Harry POV
Wir saßen im Büro von Miranda und Louis wippte nervös mit seinem Knie. "Halt endlich still.", knurrte ich und drückte sein Bein herunter, während ich ihn böse ansah.
Sofort senkte er den Blick und biss sich auf die Lippe. "Entschuldige, ich bin nur nervös."
Ich atmete tief durch und da betrat die Mitarbeiterin das Zimmer, reichte uns erst die Hand, bevor sie sich gegenüber an den Schreibtisch setzte.
"Sie wollen also jetzt Hals über Kopf den Jungen adoptieren.", fragte sie und sah uns an, als hätten wir nicht alle beisammen.
"Ja, das sagte ich doch gestern bereits.", brummte ich und sie verzog das Gesicht zu einem giftigen Ausdruck.
"Und ich habe Ihnen gestern bereits gesagt, dass das nicht so einfach ist.", fauchte sie zurück und ich ahnte schon schreckliches. Wenn Harry sich jetzt mit ihr anlegte, würde sie uns sicher unendlich viel Steine in den Weg legen.
"Darf ich?", fragte ich leise während die beiden sich anfunkelten und Miranda Blick fuhr zu mir herum und wurde sofort sanfter.
"Natürlich Louis. Sprechen Sie.", sagte sie an mich gewandt und ich nickte.
Ich erzählte ausführlich über den Psychologentermin, seinen Ratschlag und unseren festen Wunsch den Jungen für immer in unsere Familie zu holen.
Als ich fertig war seufzte sie. "Das hört sich ja alles stimmig an und ich bin mir auch sicher, dass der Junge bei Ihnen Louis gut aufgehoben wäre. Aber dennoch kann ich das langwierige Antragsverfahren nicht umgehen und das können, wie ich es ihrem Mann gestern schon sagte einige Monate bis Jahre vergehen, bis alles erledigt ist."
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. "Und da gibt es nichts, was es beschleunigen könnte? Es ist doch total verrückt, dass wir ihn nicht adoptieren können, wenn alles stimmt. Wir lieben ihn, er liebt uns. Wir haben die allerbesten Vorraussetzungen, ihm ein gutes Leben zu bieten. Bitte..." Harry griff nach meiner Hand, strich sanft über meine Finger.
"Ich werde tun was ich kann, aber versprechen kann ich definitiv nichts. Sie werden das gesamte psychologisch soziale Programm durchlaufen müssen, in dem sie sich für ihre Elternrolle qualifizieren müssen. Dann muss Jamie befragt werden, wir müssen uns ein genaues Bild über das zukünftige Umfeld machen, das heißt Familie von ihnen beiden etc.. Das nimmt alles Zeit in Anspruch. Aber vielleicht hilft es ihrem Kleinen ja, wenn er als erstes erklärt, dass er von Ihnen adoptiert werden will und sie dann vor ihm die Anträge unterschreiben, um ihn zu ihrem Jungen zu machen.", ich merkte, wie Miranda mir entgegenkommen wollte. Ich merkte, dass es ihr Leid tat, auch wenn sie Harry nicht wirklich leiden zu können schien.
"Ja, vielleicht ist das immerhin ein Anfang.", sagte ich und Harry grummelte irgendwas von "Anwalt einschalten, der das Verfahren schon beschleunigt."
"Gut, dann kommen sie doch bitte am Donnerstag um 16 Uhr zu mir ins Büro. Dann kann Jamie vor mir und meinem Vorgesetzten seinen Wunsch aussprechen und wir die Anträge unterschreiben, damit das Verfahren auf den Weg gebracht werden kann."
"Wir werden da sein.", sagte Harry kurz angebunden und stand auf. "Einen schönen Tag noch Miranda.", sagte er eiskalt und ich sah sie noch kurz entschuldigend an, bevor er mich an der Hand nach draußen zog.
XXX
"Was stimmt mit diesen Menschen in den Behörden nicht, verdammt?", fluchte er, als wir das Backsteingebäude verließen und er einen Stein wegtrat, der mehrmals auf der Straße aufschlug.
"Sie haben ihre Vorschriften.", fiepte ich und wusste, dass ich es damit nicht besser machte.
"Vorschriften? Und wo waren die Vorschriften die die Kinder schützen? Wo sind die Vorschriften, dass man alles tun muss, damit es den Kindern gut geht?", fauchte er mich an und ich machte mich klein, als er realisierte das er seine Wut gerade unberechtigter Weise an mir ausließ.
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One way or another - L.S. 3. Teil der Heptalogie
FanficDies ist der dritte Teil der Saga rund um Harry und Louis und der Nachfolger von "Copy of a Copy of a Copy" und "Should I really trust you, again". Harry und Louis wachsen immer weiter in die Elternrolle hinein, doch nicht alles funktioniert so, wie...