Harry POV
Es war schon später Nachmittag und noch immer hatte ich nichts von Lottie gehört. Innerlich war ich so aufgewühlt, dass ich schon ausflippte, wenn Luca mich nur vorsichtig ansprach und fragte, ob ich etwas trinken oder essen wollen würde.
Natürlich entschuldigte ich mich im Nachgang, aber ich sah auch Jakobs Blick, der nach meinen Ausrastern seinem Mann gegenüber langsam nicht mehr nur gutmütig war.
"Warum rufen sie nicht an?", fragte ich bestimmt zum hundertsten Mal an diesem Tag und Jakob schnaubte nur.
"Das tun sie, wenn sie der Meinung sind, es ist Zeit. Verflixt, Harry. Du musst endlich lernen, dich in den Griff zu bekommen. Louis ist in Sicherheit in Doncaster, du musst auch mal loslassen können. Du benimmst dich wie eine Glucke. Auch wenn er dein Mann und Sub ist, ist er immer noch ein freier Mensch.", warf er mir an den Kopf und das war zu viel. Ich sah den etwas größeren Mann vor mir an, hoffte, dass er zurück nahm, was er gesagt hatte, doch nichts passierte.
"Geh.", sagte ich deshalb nur und er hob eine Augenbraue.
"Nein.", war die einfache Erwiderung und wie um meine Wut noch zu steigern, ließ er sich demonstrativ auf das Sofa fallen.
"Ich will dich nicht mehr sehen.", knurrte ich ihn an, wollte nach seinem Arm greifen, doch er war viel schneller, packte mich so, dass ich keine Sekunde später auf dem Bauch über seinen Oberschenkeln lag. Meine Arme hinter meinem Rücken.
"Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich als Freund und Mentor in diesem Zustand allein lassen werde. Vergiss es einfach. Und es tut mir leid, aber als Freund muss ich dir eben auch mal ehrlich meine Meinung dazu sagen, wie du dich verhältst, auch wenn es dir nicht gefällt.", setzte er fort und nach zwei Versuchen mich aus seinem Griff zu wehren, gab ich auf und ließ einfach nur vollkommen erschöpft meinen Kopf hängen.
"Gut so.", lobte er mich, brachte mich wieder in eine aufrechte Position und setzte mich neben sich.
"Hör zu, er wird zurück kommen, aber dann, wenn er meint das es richtig ist. Ihr hängt seit Monaten aufeinander, kaum eine Möglichkeit mal durchzuatmen. Dazu der Streß, positiv wie negativ. Er brauchte mal einen Tapetenwechsel. Mal andere Menschen um sich herum. Gönn ihm diese Auszeit.", seine Worte begannen erstmals mich wirklich zu erreichen und ich stellte fest, dass er vermutlich Recht hatte. Wie immer.
XXX
Jakob POV
Ich war auch erschöpft, müde und emotional ziemlich kaputt. Das alles nahm mich mit, denn ich litt mit unseren zwei Freunden, die mir so sehr ans Herz gewachsen waren.
Verstehen konnte ich beide Seiten, Louis, dass er mal seine Ruhe wollte. Gerade nach dem, was Harry ihm an den Kopf geworfen hatte und Harry, dass er sich unheimlich Sorgen um seinen Mann machte, weil er ja noch weit weg von wieder gesund war.
In dem Moment vibrierte mein Handy und ich sah, dass ich von Lottie eine Nachricht bekommen hatte.
"Sind auf dem Weg zurück. Ich habe Louis überzeugen können, mit nach Hause zu kommen. Aber lass Harry erstmal unwissend, ich bin mir nicht sicher, ob mein Bruder sich nicht doch noch entschließt erstmal ein paar Nächte bei uns zu bleiben. Liebe Grüße Lottie."
Erleichtert atmete ich auf. Zumindest würde er in Kürze wieder in der Nähe sein, wenn gar nicht sogar wieder hier zu Hause. Ich konnte gar nicht sagen, wie sehr ich darauf hoffte, dass er nicht mit zu seinen Geschwistern ging, sondern direkt den Weg zurück fand.
Harry war nach oben gegangen. Er rumorte in Jamies Zimmer, keine Ahnung was er dort trieb.
"Soll ich mal nachsehen?", fragte Luca, der mir gegenüber saß und las.
DU LIEST GERADE
One way or another - L.S. 3. Teil der Heptalogie
FanfictionDies ist der dritte Teil der Saga rund um Harry und Louis und der Nachfolger von "Copy of a Copy of a Copy" und "Should I really trust you, again". Harry und Louis wachsen immer weiter in die Elternrolle hinein, doch nicht alles funktioniert so, wie...