Kapitel 41

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Silas konnte das mit dem Arzt nicht erwarten. Erstens wegen der Bestätigung. Zweitens, ob mit dem Baby alles in Ordnung war. Drittens, wollte er es am Ultraschall sehen.

Die Aufregung und Begeisterung hatte man ihm sehr gut angesehen. Es hätte einem nicht entgehen können.

Das Gute daran war, dass er mir damit eine sehr große Last abgenommen hatte. Die Angst war viel zu groß gewesen, dass eine negative Reaktion kam.

Der nächste Punkt war, dass er mich damit ansteckte. Seine Freude war so groß, da freute ich mich mittlerweile selbst.

Eigentlich hatte er mich nicht alleine sein Büro verlassen wollen, aber ich konnte ihn überzeugen. Ich machte ihm verständlich, dass mir in diesem Hochsicherheitstrakt nichts passieren konnte.

Falls das die Schwangerschaft über so weiter ging, würde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit wahnsinnig werden.

Jetzt kam Lena dran. Sie wäre beleidigt, wenn ich ihr nicht von dem Testergebnis erzählen würde. Um diesem Drama aus dem Weg zu gehen, suchte ich sie gleich auf.

Im Erdgeschoss war sie nicht aufzufinden, weshalb ihr Zimmer mein nächstes Ziel war. Mir war jetzt schon klar, dass sie vor Freude ausrasten würde.

Die Frau hoffte schon seit einer Weile, dass sie Tante wurde. Der würden die Augen aus dem Kopf fallen. Lena wusste zwar, dass ich einen Schwangerschaftstest machen wollte, aber sie dachte sicher nicht, dass der positiv war. Immerhin bedenke man die Pille.

Vor ihrer Zimmertür angekommen klopfte ich. Es dauerte nicht lange und die Tür wurde aufgerissen. Eine Begrüßung bekam ich nicht, denn sie fragte: "Was hat der Test ergeben?"

Bei ihrem Anblick musste ich lachen. Sie sah ein bisschen aus, wie eine Verrückte.

Lena zog mich zu sich ins Zimmer und schloss hinter uns die Tür. Ich wandte mich an sie und lächelte noch immer. Man sah ihr an, wie sehr sie sich die Antwort ersehnte.

Ich breitete die Arme aus und sagte dabei: "Du wirst Tante." Lena war nicht zu halten und sie umarmte mich schwungvoll. "Oh, ist das aufregend." Ein Kieksen fehlte natürlich nicht und ich musste deshalb lachen.

Sie hüpfte leicht in unserer Umarmung und sagte: "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich freue." Doch, ihre überdrehte Art tat mir gut. Vor dem Gespräch mit Silas hätte es mich überfordert, aber jetzt war es genau das Richtige.

Als wir uns voneinander lösten, zog sie mich zu ihrem Bett hinüber. Wir setzten uns beide und ich erzählte ihr alles. Zuerst von dem anstehenden Arzttermin und danach von Silas Reaktion.

Lena hörte mir zu und hing mir praktisch an den Lippen. Das Grinsen wich ihr nicht aus dem Gesicht. Die pure Euphorie dürfte es am besten beschreiben.

Am Ende der Erzählung angekommen, erfasste sie das Wort. "Ich hätte dir gleich sagen können, dass es meinen Bruder sehr freuen würde. Warum hast du mir von dieser Sorge nicht erzählt? Immerhin hattest du die gestern schon. Wir sind beste Freundinnen, darüber redet man."

Ich seufzte und antwortete: "Das war alles so viel. Ich konnte selbst nicht richtig denken. Schon mal davon abgesehen, dass du mit Ryder was machen wolltest."

Böse sah sie mich an und meinte: "Ivy, so etwas geht vor. Ich wäre für dich da gewesen und die unnötigen Sorgen hätte ich dir nehmen können. Es war glasklar, dass es Silas freuen würde." "Für dich vielleicht. Aber ich war mir sehr unsicher."

Sie nahm meine Hand und drückte sie leicht. "Nächstes Mal, wenn etwas ist, dann kommst du gefälligst zu mir. Haben wir uns verstanden?" Ich schenkte ihr ein Lächeln und erwiderte den Händedruck. "Ja und danke."

My unwanted husband 2 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt