Kapitel 31

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Mittlerweile lagen wir im Bett und ich war an Silas gekuschelt. Das beruhigte mich und tat mir gut. Bei dem gedanklichen Chaos war das nötig. Meine Mum und mein Bruder waren wahrscheinlich in Gefahr. Wer könnte, da ruhig bleiben? Ich machte mir unendliche Sorgen.

Mein Vater war im Grunde sicher, dabei sorgte ich mich um ihn am wenigstens. Aber in Godzillas Gefängnis war er in Sicherheit. Außer Silas lieferte ihn aus, was er mit hoher Wahrscheinlichkeit tun würde. Aufhalten würde ich Silas nicht. Das Geschäft war sein Gebiet und ich würde nicht unnötig meinen Senf dazugeben.

Silas fragte leise: "Über was denkst du so angespannt nach?" Das er es auch noch fragte. Die Frage könnte er sich sehr leicht selbst beantworten. Aber nein, scheinbar nicht.

Ich seufzte und versuchte ruhig zu bleiben. Es war ein langer und verrückter Tag. Ich sollte ihm sein langsames oder unlogisches Denken verzeihen. "Ich hab an meine Familie gedacht." "Hm, bis auf dein Vater ist eigentlich niemand in tödlicher Gefahr." Das hatte er schön ausgedrückt. Tödliche Gefahr.

"Silas, wir wurden heute angegriffen. Das könnte meiner Mum und Luke genauso passieren. Uns hätte heute alles Mögliche passieren können. Es wäre möglich gewesen, dass wir sterben. Unrealistisch ist das nicht."

Silas festigte seinen Griff um mich und sagte: "Nein, dir passiert nichts. Ich passe stets auf dich auf. Eher bringe ich sie alle um, bevor sie dir etwas tun, Ivy." Daran zweifelte ich keine Sekunde. Dennoch konnte etwas schief gehen und jemanden würde etwas zustoßen. Man hatte es manchmal nicht mehr in der Hand.

Ich gab ihm keine Antwort, da es sinnlos war. Das war seine feste Ansicht und ich wollte nach dem Tag keinen Streit anfangen. Das hielten meine Nerven nicht aus.

Silas lenkte um: "Lena geht es übrigens gut. Ihr kam niemand zu nahe. Sie hatten es nur auf uns abgesehen." Das erleichterte mich und ich könnte mich selbst schlagen, dass ich nicht an Lena gedacht hatte. Ich war so auf meine Mum und Luke fixiert gewesen. Irgendwie war alles andere untergegangen.

"Das sind gute Nachrichten. Immerhin geht es ihnen gut." "Ja, aber ich habe sie gebeten, nach Hause zu fahren. Dort ist es sicherer." Verständlich und es war eine gute Idee. "Bleiben wir realistisch, Silas. Du hast sie nicht gebeten, sondern es befohlen." "Je nachdem, wie man es betrachtet." Und das war ein Ja.

Da klingelte Silas Handy und ich löste mich von ihm. Bei der aktuellen Lage, sollte er besser an sein Handy gehen. Silas sah das nicht anders und stand gleich auf.

Sein Handy lag am Nachtkästchen und er nahm es in die Hand. Damit ging er ins Badezimmer und schloss hinter sich die Tür. Natürlich durfte ich nicht hören, um was es ging. Im Grunde, wie immer. Das sollte keine sonderbare Überraschung für mich sein.

Ich seufzte und konnte mich wieder meinen Gedanken widmen, die mich irre machten.

Der Trost in der Lage war, dass es Lena und Ryder gut ging. Meiner Mum und Luke vermutlich genauso. Zumindest hoffte ich, dass sie niemand angegriffen hatte. Ich musste mit Silas reden, dass er ihnen Bescheid gab. Sie sollten wissen, dass sie möglicherweise in Gefahr waren.

Als die Badezimmertür aufging, zuckte ich zusammen. Ich hatte nicht gedacht, dass Silas so schnell wieder kam. Eher mit einem ewigen Gespräch. Aber nein, er hatte es sehr kurz gehalten.

Silas setzte sich neben mich aufs Bett und ich wandte mich ihm zu. Als ich seinen Blick erwiderte sah er nicht besorgt oder wütend aus. Offensichtlich waren es gute Nachrichten.

