Kapitel 17

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Jakob POV

Louis war aufgelöst, hatte der Tag gestern noch nicht genug getan, hatten Harrys Worte ihn noch einmal mehr in das Tal der Tränen gerissen. 

Natürlich hatte er es Jamie gegenüber nicht böse gemeint, sondern einfach nur Angst um seinen Mann gehabt und hypothetisch darüber gesprochen, was wäre, wenn der Junge nicht...

Harry liebte dieses Kind definitiv so sehr wie Louis und ich war der festen Überzeugung, hätte der Mistkerl das Selbe von ihm gefordert, hätte auch er diesem Wunsch zum Wohle des Jungen nachgegeben.

Als ich oben auf der Etage das Weinen hörte, merkte ich, dass es nicht aus dem Schlafzimmer kam, sondern aus dem Spielzimmer von Jamie. Vorsichtig öffnete ich die Tür, sah Louis nur in Shorts auf dem Kuschelteppich sitzen, im Arm hielt der ein flauschigen Teddy.

"Hey.", sagte ich sanft, ließ mich mit ein wenig Platz neben ihn fallen. "Harry hat das nicht so gemeint, wie du es eben aufgefasst hast."

Er schüttelte den Kopf, vergrub sein Gesicht zwischen die Ohren des Bären.

"Wirklich, Louis. Er hat einfach nur ganz furchtbare Angst um dich und das das Erlebnis gestern einen bleibenden Schaden bei dir in der Seele hinterlassen hat. Wirklich, er liebt euren Jungen genauso wie du und er hätte das Selbe für ihn getan.", ich streckte vorsichtig meine Hand aus, strich ihm vorsichtig über den Kopf, bereit sofort die Hand zurück zu ziehen, wenn er irgendeine Art der Abwehr zeigen würde.

In dem Moment kam Harry ins Zimmer gepoltert. "Ich habe es doch nicht so gemeint.", schluchzte nun auch er und ich kam mir vor, wie in dem schlimmsten Dramastreifen, den Hollywood je hätte drehen können.

"Siehst du.", ich rüttelte vorsichtig an Louis Schulter und dieser sah auf.

"Du liebst ihn nicht.", stellte er fest, sah Harry an, der den Kopf schüttelte wie verrückt.

"Natürlich liebe ich Jamie.", hörte ich ihn verzweifelt sagen. "Es, das ist alles... Ich kann es nur nicht ertragen... wenn ich mir vorstelle was dieser Mann...", Harry griff sich in die Haare und riss daran.

"Schluss.", brüllte ich einen Moment später, als er nicht aufhörte, sprang auf und packte seine Arme. "Bist du denn wahnsinnig?", fragte ich und merkte wie pure Überforderung einsetzte. Das hier war eine Situation, die selbst ich gerade nicht mehr wirklich im Griff hatte.

"Bitte, bitte hör auf.", fiepte nun auch noch Louis, der sich ebenfalls aufgerappelt hatte und Harry nun von hinten umarmte und versuchte ihn zu beruhigen.

"Oh Mann Jungs.", sagte ich leise, bugsierte sie aus dem Kinderzimmer rüber ins Schlafzimmer, wo sie sich tatsächlich aufs Bett dirigierten ließen.

Beide noch immer weinend, jetzt jedoch aneinander geklammert. Wenigstens gingen sie nicht mehr aufeinander los.

"Bitte hört mir jetzt zu.", sagte ich sanft, griff nach einer Hand von jedem von ihnen und bekam dadurch ihre Aufmerksamkeit.

"Das was passiert ist war grauenhaft, es war schlimm und es wird nicht einfach vom Tisch zu wischen sein. Aber erinnert ihr euch an Louis Zusammenbruch, seinen Absturz?", beide sahen mich vollkommen verwirrt an.

"Wir haben seine Angst einfach überschrieben. Mit schönen Dingen, mit guten Gefühlen, mit Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Das ist es, was Louis jetzt braucht. Er braucht dich Harry, als seinen Mann, als seinen Dom. Du musst ihm zeigen, wieviel er wert ist. Wie unfassbar mutig er war und wie stolz du bist, dass er es ertragen hat, für euren Sohn. Mach ihm oder Jamie keine Vorwürfe, sondern versuche ihm die schlimmen Erinnerungen zu nehmen und durch gute zu ersetzten.", ich drückte die Hände der Beiden noch einmal und da sah ich Harry unter Tränen nicken.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt