Ewigkeit ab. Das war grausam. Diese Ungewissheit nagte an mir.
Schließlich kam Silas wieder und er sah nicht zu ernst aus. Das war ein gutes Zeichen und wütend sah er genauso wenig aus. Er setzte sich neben mich und sagte: "Wir gehen jetzt wandern."
Wandern?! Warum gingen wir ausgerechnet jetzt wandern? Ich hatte zwar kein Problem mit der Natur und wandern hatte ich schon immer gehen wollen. Aber zu diesem Zeitpunkt war das etwas Seltsames.
Ich sah ihn verständnislos an und fragte: "Warum ausgerechnet jetzt?" Mein Blick wurde neutral erwidert und ich bekam selbstverständlich eine Gegenfrage. "Warum nicht?"
Das konnte einfach nicht sein verdammter Ernst sein. Das war Irrsinn. Wie kam man überhaupt auf die Idee?
Aber da schoss es mir. An unserem eigentlichen Landeplatz gab es vermutlich Probleme. Plan B war wahrscheinlich eine Landung im Nirgendwo. Das würde eine Wanderung sehr gut erklären.
Silas fragte: "Ein Problem damit?" Ich schüttelte den Kopf und antwortete: "Nein, alles gut." Ich würde mich als Letzte quer stellen. Wenn es um unsere Sicherheit ging, spielte ich gerne mit.
Ich fragte nicht weiter nach, denn mir war klar, dass ich keine Antwort bekommen würde. Die Zeitverschwendung tat ich mir nicht an.
Silas wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Das er nur so gelassen reagieren konnte. Das war ein wahres Wunder. Ich war angespannt, gestresst und nervös. Mir sah man das sicher alles an. Ich war kein Pokerface Profi, wie es mein geliebter Mann war.
Ohne mich anzusehen, sagte er: "Du solltest dich anschnallen und es könnte etwas turbulent werden. Aber das ist kein schlechtes Zeichen, sondern normal."
Und linderte das meine Sorge oder Angst? Nein, absolut nicht.
Ich schnallte mich schnell an, holte tief Luft und würde versuchen ruhig zu bleiben. Das würde schon gut gehen. Wir werden das überleben und unverletzt nach Hause kommen. Die Worte, die ich mir jetzt in Dauerschleife vorsagte, eher dachte.
Das Flugzeug startete den Sinkflug und ich schloss meine Augen. Das machte es zwar nicht besser, aber mir war es den Versuch wert. Ein paar Atemübungen meinerseits kamen dazu und von Silas kam kein Ton. Das Einzige was er tat, war meine Hand zunehmen. Das war lieb und gab mir ein bisschen halt. Zumindest half es meinem Herzschlag nicht vollständig durchzudrehen.
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My unwanted husband 2 | ✔️
Literatura FemininaDie Zwangsehe, die Ivy hatte eingehen müssen, war längst keine mehr. Sie hatte sich wirklich in Silas verliebt. Das Eheleben mit einem Mafiaboss war alles andere als einfach und da gab es so einige Hindernisse für die beiden. Vor allem, da Ivys Fami...