Ich fragte: "Und?" Ich hoffte auf eine Antwort, aber ich hielt die Hoffnung klein. Bei Silas war es ein Wunder, wenn man eine bekam.

"Alles gut. Ryder hat mich auf den neuesten Stand gebracht. Soweit ist alles in Ordnung." Sehr gut und mich durchfuhr eine Erleichterung.

Keine Ahnung, was morgen kam, aber für heute endete es gut. Man sollte die kleinen Dinge zu schätzen wissen.

Silas legte sich neben mich und zog mich an sich. Ich kuschelte mich an ihn und endlich wurde mein Kopf ruhiger. Für heute konnte ich nichts mehr tun. Mir ewig den Kopf zu zerbrechen, würde mir nichts bringen. Es wäre sinnlos.

Eine Weile lagen wir schweigend nebeneinander. Bis Silas anfing mir über die Seite zu streicheln. Falls das das wurde, was ich dachte, dann würde ich ihm den Schädel abreißen. Aber ich würde abwarten.

Silas hörte damit auf, was mich wunderte. Seine Hand fand zu meinem Kinn und er wollte es anheben damit ich ihn ansah. Ich schlug seine Hand von meinem Kinn und stützte mich auf meinem Unterarm ab. So konnte ich ihn gut ansehen. Am besten mit einem bösen Blick.

Mein Kinn hatte er sicher anheben wollen, damit er mich küssen konnte. Die aktuelle Situation nach, war mir nicht nach dem Ganzen. Ihm scheinbar schon. Entweder lag es daran, dass er ein Mann war oder am abgebrühten Mafiaboss Dasein. Vermutlich beides.

Ich fuhr ihn an: "Das ist jetzt nicht dein Ernst?!" Er seufzte genervt und sah an die Decke. Was war los mit ihm? Ich fuhr fort: "Der Tag war die pure Katastrophe. Trotzdem fängst du an mich zu betatschen."

Silas lachte und fragte: "Betatschen? Ich habe dir nur über die Seite gestreichelt und wollte dich küssen. Inwiefern fühlst du dich jetzt belästigt? Außerdem bist du meine Frau."

Sein Lachen hatte meine Laune nicht gebessert. Damit machte er es schlimmer. Ich funkelte ihn an und antwortete: "Es zählt, worauf du eigentlich hinaus wolltest. Und dieser Tag hat meine Nerven stark strapaziert. Dann kommst du an und willst eine erotische Bettgeschichte starten?"

Jetzt fing er richtig zu lachen an, weshalb ich ihm auf die Brust schlug. Natürlich tat ihm das genau gar nichts. Ich konnte machen was ich wollte, irgendwie schaffte ich es nie, ihm auch nur ein bisschen weh zu tun.

Schließlich war er wieder fähig zu sprechen und hatte sich einigermaßen erholt von seinem nervtötenden Lachanfall. "Erotische Bettgeschichte? Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie süß du bist, meine unschuldige Blume."

Ich war beleidigt, weshalb ich mich umdrehte und mich seitlich ihm abgewandt hinlegte. Es war aus und vorbei. Ich war sauer und würde heute kein Wort mehr mit ihm reden. Lachte er mich auch noch aus.

Silas gab natürlich keine Ruhe und kuschelte sich an mich. Er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf den Kopf.

"Tut mir leid, Ivy. Das war nicht böse gemeint, aber..." Er musste wieder lachen, weshalb ich seinen Arm um mich entfernen wollte. Nur ließ Silas das nicht zu.

Wütend rief ich: "Silas!" Er sollte mich los lassen. Ich wollte mich im Bad einsperren und erst morgen würde er mich zu Gesicht kriegen. So gut die Idee war, aber mein Mann ließ mich nicht los.

Er hatte aufgehört zu lachen und sagte ernst: "Nein, bitte bleib. Lass uns schlafen und es tut mir leid." Wenigstens fing er nicht wieder an zu lachen.

Ich ließ locker und würde darauf eingehen. Sofern er keinen erneuten Versuch startete oder zu lachen anfing.

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Sooo ihr Lieben ❤

Hiermit startet der Leseabend

Gesamt sind es drei Kapitel, also es folgen noch zwei.

In einer Stunde kommt das nächste Kapitel.

Viel Spaß beim Lesen

Eure Kim ❤

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt