Kapitel 58

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Louis POV

Es war wirklich, als würden mich Harry und alle anderen in Watte packen und ich hasste es! Klar fühlte ich mich noch immer ein wenig mitgenommen, aber insgesamt ging es mir tatsächlich besser, als die ganzen letzten Monate, wenn ich ehrlich war.

Mein Herz hatte mir, wenn ich ehrlich war, im Vorfeld vor dem Infarkt mehrfach kleinere Warnungen ausgesprochen, in dem es immer mal ein paar Takte merkwürdig geschlagen hatte, aber ich hatte es einfach gekonnt ignoriert. Das es dann aber so eskalieren würde, dass doch eine ernsthafte Sache dahinter steckte, daran hatte ich nicht gedacht.

Harry hatte Ernst gemacht damit, dass ich Ruhe haben sollte. Er hatte sogar das Wlan abschalten lassen, mein Handy einkassiert und irgendwie war ich tatsächlich sogar froh, ein wenig Socialmedia Detox zu erleben. Auch wenn ich am Anfang dagegen gewettert hatte, tat es mir gut.

Während Harry sich um die Außenwelt kümmerte, das aber immer vom Büro aus, sodass ich nichts davon mitbekam, hatte ich beaufsichtigt, wie ein Lehrzimmer für die Kinder eingerichtet worden war und saß nun jeden Tag dabei, wenn die Jungs von Jakob unterrichtet wurden.

Am Anfang hatte er mich noch mit hochgezogener Augenbraue angesehen, aber inzwischen akzeptierte er es und ich genoss die Zeit und lernte tatsächlich auch immer noch wieder Dinge dazu, die ich entweder schon wieder vergessen oder vielleicht auch nur verdrängt hatte.

Jamie und Phil schienen den Unterricht wirklich zu lieben, denn sie waren immer mit Feuereifer dabei und man konnte quasi dabei zusehen, wie sie Fortschritte machten. Einzig das Thema Fremdsprachen machte Jakob ein wenig Sorgen. Er sprach zwar auch Spanisch und Französisch, sah sich aber nicht in der Lage diese Fächer auch adäquat zu unterrichten und so hatte er organisiert, dass wir eine alte Studienfreundin einstellten, die einmal pro Woche für mehrere Stunden eben jene Fächer unterrichtete, sodass die Jungs auf ein späteres Abitur perfekt vorbereitet werden konnten.

XXX

"Ich weiß nicht, ob ich es wagen soll.", Liam saß mir gegenüber, während Jakob und die Jungs im Unterricht waren.

"Na ja, mehr als nicht klappen, kann es doch nicht.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. 

"Na ja, aber wenn ich es erst ankündige und dann doch nicht durchziehe. Nicht das ich dann als Schlappschwanz vor Timmy da stehe.", er kratzte sich im Nacken und ich seufzte.

"Liam, setz dich doch selbst nicht unter Druck. Timmy nimmt alles mit Freude, was du ihm gibst und den Rest erledigt erstmal noch Jakob. Weißt du, ich war damals auch verdammt unsicher, als wir mit den Sessions zu Viert begannen. Aber Jakob ist so souverän, vermittelt eine derartige Sicherheit, dass wir uns alle fallen lassen konnten. Selbst Harry, der herausgefunden hat, dass er  selbst ein kleines Teil Sub in sich trägt und dieses bei Jakob auch ab und zu mal ausleben kann.", Liam sah mich mit großen Augen an.

"Wie meinst du das?", fragte er und ich grinste. Zum Glück hatte ich mit Harry im Vorfeld bereits besprochen, dass ich darüber ruhig mit Liam und Timmy reden durfte und so begann ich von der ersten Switchersession zu berichten.

"Eigentlich war es ja nur, um Harry mal vor Augen zu führen, wie man sich als Sub fühlt. Das er daran Gefallen finden würde, haben wir wohl alle nicht gedacht.", ich nahm ein Schluck vom Tee und mein bester Freund sah mich kopfschüttelnd an.

"Also ich für mich, kann mir das so gar nicht vorstellen.", stellte er fest und ich lachte.

"Das ist doch auch vollkommen legitim. Für ihn war es auch eher eine erzieherische Maßnahme von Jakob, weil er sich einfach nicht im Griff hatte. Er war ein paar Mal recht unbeherrscht, sowohl mit Luca, als auch beim Blow Job bei mir. Da wollte er ihm mal eine Lektion erteilen. Na ja und jetzt will er ab und zu selbst mal unterlegen sein. Allerdings lässt er nicht mal mich an seinen Arsch.", ich seufzte und lehnte mich zurück.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt