Kapitel 13

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Harry POV

Ich konnte Louis Nervosität durchaus verstehen, wenn gleich er dabei schon ein wenig übertrieb und zur Hysterie neigte. Kenai würde sicher schon entsprechend dafür gesorgt haben, dass das Zimmer nicht mehr als Spielzimmer zu erkennen war und dann wäre doch sowieso alles prima. Was konnte dann noch passieren?

"Er ist im Bett. Komm.", sagte er, stürzte ins Schlafzimmer zu mir und griff nach meiner Hand.

Ich folgte ihm, aber es blieb mir auch gar nichts anderes, denn er zog mich an meinem Arm hinter ihm her und als er vor der Kellertüre stand, sah er mich mit rotem Gesicht an.

"Mach auf.", forderte er und ich hielt inne, verengte die Augen und griff nach seinem Kinn.

"So nicht, Love. Die Höflichkeitsfloskeln wirst du ja wohl nicht vergessen wollen. Es heißt immer noch "bitte.""

Er schluckte, nickte dann. "Entschuldige. Bitte."

Ich griff nach meinem Schlüssel und öffnete das Zimmer. Als ich das Licht anschaltete sah ich, das das Kreuz demontiert auf dem Boden lag, die Spielzeuge jedoch genau wie das Bett noch genauso aussah, mit all den Ketten, genau wie die Halterung für die Schlagwerkzeuge noch angebracht war.

"Verdammt.", brummte ich, griff nach meinem Handy und rief Kenai an. 

"Sag mal, was soll das?", fragte ich und musste mich beherrschen, die Stimme zu kontrollieren, denn ich war wütend. Ich hatte mich auf ihn verlassen.

"Was soll was?", die Stimme des anderen Doms klang belustigt und ich schnaubte.

"Das hier noch fast alles so aussieht wie vorher. Du hast gesagt, du kümmerst dich darum.",  knurrte ich und da kam ein Lachen vom anderen Ende.

"Ihr habt doch jetzt Jakob. Warum fragt ihr nicht ihn? Durfte er den Kleinen schon f*? Durfte er schon ran und ich, ich der euch in alles eingeweiht hat wird einfach abgeschoben und zu solch niederen Aufgaben heran geholt?", seine Stimme klang wütend, enttäuscht und sauer.

"Kenai.", wollte ich was dazu sagen, doch es klickte lediglich am anderen Ende und ich schrie wütend auf.

Louis, der mich das ganze Telefonat über angestarrt hatte, sah mich, auf eine Erklärung wartend an.

"Er ist eifersüchtig. Er sagt Jakob könne es ja machen, schließlich sind wir ja auch mit ihm... Ich führe es jetzt nicht weiter aus.", ich schüttelte den Kopf und Louis taumelte zum Bett rüber, hielt sich am Pfosten fest.

"Was machen wir denn jetzt?", fragte er, die Augen panisch.

"Ruhig bleiben, ist das erste Gebot.", sagte ich, auch wenn mir selbst gerade ziemlich mulmig zu Mute war.

"Du hast gut reden. Wenn die morgen früh auf der Matte stehen, was dann?", seine blauen Augen  waren aufgerissen, die Hände verkrampft und ich ging auf ihn zu.

"Sie werden sicher morgen noch nicht kommen. Bitte versuch dich zu beruhigen.", ich zog ihn in meine Arme.

"Wir werden jetzt erstmal das abgebaute Andreaskreuz unter das Bett schieben. Dann werde ich die Ketten abnehmen und wir räumen das Spielzeug in Tüten und lassen auch das unter das Bett verschwinden. Hab keine Angst.", ich küsste ihn sanft.

XXX

Das Zeug alles zu verräumen war leichter gesagt als getan. Das Kreuz hatten wir tatsächlich darunter unterbringen können, ein Hoch auf das überdimensionierte Bett, dass mit 2,50 m auf 2,50 m um ein vielfaches größer war, als normale Betten.

"Ich habe alle Spielzeuge verpackt.", Louis deutet auf die Taschen und ich nickte.

"Gib her, ich schiebe sie mit darunter.", sagte ich, bekam das tatsächlich auch hin, doch ein Problem blieb.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt